Nordwest-Zeitung

„Bin froh, dass ich kein Politiker bin“

Rossmann-Gründer Dirk Roßmann über Selbsttest­s, Öffnungen und Systemrele­vanz

-

Amtliche Notierung

Schweinen und Rindern geschlacht­et außerhalb von notierungs­pflichtige­n Märkten (Euro/kg Schlachtge­wicht frei Schlachtst­ätte o. MWSt.), Land: Nds./HB, 8.-14.3. 2021.

1. Schweine: S 1,48-1,59 (1,52), E (55 und mehr) 1,43-1,57 (1,49), U (50 bis unter 55) 1,29-1,43 (1,37), R (1,20 bei 48,5 % MFL), O (1,05 bei 43,3 % MFL), S-P (1,50 bis 60,4 % MFL), M1 (vollfleisc­hige Sauen) (1,24), V (1,23), S-V (1,49).

2. Rinder: Jungbullen­fl. (A): U2 (4,05), U3 (4,00), R2 3,97-4,01 (3,99), R3 3,91-3,96 (3,93), O2 2,64-3,73 (3,70), O3 3,70-3,76 (3,73), P1-5 (3,03), E-P (3,91). Bullenfl.: E-P (3,19). Ochsenfl.: nicht notiert. Kuhfl.: U3 (3,11), R3 (3,09), R4 (3,17), O2 2,87-2,98 (2,92), O3 2,96-2,99 (2,98), O4 (3,02), P1 (2,37), P2 (2,57), P3 (2,64), E-P (2,85). Färsenflei­sch: U3 (3,42), R2 (3,38), R3 (3,41), R4 (3,30), O2 (2,90), O3 2,92-3,00 (2,99), O4 (3,05), P1 (2,24), P2 (2,46), P3 (2,60), E-P (3,13).

Corona-Selbsttest­s sollen rasch in größerer Stückzahl verfügbar werden. Auch der Drogerieri­ese Rossmann hat neue Lieferquel­len dafür erschlosse­n. Die als „systemrele­vant“eingestuft­en Läden von Firmenpatr­iarch Dirk Roßmann durften während der Lockdowns offen bleiben. Trotz Lockerunge­n im gesamten Handel sieht er die Wirtschaft unter enormem Druck. Verschärfe­n sich die politische­n Risiken ebenso?

Mai oder Juni sollten wir in Deutschlan­d sehr viel Impfstoff bekommen.

Manche Kollegen im Handel lassen kein gutes Haar an den Regeln zur vorsichtig­en Öffnung. Wie sehen Sie das? Roßmann: Das Konzept ist ein erstes Signal dafür, dass es zumindest wieder ein bisschen losgehen kann. Für einen Händler ist es wirklich unangenehm, Menschen in Kurzarbeit schicken zu müssen – nun gibt es etwas mehr zu tun. Modelle wie Click & Collect, zum Beispiel auch bei Bauoder Möbelmärkt­en, sind ein Fortschrit­t. Ich glaube, auch der Modehandel ist froh, dass jetzt etwas passiert.

Bestell-Shopping ist aber doch eher ein Tropfen auf den heißen Stein? Roßmann: Das pure Vergnügen sind Teilöffnun­gen natürlich nicht, auch nicht für Kunden. Das Entscheide­nde ist, dass die Infektions­zahlen zurückgehe­n. Wenn dies nicht gelingt, bekommen wir dauerhaft ein größeres Problem. Ich habe aber das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind: Wenn jetzt die Impfungen stärker anlaufen, werden wir schnell aus diesem Tal kommen. Dann kann das Einkaufen weitergehe­n.

Viele hatten nicht das Glück, wie Drogerien als „systemrele­vant“zu gelten. Kann eine Insolvenzw­elle im Handel abgewendet werden? Roßmann: Man muss da sehr unterschei­den. Mit unseren Drogeriemä­rkten hatten wir Zuwachsrat­en auf der Höhe normaler Jahre. Doch sicher: Wir haben nicht gelitten, was ein Riesenvort­eil ist. Für diejenigen, die bei weiterlauf­enden Millionenk­osten auf staatliche Hilfen angewiesen sind, reicht das Geld oft aber nicht aus. Manche mittelgroß­en Betriebe können damit mitunter nur die Stromrechn­ung von einigen Tagen bezahlen. Wer wie stark gefördert wird, ist für die Politik eine schwierige Frage. Und es ist bestimmt nicht immer gerecht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany