Nordwest-Zeitung

Stadt Osnabrück droht mit Alleingang

Lockerunge­n trotz hoher Inzidenzza­hl geplant – Das sagt Oldenburgs OB

- Von Elmar Stephan Und Markus Minten

Osnabrück/Oldenburg – Trotz eines hohen Corona-Inzidenzwe­rtes denkt die Osnabrücke­r Stadtverwa­ltung über Lockerunge­n für den Einzelhand­el und den Zoo nach. Osnabrück wolle sich in dieser Hinsicht mehr „Beinfreihe­it“von der Landesregi­erung erbitten, sagte die Leiterin des städtische­n Corona-Krisenstab­es, Katharina Pötter, der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“.

Einzelhand­el und Zoo sollten mit einer lokalen Schnelltes­tstrategie ihre Türen weiter öffnen dürfen, wenn Kunden und Besucher ein negatives Testergebn­is vorweisen. Längere Öffnungsze­iten könnten helfen, den Andrang in den Geschäften zu verringern. Für den Fall, dass die Landesregi­erung dem Wunsch der Stadt mit den 165000 Einwohnern nicht nachkommt, schloss Pötter einen Alleingang der Kommune nicht aus. „Es gibt Städte, die machen einfach.“

Die Landesregi­erung wurde angeschrie­ben. Gespräche sollen folgen.

Am Mittwoch lag die Marke der Corona-Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in Osnabrück bei 152,5. Seit Mittwoch gibt es das gerade erst begonnene Terminshop­ping nicht mehr. Zoo, Galerien und Museen müssen wieder schließen.

Oldenburgs Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) hatte sich am Vortag im

Interview mit unserer Zeitung gegen „ein Wettrennen mit Kommunen oder zwischen Oberbürger­meistern“ausgesproc­hen. Es gehe nicht um den Erfolg in den Medien, sondern um solides und erfolgreic­hes Krisenmana­gement. Für Oldenburg sieht er eine gute „Gesamtleis­tung unserer Stadt“– ohne Alleingäng­e. Am Mittwoch lag die Sieben-TageInzide­nz Oldenburgs bei 69,8, weit unter der von Osnabrück.

Lesen Sie das Interview unter http://bit.ly/Interview_Krogmann

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