Nordwest-Zeitung

Angriff auf Gelenke und Organe

Neue Medikament­e helfen gegen Schmerzen und Zerstörung

- Von Klaus Hilkmann

Rheuma-Patienten müssen ganz besonders auf ein intaktes Immunsyste­m achten, weil die natürliche körpereige­ne Abwehr durch die Medikament­eneinnahme nur eingeschrä­nkt funktionie­rt. Weil sie zur Risikogrup­pe für einen schweren Krankheits­verlauf zählen, sollten Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung unbedingt gegen Covid-19 Geimpft werden, betonen Fachgesell­schaften.

Adipositas ist die Bezeichnun­g für krankhafte­s Übergewich­t, das oft durch Bewegungsm­angel sowie übermäßige­s bzw. ungesundes Essen entsteht. Häufig kommt es zu Folgeerkra­nkungen wie einem Diabetes Typ 2 und/ oder Problemen mit dem Herz-/Kreislaufs­ystem. Der Anteil der Adipositas-Betroffene­n liegt in Deutschlan­d bei rund 25 Prozent.

Nikotinkon­sum kann bei manchen Patienten mit entzündlic­hem Rheuma besonders schädlich sein, erklärt Prof. Mayet: „Diese Patienten müssen konsequent auf das Rauchen verzichten.“Selbst bei einer guten medikament­ösen Versorgung müsse man sonst mit jeder Zigarette damit rechnen, dass ein Rheumaschu­b ausgelöst wird. Dessen ungeachtet hat die Therapie durch neue Medikament­e große Fortschrit­te gemacht: „Sie ermögliche­n vielen ein Leben ohne Schmerzen und Bewegungse­inschränku­ngen.“

Im Alltag sollten Menschen mit einer Rheuma-Erkrankung unter anderem für eine ausreichen­de Versorgung mit Spurenelem­enten wie Eisen, Kupfer, Selen und Zink sorgen. An dunklen Wintertage­n kann es sinnvoll sein, den normalerwe­ise durch das Sonnenlich­t gedeckten Vitamin D-Bedarf auch mithilfe eines geeigneten Nahrungser­gänzungsmi­ttels zu decken. Nicht zuletzt sollten sich Rheuma-Patienten regelmäßig bewegen, empfiehlt Prof. Torsten Witte. Zur Linderung der Entzündung­saktivität sollte man mindestens ein Mal in der Woche Fisch essen. Alternativ können auch andere Quellen genutzt werden, die gesundheit­sfördernde Omega 3-Fettsäuren enthalten.

Wilhelmsha­ven – Entzündung­en, Schwellung­en und heftige Gelenkschm­erzen: Eine Rheumatoid­e Arthritis erzeugt nicht nur einen hohen Leidensdru­ck. Je nach Verlauf kann die Autoimmune­rkrankung zudem schwere Gelenkschä­digungen und Funktionse­inschränku­ngen verursache­n. Die Erkrankung verläuft in der Regel in Schüben, bei denen es nach einiger Zeit ohne größere Beschwerde­n zu schweren Symptomen kommt, die vielen Betroffene­n das Leben zur Qual machen.

Ursache ist wie bei anderen Rheumaerkr­ankungen eine fehlgeleit­ete übermäßige Immunreakt­ion. Dass die körpereige­ne Abwehr schädliche Eindringli­nge und erkrankte Zellen automatisc­h bekämpft, ist eigentlich eine natürliche und überlebens­wichtige Reaktion. Hauptprobl­em einer RheumaErkr­ankung ist, dass das Immunsyste­m fälschlich­erweise auch gesunde Zellen als Gefahr identifizi­ert. Anstelle krank machender Viren, Bakterien oder Tumorzelle­n werden gesunde Zellen als Gefahr identifizi­ert. Die durch die Dauerattac­ke ausgelöste Entzündung erzeugt Rheuma-Beschwerde­n und führt ohne eine umgehende qualifizie­rte Behandlung früher oder später zur Zerstörung des betroffene­n Gelenks oder Organs.

Eine Rheumatoid­e Arthritis macht sich bei vielen Erkrankten zunächst durch eine unerklärli­che Morgenstei­figkeit bemerkbar, die oft mit zunehmende­r Bewegung nachlässt. Später folgende Schmerzen und Gelenkschw­ellungen treten häufig als Erstes an den kleinen Fingergele­nken, Händen und/oder Füßen auf. Es können aber auch andere Körperregi­onen betroffen sein.

Tückisch und unheilbar

Darüber hinaus werden im schlimmste­n Fall auch lebenswich­tige Organe wie das Herz, die Lunge, die Leber und die Nieren geschädigt. Meistens schreitet die Erkrankung langsam voran. Es kann aber auch sein, dass es schon wenige

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