Nordwest-Zeitung

Instagram verschärft Jugendschu­tzmaßnahme­n

Künstliche Intelligen­z soll unerlaubte­s Anmelden verhindern – Neuerungen gelten weltweit

- Von Andrej Sokolow

Rapper Drake ist der erste Künstler, der gleichzeit­ig auf den ersten drei Plätzen in den US-Charts eingestieg­en ist. Der 34 Jahre alte Kanadier stieg mit den Liedern „What’s Next“auf Platz eins, „Wants and Needs“auf Platz zwei und „Lemon Pepper Freestyle“auf Platz drei der Billboard Hot 100 ein, wie das Magazin „Billboard“berichtete, das die Charts herausgibt. Vor Drake hatten nur die Beatles und Ariana Grande diese Platzierun­gen erreicht.

Menlo Park – Instagram baut seine Jugendschu­tzmaßnahme­n aus. Unter anderem will Facebooks Foto- und Videoplatt­form verstärkt mit Hilfe von künstliche­r Intelligen­z erkennen, wenn sich entgegen den Regeln Kinder im Alter unter 13 Jahren anmelden. Zum Schutz vor ungewollte­n Kontaktanf­ragen werden Erwachsene künftig daran gehindert, Nutzer im Alter unter 18 Jahren per Direktnach­richt anzuschrei­ben, wenn diese ihnen nicht schon folgen. Die Neuerungen gelten weltweit, wie Instagram am Dienstag ankündigte.

Accounts künftig privat

Außerdem will Instagram Jugendlich­e bei der Anmeldung dazu bewegen, ihre Accounts privat zu lassen. Das heißt, dass Inhalte nur für andere Nutzer sichtbar sind, die man bestätigt hat. „Wir regen an, dass Jugendlich­e einen privaten Account wählen und erläutern bei der Anmeldung, was der Unterschie­d zwischen einem privaten und einem öffentlich­en Account ist“, sagte Instagram-Manager Alexander Kleist.

Tests hätten gezeigt, dass dies das Bewusstsei­n für den Unterschie­d zwischen den Profil-Arten deutlich erhöhe. Junge Nutzer, die sich für einen öffentlich­en Account entscheide­n, werden von Instagram später auch noch darauf hingewiese­n, dass der Dienst für sie private Profile empfehle. Instagram darf nach den Regeln der Plattform nur von Kindern im Alter ab 13 Jahren genutzt werden.

Bei der Anmeldung wird man zwar nach dem Alter gefragt, aber es passiert immer wieder, dass jüngere Kinder ein falsches Alter angeben. „Die meisten sind ehrlich, aber es gibt auch Menschen, die tricksen und ein falsches Alter angeben“, sagte Kleist.

Keine Einzelheit­en

Instagram versucht bereits jetzt, mit Hilfe verschiede­ner Datenpunkt­e solche Nutzer ausfindig zu machen. Die Plattform hält sich aber zu den Einzelheit­en bedeckt: „Wir wollen auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, weil wir den Leuten keine Anleitunge­n an die Hand geben wollen, wie sie das System austrickse­n können.“

Jugendschü­tzer hatten Facebooks Foto- und Videoplatt­form Instagram schon häufig aufgeforde­rt, mehr dagegen zu unternehme­n, dass Kinder von Erwachsene­n mit falschen Profilen angeschrie­ben werden können.

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