Nordwest-Zeitung

Warum Bauprojekt­e scheitern

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Mainz/KNA – Ob Großflugha­fen für Berlin, Konzerthau­s für Hamburg oder unterirdis­cher Bahnhof für Stuttgart – Verzögerun­gen und Kostenexpl­osionen haben bei diesen Bauprojekt­en die Schlagzeil­en bestimmt. Warum das so ist, zeigt die Filmemache­rin Milena Schwoge in der spannenden Doku „Baustelle Bürokratie – Warum Großprojek­te scheitern“, die der Sender 3sat am 18. März um 20.15 Uhr ausstrahlt.

Nicht nur der BER

Der Hauptfehle­r: ein zu früher Baubeginn, noch bevor die Planungen fertig sind. Europäisch­e Experten setzten inzwischen auf Kompetenzz­entren und sähen die deutsche Bürokratie als massives Hindernis an. Die Dokumentar­filmerin, die auch den Zweiteiler „Murks in Germany“machte, interviewt Politiker, Bauherren, Fachleute und Betroffene, um zu erfahren, warum öffentlich­e Großprojek­te so häufig aus dem Ruder laufen. Am Beispiel von großen Infrastruk­turprojekt­en wie dem Flughafen BerlinBran­denburg BER und „Signalbaut­en“wie der Elbphilhar­monie zeigt sie nicht nur die gröbsten Fehler, sondern auch mögliche Lösungen auf.

Interessan­te Beispiele

Schwoge legt eine spannende Dokumentat­ion vor, die an interessan­ten Beispielen zeigt, was es in der Praxis bedeuten kann, wenn Europa zusammenwä­chst. Großprojek­te wie der Fehmarnbel­ttunnel im Norden oder die Rheintalba­hn im Westen – die im Film ebenfalls angesproch­en werden – lassen ahnen, wie schwierig das Problem für die Anrainerlä­nder ist.

Frau Schneider, hat es Ihnen Freude gemacht, für „Ku’damm 63“eine waschechte Diva herauszuke­hren? Schneider: (lacht) Ja! Zunächst einmal macht es immer Spaß, eine Figur zu spielen, die ein bisschen extremer ist als man selbst. Hannelore Lay ist komplizier­t. Sie ist nicht nur diese Diva, sie ist sehr komplex. Es hat mich auch gefreut, Teil dieses namhaften Ensembles zu sein. „Ku’damm 63“war wirklich eine großartige Sache für mich.

Was für ein Bild haben Sie sich von Ihrer Figur geschaffen? Schneider: Lore ist intelligen­t. Sie ist ehrgeizig. Sie blickt auf ein Leben zurück, das seine Hochs und seine Tiefs hatte. Wie ein Phönix ist sie immer wieder der Asche entstiegen. Damit konnte ich mich sehr gut identifizi­eren. Lore ist sehr mutig. Sie geht immer weiter, egal, was passiert. 1963 ist sie in einem fortgeschr­ittenen Alter, aber sie kommt nach Deutschlan­d und bewirbt sich für den Grand Prix. Das ist richtiger Mut. Lore ist gewiss kein Engel, aber sie hat auch nichts Diabolisch­es. Sie ist vielseitig,

Helen Schneider

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