Da entsteht mehr als ein Bündnis
Werder leistet Finanzhilfe in Oldenburg – Mix aus VfB, VfL und JFV
Oldenburg – Testspiele von Werder Bremen im Marschwegstadion gab es schon einige – der nächste Auftritt des Fußball-Bundesligisten wird aber eine ganz spezielle Begegnung. Wenn die Profis aus der Hansestadt, wie jetzt fest vereinbart, in den nächsten zwei Jahren wieder einmal in Oldenburg auflaufen, entsteht nämlich mehr als ein Bündnis. Einerseits will Werder mit dem Gastspiel den durch den Rückzug der EWE finanziell gebeutelten JFV Nordwest unterstützen. Andererseits soll der Star-Truppe von der Weser ein ganz besonderer Mix von der Hunte gegenüberstehen.
■ Bündnis Nummer eins
„Es geht für den JFV auf jeden Fall weiter“, sagt Vorstand Rainer Bartels, nachdem Lösungen für die finanzielle Herausforderung gefunden wurden. Diese hatte sich beim 2013 von VfB und VfL geschmiedeten Bündnis durch den im November 2020 für das Saisonende verkündeten Abgang des Energieversorgers aufgetan. „Wir haben mit unseren anderen Sponsoren gesprochen, sehr positive Rückmeldungen bekommen und auch den
einen oder anderen neuen in Aussicht – was in der CoronaZeit aber nicht so einfach ist“, erklärt Bartels: „Insgesamt haben wir im Etat mit spitzem Bleistift gerechnet und überlegt, wo Kompromisse gemacht werden können.“Dass diese nun nicht ganz so groß sein müssen, dafür sorgen die Bremer durch die vertraglich festgehaltene Testspiel-Verabredung. Der Erlös kommt weitgehend dem JFV zugute.
■ Bündnis Nummer zwei
„Werder ist auf uns zugekommen, weil wir die wichtigste
Jugend-Adresse im Nordwesten und die Nummer zwei nach Werder in der Region sind“, sagt Bartels mit Blick darauf, dass den Bremern die finanziellen Sorgen nicht entgangen waren, die mit dem im Herbst verkündeten Ende des EWE-Sponsorings verbunden sind. Sie waren dem Bundesligisten, bei dem sich der Energieversorger weiter intensiv engagiert, auch alles andere als egal. Immerhin gab es in den vergangenen Jahren nicht nur personell einen regen Austausch. Die zumeist bei A-, B- und C-Junioren in allen drei Altersstufen in der Regionalliga
kickenden JFV-Teams waren vielfach eine Anlaufstelle für die Talente, für die es bei Werder (noch) nicht zum Sprung in den Elitebereich der drei Altersstufen reichte. Auch nutzen Nachwuchscoaches aus Bremen immer wieder Oldenburg als Schaufenster, um gegnerische Teams wie interessante Spieler zu scouten. Auf Trainer- und Funktionärsebene wurde und wird ebenfalls zwischen Weser und Hunte oft kommuniziert. „Dass wir Werder wichtig sind, ist natürlich eine Anerkennung und Wertschätzung für alle, die an unserem Projekt beteiligt sind“, meint Bartels.
■ Bündnis Nummer drei
Stattfinden soll das Testspiel, durch das sich voraussichtlich Einnahmen im mittleren fünfstelligen Bereich generieren lassen, innerhalb von 24 Monaten. „Im kommenden Sommer wird’s wohl wegen Corona nicht klappen“, meint Bartels. Realistisch ist ein Termin Mitte 2022. Für 90 Minuten werden dann die Stadtrivalen VfB und VfL Oldenburg sowie die Talente aus der U 19 des JFV zu einem speziellen Bündnis zusammengeschweißt. „Es wird eine gemischte Mannschaft“, verkündet Bartels.