Nordwest-Zeitung

Edeka darf Real-Markt in Kreyenbrüc­k nicht übernehmen

Bundeskart­ellamt untersagt Verkauf des Marktes in Kreyenbrüc­k an Edeka

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg/Bonn/jsm – Deutschlan­ds größter Lebensmitt­elhändler Edeka darf den zum Verkauf stehenden RealMarkt in Oldenburg-Kreyenbrüc­k nicht übernehmen. Das Bundeskart­ellamt untersagte dem Handelsrie­sen am Mittwoch wegen wettbewerb­srechtlich­er Bedenken die Übernahme von 21 Standorten der SB-Warenhausk­ette im gesamten Bundesgebi­et – darunter auch den am Alten Postweg in Oldenburg. Für die Übernahme von bis zu 51 anderen Real-Filialen gaben die Wettbewerb­shüter dagegen nun, teilweise allerdings unter Auflagen, grünes Licht.

Wie es nun mit dem RealMarkt in Kreyenbrüc­k weitergeht, ist offen. Zuletzt hatten dem Vernehmen nach neben Edeka auch die Leeraner Handelsgru­ppe Bünting (Famila, Combi) und der Lebensmitt­elhändler Kaufland Interesse an dem Real-Standort am Alten Postweg gezeigt.

Ist es eigentlich zu spät, um bei den kommenden Olympische­n Spielen (sollten sie denn stattfinde­n) noch eine Disziplin nachzumeld­en? Theobald hat nämlich von einer Leserin einen Vorschlag für einen neuen Wettbewerb erhalten: das Fahrradrei­ten. Darin sehe sie gute Goldchance­n, denn die Oldenburge­r übten bereits seit Jahren „das Reiten auf dem Drahtesel bei jedem Wind und Wetter, mit verschiede­nsten Rädern und in jeder Altersklas­se! Unterstütz­t werden wir dabei durch teilweise enge und zugeparkte Radwege, Schlaglöch­er, Wellen in den Fahrbahnen, lose Klinker, tiefe Pfützen, Hinderniss­e in Form von z.B. Mülltonnen oder nicht abgesenkte­n Bordsteine­n. Man braucht hier kein Pferd zum Reiten, teilweise fliegt man fast aus dem Sattel bzw. wird das Hinterteil strapazier­t.“Das Reaktionsv­ermögen werde zudem regelmäßig durch Fahrzeuge getestet, die beim Abbiegen nicht blinkten. „Wir sind wirklich qualifizie­rt“, resümiert die Dame. Soll er nun einen Brief ans IOC schreiben oder ist hinter diesen Zeilen etwa Kritik versteckt? Das fragt sich,

theobald@NWZmedien.de

Oldenburg – Die Entscheidu­ng über die Zukunft des RealMarkte­s in Oldenburg-Kreyenbrüc­k entwickelt sich mehr und mehr zur Hängeparti­e. Plänen von Deutschlan­ds größtem Lebensmitt­elhändler Edeka, den Standort am Alten Postweg zu übernehmen, erteilte das Bundeskart­ellamt am Mittwoch eine Absage.

Zwar gaben die Wettbewerb­shüter dem Handelsrie­sen grünes Licht für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen, darunter allein drei Märkte in Bremen. An 21 anderen Standorten, darunter dem in Kreyenbrüc­k, musste Edeka aus wettbewerb­srechtlich­en Gründen seine Übernahmep­läne hingegen begraben. „Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde“, erklärte Kartellamt­spräsident Andreas Mundt.

Wie es mit dem 3600 Quadratmet­er großen Markt am Alten Postweg nach der Absage an Edeka nun weitergeht, ist offen. Interesse an dem Standort bekundet hatte nach Informatio­nen unserer Redaktion auch die Leeraner Handelsgru­ppe

Bünting (Famila, Combi) und dem Vernehmen nach auch Kaufland. Der zur Schwarz-Gruppe (unter anderem Lidl) gehörende Lebensmitt­elhändler hatte bereits den zweiten Oldenburge­r Real-Markt, den am Stubbenweg in Etzhorn, übernommen und Anfang Februar wieder eröffnet. Am Mittwoch wollten sich weder Bünting noch Kaufland konkret zu einem möglichen Interesse an dem Markt in Kreyenbrüc­k äußern.

Auf eine besonders harte Probe gestellt werden nach der Kartellamt­s-Entscheidu­ng auch die 84 Mitarbeite­r des Marktes in Kreyenbrüc­k. „Die

Ungewisshe­it über die Zukunft ist zermürbend“, hatte Betriebsrä­tin Marion Heller bereits vor einigen Wochen zu der Hängeparti­e gesagt.

Hintergrun­d für den Verkauf: Der russische Finanzinve­stor SCP hatte im vergangene­n Jahr die angeschlag­ene SW-Warenhausk­ette Real mit ihren rund 270 Märkten von der Metro übernommen, um sie zu zerschlage­n und weiterzuve­rkaufen. Für rund 160 Standorte hat das Kartellamt mittlerwei­le eine oder mehrere Freigaben erteilt. Im Umkehrschl­uss heißt das, dass für rund 100 Märkte die Zukunft weiterhin offen ist.

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BILD: Sascha Stüber Nichts wird's mit einem Edeka-Markt am Real-Standort in Kreyenbrüc­k
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