Großer Streit um Schlossplatz-Parkplätze
Liberale weisen Streich-Vorstoß zurück – CMO-Chef unterstreicht Ablehnung – CDU-Vize Baak äußert sich
Oldenburg – Der Bericht über den CDU-Vorschlag zur Streichung des „Großteils der Parkplätze“am Schloss im Zuge einer möglichen Neugestaltung hat zu zahlreichen Reaktionen auf den Leser-Plattformen der NWZ geführt. Die Pläne sind hochumstritten – siehe Bericht unten.
Auch die Liberalen äußerten sich dazu. Der Vorschlag, „an dieser für den ohnehin gebeutelten Einzelhandel so wichtigen Stelle Parkraum zu streichen, zeugt von einer wenig überzeugenden Innenstadt-Strategie und von einer großen Realitätsferne zur gegebenen Situation“, so die Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion Dr. Christiane Ratjen-Damerau. Alle Überlegungen müssten dahin gehen, „Oldenburg als bedeutendes Oberzentrum der Region attraktiv für alle Besucher zu gestalten“.
Die Weiterentwicklung der Innenstadt „von einer reinen Einkaufs- zur Erlebnisstadt“habe für die FDP höchste Priorität.“Diese großzügige Streichung von Parkplätzen gehöre aber nicht dazu.
Baak reagiert auf Kritik
CDU-Vize Christoph Baak schrieb am Dienstag an NWZLeser, es gehe doch vor allem darum, diesen Bereich aufzuwerten – was als unstrittig auch bei CMO und Anliegern beschrieben worden war, jedenfalls was das Ziel angeht. Ob die in diesem Zusammenhang geplante Streichung eines Großteils der 70 Parkplätze tatsächlich eine Aufwertung bedeuten würde, bleibt aus Sicht der Leser, die sich auch an Baak direkt wendeten, extrem umstritten. Der CDU-Vize beharrte aber am Dienstag: „Dass im Zuge dann auch Parkplätze wegfallen, ist der Kompromiss, den wir eingehen.“Welche Zahl mit der Formulierung „zum großen Teil“gemeint sei, könne er aber auch noch nicht sagen.
Die CDU habe „diese Diskussion ganz bewusst angeschoben, um in der kommenden Entwicklung dieses Standorts das Heft im Sinne der Kaufmannschaft in der Hand zu behalten, um zu agieren und nicht zu reagieren“, so Baak. Als ehemaliger Vorsitzender des CMO und heutiges Vorstandsmitglied engagiere er sich seit zehn Jahren für die Innenstadt. Baak schreibt an einen Leser: „Seien Sie versichert, dass diese Idee im Sinne der Innenstadt ist.“
CMO-Chef widerspricht
Nein, sagt CMO-Chef Friedrich-August Fisbeck, die Idee,
einen Großteil der extrem gefragten Parkplätze am Schlossplatz zu streichen, sei „keinesfalls im Sinne der Innenstadt“und für zahlreiche Geschäfte am Schlossplatz sogar „existenzbedrohend“.
Es sei durchaus eine gute Idee, den Bereich aufzuhübschen und verkehrlich zu beruhigen – „aber sicher nicht mit dem Ziel, die Parkplätze zu reduzieren“. Die gesamte Fußgängerzone
benötige jeden Parkplatz: „Die gute Erreichbarkeit mit dem Auto ist für die ganze Fußgängerzone nach wie vor existenziell.“Oldenburger, die so planten, so der Rasteder Fisbeck, „sehen nicht, wie die Stadt aus dem Umland wahrgenommen wird – wer so handelt, ignoriert diesen wichtigen Umstand, der aber für das Oberzentrum von vitaler Bedeutung ist“.