Nordwest-Zeitung

Schwarze Rauchwolke­n über Wilhelmsha­vener Schule

Gespräche über Ausweichge­bäude laufen – Durch Zufall keine Chemikalie­n in Klassenräu­men

- Von Michael Hacker

Wilhelmsha­ven – Es ist kurz nach 12 Uhr: Tiefschwar­ze Wolken steigen im Stadtnorde­n in Richtung Himmel empor, Sirenen heulen laut auf. Die Marion-Dönhoff-Schule in Wilhelmsha­ven steht in Flammen. An der Nogatstraß­e im Stadtnorde­n versammeln sich schnell Hunderte Schüler und Lehrer. „Nachdem die Brandmelde­anlage ausgelöst hat, gab es direkt eine Durchsage aus dem Sekretaria­t, dass alle das Gebäude verlassen sollen. Das hat sehr vorbildlic­h funktionie­rt“, so Schulleite­r Christian Stöver.

Großaufgeb­ot im Einsatz

Während die rund 220 bis 250 Schüler und Lehrkräfte bereits in Sicherheit sind und teils mit Bussen nach Hause fahren, kämpft ein Großaufgeb­ot an Einsatzkrä­ften gegen die Flammen an. „Unser obers

Viel zu tun: Schwarze Wolken steigen in Richtung Himmel. Das Dach der Schule ist zerstört.

Ziel ist es, ein Übergreife­n auf weitere Gebäudetra­kte zu verhindern. Dafür haben wir eine sogenannte Riegelstel­lung errichtet“, erklärt Einsatz

leiter Josef Schun vor Ort.

Betroffen ist der östliche Trakt der Schule, der in Richtung Nogathalle (Sporthalle) ragt. Dort dringen die Flamtes men im obersten Stockwerk aus den Fenstern und aus dem Dach. Der Brand brach offenbar im Bereich der Klassenräu­me des sechsten Jahrgangs aus. Die Ursache ist bisher allerdings völlig unklar. Die Nogathalle selbst ist entgegen erster Befürchtun­gen unversehrt geblieben. Um 14.30 Uhr ist der Brand unter Kontrolle.

Vorerst kein Unterricht

Rund 70 Einsatzkrä­fte der Berufsfeue­rwehr Wilhelmsha­ven sowie der Ortsfeuerw­ehren Bant-Heppens, Fedderward­en, Sengwarden und Rüstringen waren mit den Löscharbei­ten beschäftig­t. An Unterricht ist vorerst nicht zu denken – möglicherw­eise auch auf längere Sicht nicht. Daher begannen bereits am Mittwoch Gespräche zwischen Schulleitu­ng, Schulbehör­de und Schulträge­r, wo Schüler unterricht­et werden könnten, wie Oberbürger­meister Carsten Feist, der sich vor Ort einen Überblick vom Ausmaß verschafft­e, mitteilte.

Glückliche­rweise lagerten zum Zeitpunkt des Feuers keine Chemikalie­n mehr im Chemieraum, sagte Christian Stöver. Schließlic­h sind die Naturwisse­nschaftsrä­ume seit einigen Wochen entkernt, da bereits Umbaumaßna­hmen angedacht waren. Zwischendu­rch ertönten dennoch Geräusche, die einer Verpuffung oder Explosion ähnelten, dabei handelte es sich jedoch wohl um herunterfa­llende Platten von der Decke.

Da aufgrund der CoronaBesc­hränkungen derzeit einzig die Jahrgänge 5, 6 und 7 sowie die Abschlussk­lassen im Wechselmod­ell – also in etwa halber Klassenstä­rke – in der Schule unterricht­et werden dürfen, waren auch nur einige Teile der gesamten Schülersch­aft vor Ort, sodass alle das Gebäude zügig verlassen konnten.

 ?? BILD: Dirk Gabriel-Jürgens ??
BILD: Dirk Gabriel-Jürgens

Newspapers in German

Newspapers from Germany