Nordwest-Zeitung

Topbesetzu­ng und schwarzer Humor

Berben und Neuhauser glänzen in „Unter Freunden stirbt man nicht“

- Von Gregor Tholl

Bonn – Man nehme ein paar Promis, eine weniger berechenba­re Story als der meiste deutsche TV-Stoff zu bieten hat – und fertig ist der Serienhit. Das könnte sich die RTLGruppe gedacht haben, als sie den Vierteiler „Unter Freunden stirbt man nicht“mit Iris

Gruppenbil­d mit Leiche: von Michael Wittenborn (von links), Iris Berben, Walter Sittler und Heiner Lauterbach

gen gedreht, kommt aber ohne jegliche Erwähnung davon aus. Seit Dezember ist sie beim Streamingd­ienst TVnow zu sehen. Jetzt kommt sie ins Free-TV: Vox zeigt sie mittwochs in zwei Doppelfolg­en am 17. und 24. März. Erstklassi­g besetzt und erstaunlic­h lustig ist die Produktion eine Empfehlung.

Und darum geht es: Der überrasche­nde Tod ihres Lebensgefä­hrten Hermann (Sittler) erschütter­t die Buchhändle­rin Annette (Neuhauser) zutiefst. Sie findet ihn im Bett und fragt verdutzt „Bist du tot?“. Sie ruft ihre Freunde Ella (Berben), Friedrich (Wittenborn) und Joachim (Lauterbach) und ist verzweifel­t.

tragisch ist der Todesfall, weil der Lebemann dieses Jahr als Favorit für den Wirtschaft­snobelprei­s gilt. Um seine Chancen auf den hoch dotierten Preis zu wahren, der nur an Lebende gehen kann, beschließe­n die vier, den Tod zu vertuschen – also zumindest bis zur Verkündung des Preises in fünf Tagen. Das artet natürlich in Comedy aus, denn die Leiche muss bewacht, verheimlic­ht und versteckt werden.

Neben Wittenborn­s trottelige­m Versager-Professor und Lauterbach­s gut situiertem Möchtegern-Dichter glänzen Adele Neuhauser und Iris Berben mit ihrem komischen Talent. Berben gibt hervorrage­nd die Sexbesesse­ne, die ihre Enkel nicht ausstehen kann, und Neuhauser präsentier­t ein Feuerwerk der Fettnäpfch­en.

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BILD: TV Now

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