... und das meinen Leserinnen und Leser
Endlich der Mut zur Veränderung und zu moderner Stadtplanung, in der Parkräume nicht mehr das Innenstadtbild prägen wie am Schlossplatz. Es gibt zahlreiche positive Beispiele, die aufzeigen, wie der entstehende Raum sinnvoll genutzt werden kann, wodurch sich die Lebensqualität nachhaltig verbessert. Es ist klar, es muss an alle gedacht werden und der Innenstadtbereich lebt v.a. vom Einzelhandel. Hier bedarf es erneut mutiger und nachhaltiger Verkehrskonzepte, damit die Stadt erreichbar bleibt. Es geht eben nicht nur um ein paar Parkplätze, es geht um ein Umdenken, in Sachen Klimawandel, nachhaltiger Stadtentwicklung und mehr Lebensqualität für alle.
Kirstin u. Stefan Westerholt
Meine Frau ist schwerbehindert, und diese Parkplätze sind für sie der Ausgangspunkt für einen kleinen Ihr zu Fuß nach möglichen Stadtbummel. Wegen mangelnder Parkmöglichkeit mussten wir so schon einmal auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt wieder umkehren.
Der Begriff „Wohlfühlraum“sollte sich nicht nur auf die Gesunden erstrecken. Wenn man gegenwärtig durch die Innenstadt geht, ist dort genügend Wohlfühlraum vorhanden.
Und der CDU möchte ich ins Stammbuch schreiben, dass sie die eigene Klientel vertreten sollte und nicht ideologisiert den Grünen hinterher hecheln muss.
Dr. Joachim Schaebitz
Der Vorschlag seitens der CDU-Fraktion ist zwar attraktiv, aber zu kurz gedacht. Die vorgesehene Abschaffung der Parkplätze, Verbannung der Vierräder mit fossilen Antriebsmotoren und weitergehende Einschränkungen der Innenstadtbesucher schwächen die Attraktivität der Innenstadt weiterhin.
Wieder schaffen es die Oldenburger nicht über ihren Tellerrand hinauszudenken: Man schaue sich den Marktplatz in Freudenstadt (Schwarzwald) an und stelle fest, dass die Fahrzeuge ‚in der Versenkung‘ verschwunden sind. Dort ist es gelungen, den größten Marktplatz Europas vom Verkehr zu befreien und attraktiv zu gestalten. Eine Tiefgarage größeren Ausmasses im Tiefgeschoss lässt den nötigen Bewegungs- und Spielraum für Besucher und Käufer für ihre Besorgungen im oberirdischen Bereich zu. (...)
Rüdiger Meile
Ich bin absolut gegen die Aufgabe der Parkplätze am Schlossplatz! Mit dieser Entscheidung entzieht man der Stadt noch mehr Besucher! Gerade diese Parkplätze laden zum Einkauf in der Stadt ein! Wollen Sie die Stadt veröden? Der Schlossplatz ist im übrigen groß genug um dort Sitzplätze und Außengastronomie zu errichten!
Lore Rohmann
Den CDU-Vorschlag finde ich positiv. Wegfallende Parkplätze mit zusätzlichem Parkdeck neben dem Alten Gymnasium kompensieren.
Reinhard Onken
Der Idee der CDU, die vorhandenen Parkplätze zu beseitigen und den Platz zur Fußgängerzone umzugestalten, stimme ich nicht zu. Viele Kurzparker, die in den anliegenden Geschäfte einkaufen oder bestellte Waren abholen, parken hier. Die Parkplätze sollen bleiben.
Julia Tscheslog
Wir finden, dass in Zeiten des Klimawandels vielleicht auch mal an diejenigen gedacht werden sollte, die unser Leben angenehm gestalten. Dies ist z.B. die Oldenburger Kaufmannschaft mit ihrem Einzelhandel, die vor der Pandemie schon reichlich durch die vorher viel gepriesenen Schlosshöfe gebeutelt wurde und nun ums nackte Überleben kämpfen müssen. Was und wem nutzt ein „verkehrsstillgelegter“Schlossplatz, wenn die Städte leer bleiben und die Konsumenten online einkaufen, weil sie genau wissen, das der Einkaufsweg in die Städte immer unbequemer wird. (...)
Vielleicht sollte sich die CDU in ihren Überlegungen auf das Wesentliche konzentrieren, was diese Partei früher einmal sehr positiv gemacht hat. Diesen Vorstoß sehe ich eher als „Grünen-Notnagel“.
Susanne Klose
Zunächst hatte ich mich gefragt, ob schon der 1. April in Ihrer heutigen Ausgabe bearbeitet wurde. Doch es ist wohl eine besonders grüne Verneigung, die sich die hiesige CDU ausgedacht hat.
Viele hiesige und auswärtige automobile Besucher des attraktiven Einzelhandels und Handwerks um den Schlossplatz wissen die nur kurzzeitige Parkmöglichkeit hier besonders zu schätzen. Auch für den Besuch der Lamberti-Wochenmärkte sind die Parkplätze hier wichtige Voraussetzung. Der – fast ersatzlose – Entfall würde einen größeren Schaden an Attraktivität und Wirtschaft des SchlossplatzUmfeldes anrichten, als an neuen „Erlebnis- und Wohlfühlräumen“gewonnen werden könnte. Ob durch wie auch immer gepflasterte noch größere leere Flächen vor dem Schloss eine besondere „Aufenthaltsqualität“gefördert werden kann, dürfte sich manch einer normalen Vorstellungskraft entziehen. Ein verantwortungsbewusste Berücksichtigung auch vieler auf PKW-Nutzung angewiesener Mitmenschen sieht anders aus.
Wolf - J. Thormann
Ich kam 1975 nach Oldenburg. Kurze Zeit später wurden die Parkplätze vor der ADAC-Geschäftsstelle am Julius-Mosen-Platz in FahrradStellplätze umgewandelt und ich dachte bei mir: „Wow, eine tolle Stadt…die trauen sich was!“
Es gibt eine Stadt – ähnlich Oldenburg – in den Niederlanden: Houten? Dort hat man den Zugang von Autos in den Stadtbereich sehr schwierig und teuer gestaltet. Die Kaufleute jammerten, aber nach kurzer Zeit waren diese zufrieden, denn der Umsatz durch Radfahrer stieg: Einkaufen war wieder ein Erlebnis geworden.
Hartwig Erdtmann