Angriff auf Gelenke und Organe
Neue Medikamente helfen gegen Schmerzen und Zerstörung
Rheuma-Patienten müssen ganz besonders auf ein intaktes Immunsystem achten, weil die natürliche körpereigene Abwehr durch die Medikamenteneinnahme nur eingeschränkt funktioniert. Weil sie zur Risikogruppe für einen schweren Krankheitsverlauf zählen, sollten Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung unbedingt gegen Covid-19 Geimpft werden, betonen Fachgesellschaften.
Adipositas ist die Bezeichnung für krankhaftes Übergewicht, das oft durch Bewegungsmangel sowie übermäßiges bzw. ungesundes Essen entsteht. Häufig kommt es zu Folgeerkrankungen wie einem Diabetes Typ 2 und/ oder Problemen mit dem Herz-/Kreislaufsystem. Der Anteil der Adipositas-Betroffenen liegt in Deutschland bei rund 25 Prozent.
Nikotinkonsum kann bei manchen Patienten mit entzündlichem Rheuma besonders schädlich sein, erklärt Prof. Mayet: „Diese Patienten müssen konsequent auf das Rauchen verzichten.“Selbst bei einer guten medikamentösen Versorgung müsse man sonst mit jeder Zigarette damit rechnen, dass ein Rheumaschub ausgelöst wird. Dessen ungeachtet hat die Therapie durch neue Medikamente große Fortschritte gemacht: „Sie ermöglichen vielen ein Leben ohne Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.“
Im Alltag sollten Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung unter anderem für eine ausreichende Versorgung mit Spurenelementen wie Eisen, Kupfer, Selen und Zink sorgen. An dunklen Wintertagen kann es sinnvoll sein, den normalerweise durch das Sonnenlicht gedeckten Vitamin D-Bedarf auch mithilfe eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels zu decken. Nicht zuletzt sollten sich Rheuma-Patienten regelmäßig bewegen, empfiehlt Prof. Torsten Witte. Zur Linderung der Entzündungsaktivität sollte man mindestens ein Mal in der Woche Fisch essen. Alternativ können auch andere Quellen genutzt werden, die gesundheitsfördernde Omega 3-Fettsäuren enthalten.
Wilhelmshaven – Entzündungen, Schwellungen und heftige Gelenkschmerzen: Eine Rheumatoide Arthritis erzeugt nicht nur einen hohen Leidensdruck. Je nach Verlauf kann die Autoimmunerkrankung zudem schwere Gelenkschädigungen und Funktionseinschränkungen verursachen. Die Erkrankung verläuft in der Regel in Schüben, bei denen es nach einiger Zeit ohne größere Beschwerden zu schweren Symptomen kommt, die vielen Betroffenen das Leben zur Qual machen.
Ursache ist wie bei anderen Rheumaerkrankungen eine fehlgeleitete übermäßige Immunreaktion. Dass die körpereigene Abwehr schädliche Eindringlinge und erkrankte Zellen automatisch bekämpft, ist eigentlich eine natürliche und überlebenswichtige Reaktion. Hauptproblem einer RheumaErkrankung ist, dass das Immunsystem fälschlicherweise auch gesunde Zellen als Gefahr identifiziert. Anstelle krank machender Viren, Bakterien oder Tumorzellen werden gesunde Zellen als Gefahr identifiziert. Die durch die Dauerattacke ausgelöste Entzündung erzeugt Rheuma-Beschwerden und führt ohne eine umgehende qualifizierte Behandlung früher oder später zur Zerstörung des betroffenen Gelenks oder Organs.
Eine Rheumatoide Arthritis macht sich bei vielen Erkrankten zunächst durch eine unerklärliche Morgensteifigkeit bemerkbar, die oft mit zunehmender Bewegung nachlässt. Später folgende Schmerzen und Gelenkschwellungen treten häufig als Erstes an den kleinen Fingergelenken, Händen und/oder Füßen auf. Es können aber auch andere Körperregionen betroffen sein.
Tückisch und unheilbar
Darüber hinaus werden im schlimmsten Fall auch lebenswichtige Organe wie das Herz, die Lunge, die Leber und die Nieren geschädigt. Meistens schreitet die Erkrankung langsam voran. Es kann aber auch sein, dass es schon wenige