Topbesetzung und schwarzer Humor
Berben und Neuhauser glänzen in „Unter Freunden stirbt man nicht“
Bonn – Man nehme ein paar Promis, eine weniger berechenbare Story als der meiste deutsche TV-Stoff zu bieten hat – und fertig ist der Serienhit. Das könnte sich die RTLGruppe gedacht haben, als sie den Vierteiler „Unter Freunden stirbt man nicht“mit Iris
Gruppenbild mit Leiche: von Michael Wittenborn (von links), Iris Berben, Walter Sittler und Heiner Lauterbach
gen gedreht, kommt aber ohne jegliche Erwähnung davon aus. Seit Dezember ist sie beim Streamingdienst TVnow zu sehen. Jetzt kommt sie ins Free-TV: Vox zeigt sie mittwochs in zwei Doppelfolgen am 17. und 24. März. Erstklassig besetzt und erstaunlich lustig ist die Produktion eine Empfehlung.
Und darum geht es: Der überraschende Tod ihres Lebensgefährten Hermann (Sittler) erschüttert die Buchhändlerin Annette (Neuhauser) zutiefst. Sie findet ihn im Bett und fragt verdutzt „Bist du tot?“. Sie ruft ihre Freunde Ella (Berben), Friedrich (Wittenborn) und Joachim (Lauterbach) und ist verzweifelt.
tragisch ist der Todesfall, weil der Lebemann dieses Jahr als Favorit für den Wirtschaftsnobelpreis gilt. Um seine Chancen auf den hoch dotierten Preis zu wahren, der nur an Lebende gehen kann, beschließen die vier, den Tod zu vertuschen – also zumindest bis zur Verkündung des Preises in fünf Tagen. Das artet natürlich in Comedy aus, denn die Leiche muss bewacht, verheimlicht und versteckt werden.
Neben Wittenborns trotteligem Versager-Professor und Lauterbachs gut situiertem Möchtegern-Dichter glänzen Adele Neuhauser und Iris Berben mit ihrem komischen Talent. Berben gibt hervorragend die Sexbesessene, die ihre Enkel nicht ausstehen kann, und Neuhauser präsentiert ein Feuerwerk der Fettnäpfchen.