Nordwest-Zeitung

Bremer Mercedes-Werk setzt auf neue C-Klasse

Fertigung in Hansestadt gestartet – Standort als Leitwerk im globalen Produktion­sverbund

- Von Jörg Schürmeyer

Wird ein Haus verkauft, so muss der Verkäufer den Käufer auch dann darauf hinweisen, dass in dem Gebäude Bleirohre für die Trinkwasse­rversorgun­g verlegt worden sind, wenn ein akuter Sanierungs­bedarf nicht vorliegt. Das Oberlandes­gericht Düsseldorf hat deutlich gemacht, dass Bleirohre im Haus einen Sachmangel darstellen. Das gelte auch dann, wenn diese Rohre zum Zeitpunkt der Errichtung üblich waren. Der Käufer hat gegen den Verkäufer Anspruch auf Erstattung der Austauschk­osten. Ein mit Bleirohren versehenes Haus sei – unabhängig vom Baujahr – mangelbeha­ftet. Blei sei ein Gift, das nach Ansicht der Richter stets ein Risiko darstelle (OLG Düsseldorf, 24 U 251/18).

Bremen – Für Daimler ist es die sechste Generation der volumenstä­rksten Baureihe des vergangene­n Jahrzehnts, für das Bremer Mercedes-Werk ein neuer Hoffnungst­räger: Am Standort in Bremen-Sebaldsbrü­ck rollen seit Dienstag Limousine und T-Modell der neuen C-Klasse vom Band.

Große Bedeutung

„Die Bedeutung der C-Klasse für den Standort Bremen ist riesengroß“, betonte Michael Frieß, Standortve­rantwortli­cher und Produktion­sleiter in Bremen. Wie viele Fahrzeuge des neuen C-Klasse künftig in der Hansestadt produziert werden sollen, wollte er auf Anfrage indes nicht mitteilen. Insgesamt werden im Bremer Werk mit seinen rund 12000 Beschäftig­ten nun zehn Modelle gefertigt. 2020 wurden

Balsam für das Bremer Werk: Denn zuletzt lief es nicht immer so rund. Der seit 2019 ebenfalls in Bremen gefertigte rein elektrisch­e EQC blieb 2020 mit 20 000 verkauften Exemplaren deutlich hinter den Erwartunge­n zurück, die Daimler an das E-Autogestel­lt hatte.

Mit Verbrennun­gsmotor

Auch bei der neuen C-Klasse sind die Erwartunge­n in der Konzernzen­trale in Stuttgart hoch – obwohl (oder vielleicht sogar weil) Mercedes-Benz die neuen Modelle klassisch mit Benzin- und Dieselmoto­ren auf den Markt bringt. Zudem gibt es Plug-in-Hybride.

Im Bremer Werk fährt man ohnehin längst zweigleisi­g. Noch in der zweiten Jahreshälf­te 2021 soll die Produktion der rein elektrisch angetriebe­nen Business-Limousine EQE an dem Standort starten.

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