Impfpass her!
Jetzt aber fix, EU! Wenn der träge Verein in Brüssel tatsächlich den Grünen Pass plus Reisefreiheit für Geimpfte, Genesene und Getestete schnell und unbürokratisch hinbekäme, wäre er in dieser Krise wenigstens für irgendetwas gut gewesen. Das machte das epische Impfversagen nicht wett, entschädigte aber wenigstens ein bisschen.
Um es ganz klar zu sagen: Das Recht, sein Land zu verlassen, ist keine Gnade, die der Staat gewähren kann oder auch nicht. Es ist natürliches Grundrecht jedes Individuums. Wenn der Staat dieses Recht einschränkt, muss er gute Gründe haben. Fallen diese Gründe weg, hat der Einzelne gefälligst seine Grundrechte zurückzubekommen – und zwar sofort. Völlig gleichgültig, wie es um das Kollektiv um ihn herum bestellt ist.
Genau das ist bei Geimpften der Fall. Es gibt keinen Grund, ihnen das Reisen zu versagen. Bei ihnen besteht nur noch minimales Risiko eines schweren Verlaufs. Damit werden die Gesundheitssysteme entlastet. Inzwischen wird zudem deutlich, dass Impfungen wohl auch gegen Verbreitung des Virus schützen. Ein Blick auf die israelische Erfahrung lohnt. Es gibt
also nicht den geringsten Grund, Geimpfte weiter einzusperren.
Weil das Recht auf Freizügigkeit aber ein Individualrecht ist, zieht der Verweis auf ungleiche Impfchancen nicht, will man Immunen die Ausübung ihrer Grundrechte weiter verweigern. Warum soll, weil ein Nichtschwimmer nicht sicher baden kann, allen Menschen der Strand verboten werden? Dieses Wennnicht-alle-dann-keiner ist Ausdruck eines autoritären Kollektivismus. Der antiquierte Traum von der Volksgemeinschaft, in der alle das gleiche Schicksal teilen, kommt hier als schnöder Impfneid daher.
Merke also: Das Kollektiv hat keine Handhabe, dem Einzelnen die Ausübung eines Grundrechts zu verwehren, wenn die zwingenden Gründe dafür nicht mehr bestehen.
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