Nordwest-Zeitung

Hier sollen neue Ideen geboren werden

Zukunft.Unternehme­n bietet Gründern mehr als Platz – Austauschp­lattform soll entstehen

- Von Markus Minten

Jahr für Jahr das gleiche Bild am Bahnüberga­ng in Ofenerdiek: Auto- und Radfahreri­nnen und -fahrer sowie Fußgängeri­nnen und Fußgänger werden gezwungen, Lebenszeit beim Warten vor den Schranken zu verschwend­en. Die Menschen sind verärgert und enttäuscht. Wir brauchen endlich eine Lösung für dieses Problem. Dass am Bahnüberga­ng in Ofenerdiek ernsthaft jemand die Schranken per Muskelkraf­t rauf- und runterkurb­eln muss, ist doch schlicht aus der Zeit gefallen und nicht länger vertretbar.“

Nach Meinung Klein-Hennigs ist der Stadtrat am Zug, zügig Klarheit darüber zu schaffen, wie es am Bahnüberga­ng weitergehe­n soll. Er schimpft: „Der Rat schläft, was das Thema angeht. Von einigen Ratsleuten wird die Situation am Bahnüberga­ng als ‚Luxusprobl­em‘ abgetan. Das ist dreist und macht einfach nur noch wütend.“

Ohmstede – Die Ausstattun­g funktional, die Nutzung möglichst flexibel, die Ideen innovativ – oder kurz: Arbeitsplä­tze von morgen. Zukunft.Unternehme­n ist daher auch längst kein Projektnam­e mehr, sondern der eines Unternehme­ns.

In einer nicht mehr für die Produktion genutzten Halle an der August-Hanken-Straße entsteht das Unternehme­n mit Dorfcharak­ter – und mit nachhaltig­em Ansatz: gebrauchte Halle, Seecontain­er, die viele Millionen Seemeilen um die Welt gefahren sind, und auch die Geschäftsf­elder der Gründer sollen möglichst einen nachhaltig­en oder digitalen Ansatz haben.

Platz für 30 Start-ups

Fünf Inseln mit jeweils sechs Containern sollen entstehen, macht Platz für insgesamt bis zu 30 Start-ups und bis zu 150 Arbeitsplä­tzen. Ein Coworking-Space (zeitlich flexibel genutzte Arbeitsplä­tze) und ein Veranstalt­ungsbereic­h runden das Angebot ab. Sieben der 40-Fuß-Container sind derzeit nutzbar, drei bereits belegt.

Einer davon beherbergt die Grüne Tierwelt, ein Azubi-Projekt von Büfa. 16 angehende Industriek­aufleute und Kaufleute für E-Commerce führen hier gemeinsam ein Unternehme­n. Das vertreibt nachhaltig­e Tierpflege­produkte – und bald auch Tierfutter. An diesem Tag haben Vanessa Fischer und Chiara Hagemann Dienst. Auch wenn die Nachbarn noch spärlich sind, „liegt Innovation in der Luft“meinen beide – und stets „steht jemand beratend zur Seite“.

Von Mietern spricht Stephanie Birkner, Geschäftsf­ührerin von Zukunft.Unternehme­n, ungern. Bündnispar­tner trifft es für sie besser oder Mitgestalt­er. Dorfbewohn­er gefällt ihr auch gut, weil alle ge

Treiben das Projekt voran (von links): Miriam Wiediger (Zukunft.Unternehme­n), Felix Thalmann (Büfa), Kristian Evers (Barthel-Stiftung), Benny Hartwig und Stephanie Birkner (beide Zukunft.Unternehme­n)

So soll es einmal aussehen: ein Dorf aus umgebauten Seecontain­ern.

meinsam aktiv an der Entwicklun­g mitwirken. Oder auch Innovation­snomaden: gemeinsam an etwas arbeiten und Impulse mitnehmen.

Austausch fördern

„Wir stellen die Inhalte und die Gemeinscha­ft zur Verfügung“, betont Birkner. Soll heißen, neben Raum und Infrastruk­tur gibt es für die Gründer auch Methoden und Begleitung. „Wir wollen den Ideenausta­usch aktiv fördern.“

Hier soll es mehr um das Machen gehen als um das Planen. Und von diesem Geist verspreche­n sich auch Kristian Evers, Vorstandsv­orsitzende­r der Barthel-Stiftung, und Büfa-Geschäftsf­ührer Felix Thalmann einiges. „Anfangen, lernen und das Ziel erreichen, nicht bis zum Ende planen und dann zu spät dran sein“, sagt Evers. Er hofft vor allem, dass viele Mittelstän­dler durch Mitwirken „die Chance wahrnehmen, was Cooles zu schaffen“– und Innovation­en

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BILD: Torsten von Reeken
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BILD: Schönborn Schmitz Architekte­n
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