Schwarze Rauchwolken über Wilhelmshavener Schule
Gespräche über Ausweichgebäude laufen – Durch Zufall keine Chemikalien in Klassenräumen
Wilhelmshaven – Es ist kurz nach 12 Uhr: Tiefschwarze Wolken steigen im Stadtnorden in Richtung Himmel empor, Sirenen heulen laut auf. Die Marion-Dönhoff-Schule in Wilhelmshaven steht in Flammen. An der Nogatstraße im Stadtnorden versammeln sich schnell Hunderte Schüler und Lehrer. „Nachdem die Brandmeldeanlage ausgelöst hat, gab es direkt eine Durchsage aus dem Sekretariat, dass alle das Gebäude verlassen sollen. Das hat sehr vorbildlich funktioniert“, so Schulleiter Christian Stöver.
Großaufgebot im Einsatz
Während die rund 220 bis 250 Schüler und Lehrkräfte bereits in Sicherheit sind und teils mit Bussen nach Hause fahren, kämpft ein Großaufgebot an Einsatzkräften gegen die Flammen an. „Unser obers
Viel zu tun: Schwarze Wolken steigen in Richtung Himmel. Das Dach der Schule ist zerstört.
Ziel ist es, ein Übergreifen auf weitere Gebäudetrakte zu verhindern. Dafür haben wir eine sogenannte Riegelstellung errichtet“, erklärt Einsatz
leiter Josef Schun vor Ort.
Betroffen ist der östliche Trakt der Schule, der in Richtung Nogathalle (Sporthalle) ragt. Dort dringen die Flamtes men im obersten Stockwerk aus den Fenstern und aus dem Dach. Der Brand brach offenbar im Bereich der Klassenräume des sechsten Jahrgangs aus. Die Ursache ist bisher allerdings völlig unklar. Die Nogathalle selbst ist entgegen erster Befürchtungen unversehrt geblieben. Um 14.30 Uhr ist der Brand unter Kontrolle.
Vorerst kein Unterricht
Rund 70 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven sowie der Ortsfeuerwehren Bant-Heppens, Fedderwarden, Sengwarden und Rüstringen waren mit den Löscharbeiten beschäftigt. An Unterricht ist vorerst nicht zu denken – möglicherweise auch auf längere Sicht nicht. Daher begannen bereits am Mittwoch Gespräche zwischen Schulleitung, Schulbehörde und Schulträger, wo Schüler unterrichtet werden könnten, wie Oberbürgermeister Carsten Feist, der sich vor Ort einen Überblick vom Ausmaß verschaffte, mitteilte.
Glücklicherweise lagerten zum Zeitpunkt des Feuers keine Chemikalien mehr im Chemieraum, sagte Christian Stöver. Schließlich sind die Naturwissenschaftsräume seit einigen Wochen entkernt, da bereits Umbaumaßnahmen angedacht waren. Zwischendurch ertönten dennoch Geräusche, die einer Verpuffung oder Explosion ähnelten, dabei handelte es sich jedoch wohl um herunterfallende Platten von der Decke.
Da aufgrund der CoronaBeschränkungen derzeit einzig die Jahrgänge 5, 6 und 7 sowie die Abschlussklassen im Wechselmodell – also in etwa halber Klassenstärke – in der Schule unterrichtet werden dürfen, waren auch nur einige Teile der gesamten Schülerschaft vor Ort, sodass alle das Gebäude zügig verlassen konnten.