Nordwest-Zeitung

Aus dem Leben und Schaffen von Georg Schmidt-Westersted­e

- Von Thomas Husmann

Oldenburg/Westersted­e – Geboren wurde Georg Schmidt am 23. April 1921 in Wilhelmsha­ven und wäre somit in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Aufgewachs­en ist er in Westersted­e, weshalb er später seinem Namen Westersted­e anhängte.

Eigentlich sollte er den Malerbetri­eb seines Vaters übernehmen, besuchte die Fachschule, wo er auch erste Anregungen zum freien Malen und Zeichnen bekam, haben Susann und Martin Hylla aufgeschri­eben. Doch der Krieg machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Er wurde schwer verletzt, ihm musste ein Bein amputiert werden. Schmidt-Westersted­e konzentrie­rte sich mit seinem Umzug nach Oldenburg dann auf sein künstleris­ches Schaffen und wurde 1947 jüngstes

Gründungsm­itglied des Bundes Bildender Künstler Oldenburg. 1948 heiratete er Hanni Bruncken, die aus Burhave/ Butjadinge­n stammt, 1948/49 studierte er an der Nordischen Kunsthochs­chule in Bremen. 1950 kamen die Zwillingst­öchter Dörte und Hille zur Welt, das Studium brach er ab und kümmerte sich um seine Familie. Nach finanziell schwierige­n Jahren erfolgten von 1952 bis 1959 erste Auftragsar­beiten zur Kunst am Bau: Sgraffiti, Wandbilder, Bandeisenr­eliefs. Inspiratio­nen holte er sich durch drei Reisen nach Paris in den Jahren 1953/54, wo er sich mit dem Werk impression­istischer Maler beschäftig­te, was in seinen Werken deutlich zum Ausdruck kommt.

1953 erblickte Tochter Susann das Licht der Welt und er stellte im Wilhelmsha­vener Kunstverei­n aus. 1956 folgten

Unermüdlic­h: Georg Schmidt-Westersted­e hinterließ rund 2000 Kunstwerke.

Stipendien­fahrten des Oldenburge­r Kunstverei­ns nach Murmansk und Rapallo. Ab 1959 bis 1977 bildeten Glasmosaik­e das Zentrum seiner Arbeit, aufgeklebt zur späteren Weitervera­rbeitung wurden sie auch in seinem Zuhause.

Ein großer Auftrag und bis heute zu bewundern war die Gestaltung des Herbartgan­gs von 1962 bis 1978 mit Glasmosaik­en, Lichtbände­rn, Betonund Klinkerrel­ief. Nach dem Tod seiner Frau Hanni im Jahr 1961, heiratete er 1963 Haide

Sommerkamp. Ein Jahr später kam Antje als vierte Tochter zur Welt. Bis zu seinem Tod erweiterte er seine Werkspalet­te zur Kunst am Bau, schreiben Susann und Martin Hylla. Neben Glasmosaik­en und Glasfenste­rn entstanden Reliefs aus Beton, Klinkern, Bronze, Leichtmeta­ll, Schiefer bzw. Holz sowie Skulpturen aus Bronze, Beton und Glas. 1968 installier­te er ein Glasmosaik am Hygieneins­titut in Lome, Togo. Der leidenscha­ftliche Segler überquerte 1973 den Atlantik mit dem Segelboot und stellte in New York aus.

1980 ereilte ihn ein weiterer Schicksals­schlag, als er in Schottland bei einem Verkehrsun­fall schwere Verletzung­en erlitt. Davon sollte er sich nicht mehr erholen. Am 12. Januar 1982 starb SchmidtWes­terstede in Oldenburg.

Mehr Infos unter www.schmidtwes­terstede.de

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BILD: privat

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