Am Schloßplatz: Viele Meinungen und Ideen
Zur Berichterstattung über den Vorstoß der CDU, den Bereich der Straße „Am Schloßplatz“umzugestalten und dabei auch Parkplätze aufzugeben, gab es zahlreiche Leserreaktionen.
Es ist erfreulich, dass jetzt auch die CDU für sich eine modernere Verkehrspolitik im Hinblick auf Pkw-Stellplätze entdeckt hat. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass an dieser Stelle der Stadt, durch die Art der Bebauung mit den „Schlosshöfen“, ein nicht wieder gut zu machender Fehler zementiert wurde. Damals bestand die einmalige Chance, statt der Park-Hochgarage, eine Tiefgarage unter dem eigentlichen Schlossplatz bis zur Straße „Am Schloßplatz“, mit entsprechenden Ausgängen dort, zu errichten. (...)
Und ganz grundsätzlich: Der Erhalt von oberirdischen Parkplätzen in so zentralen Bereichen einer Stadt ist nicht mehr zeitgemäß.
Andreas Siek
Mit den Parkplatzgebühren können wir besser hochwertige, exquisite Toiletten anschaffen, so dass jeder Kunde dort auf die Toilette gehen mag.
Claudia Entrup
Ich habe schon immer die Vorstellung gehabt, dass die Autos aus diesem Bereich verschwinden müssen, um die schönen alten Häuser mit dem Schlossplatz ungestört zu verbinden. Einige Kurzzeitparkpläze könnte man dann da einrichten, wo jetzt der Radweg hinter den SchlossplatzHäusern entlang führt.
Sabine von Hagen
Innovationen am Schlossplatz zu setzen, aber gleichzeitig die Parkplätze zu erhalten, sollte möglich sein. (...)
Getreue Kundinnen und Kunden möchten weiterhin ihre kleinen, immer weniger werdenden Traditionsgeschäfte nutzen. Es gibt auch Menschen, die sich nicht zutrauen in ein Parkhaus oder eine Tiefgarage
zu fahren.
Die direkte Parkplatznutzung vor diesen Geschäften und dem Schlossplatz wird gerne genutzt. Sie ist für einige Menschen nicht so nervenaufreibend. Wir sollten die Eventualitäten nicht abtun.
Ich erinnere mich gerne an meine Kinder-und Jugendzeit, als auf dem Schlossplatz immer ein Verweilen bei den Wasserspielen, Blumenkübeln und Bänken möglich war.
Dorit Schierenbeck
Ich bin dafür, dass man die Parkplätze „Am Schloßplatz“reduzieren sollte und bin anderer Meinung als das City Management von Oldenburg.
Einerseits will man den Schlossplatz attraktiver gestalten, andererseits soll es aber so bleiben wie es ist, wie soll ich das wohl verstehen? Nicht jede Stadt besitzt ein so schönes historisches Schloss wie wir hier in Oldenburg und dieses wunderschöne Schloss sollte auch in den Fokus gestellt werden, indem man ein Teil der Parkplätze entfernt und diesen Teil als Fußgängerzone
integriert. Für die anliegenden Einzelhändler wäre es mit Sicherheit ein Gewinn und kein Verlust, wie vom CMO-Vorsitzenden beschrieben. (...)
Hildegard Sczesny
Auch Radfahrer, Fußgänger und Nutzer des schwach genutzten öffentlichen Personennahverkehrs kaufen in der Innenstadt ein. Das Geschrei der Kaufleute ist das gleiche wie 1975, als die Fußgängerzone errichtet wurde, die Innenstadt hat sich zu einem Highlight entwickelt. Die scharfe Kritik der NWZ gegen den hervorragenden Vorschlag der CDU, den wirklich schönen Schloßplatz durch lebendiges Leben zu erweitern, ist nicht nachvollziehbar. Offenbar hat die NWZ noch nie etwas von
Verkehrswandel gehört. Das Automobil hat einen immensen Platzbedarf, verschandelt die Umwelt und belastet unsere Atemluft. (...)
Ulrich Schwarzer
(...) Hände weg von den Parkplätzen! Soll denn aus dem Innenstadtbereich ein Biogarten werden, wenn die Geschäfte überwiegend verschwunden sind? Ich meine, der Schaden ist schon groß genug, der durch den CoronaKnockdown für die Kaufmannschaft entstanden ist.
Wolfgang Schuldei
Was wären die Folgen? Die Einzelhändler dort werden schwerer erreichbar. Der Parksuchverkehr in der Innenstadt nimmt weiter zu. Und diejenigen Oldenburger, die wegen eingeschränkter Mobilität weder Rad noch Bus nutzen können, sondern auf das Auto angewiesen sind (aber keinen Behindertenausweis haben), werden die Innenstadt noch seltener aufsuchen und lieber im Internet bestellen. (...)
Helga Belschner
Eindeutig NEIN zur Vergrößerung der Fußgängerzone.
Sie ist für die Stadt ohnehin groß genug. Die Ausdehnung zu Lasten der Parkplätze, zudem auf beachtlicher Fläche, wo überwiegend ein frischer Wind weht, halte ich nicht für zielführend im Hinblick auf angenehme Atmosphäre. Abgesehen davon liegt der Rathausplatz/Lambertimarkt unmittelbar nebenan, und zwar überschaubar, gut bestuhlt, angenommen und als Treffpunkt geschätzt und beliebt. Vielleicht dächte man besser über weitere Verschönerungen des Waffenplatzes nach. Schlussendlich gäbe es manches zu tun, an dem man sich abarbeiten könnte, aber auf keinen Fall an dem genannten Vorschlag.
Ulrike Sauermann
(...) Nun noch einen weiteren solchen Bereich zu kreieren, der für Menschen mit einem Handicap nicht einladend sein wird, zeugt von wenig Reflexion und Rücksichtnahme auf die zunehmend älter werdende Bevölkerung.
Eine „Fußgänger“-zone ist das nicht. Wer Außengastronomie sucht, findet sie in der jetzigen Fußgängerzone zur Genüge. Für ein kostenfreies geselliges Zusammensein, wie auf der Abbildung oder einen Klönschnack nach dem Einkaufsbummel gibt es auch in der Fußgängerzone manchen Platz. Allerdings fehlt es dort an Bänken, die nicht nur älteren Menschen den Einkaufsbummel angenehmer machen könnten.
Mein Fazit: „Ein Mehrwert für alle“ist dieser Vorschlag der CDU keinesfalls.
A.Schmidt-Kloth
Ich finde den Vorschlag der CDU sehr gut. Weniger Verkehr ist Klimaschutz!
Wir haben den ZOB und einen gut ausgebauten und bezahlbaren Busverkehr. Wir haben alle hoffentlich ein Fahrrad, Bewegung tut gut.
Ich persönlich parke neuerdings im Parkhaus am Hafen, immer genügend Plätze frei, man kann sein Elektroauto aufladen, große Parkplätze, günstiger als Waffenplatz und ein kleiner Spaziergang in die City sollte kein Problem sein.
Ulf Rasche
(...) Warum die Straße Am Schloßplatz in eine Fußgängerzone umgebaut werden soll, ist nicht einsichtig. Es gibt
allerdings genügend andere Innenstadtbereiche, die man in einen „Wohlfühl- und Erlebnisraum“umwandeln könnte, um die Innenstadt attraktiver zu machen. Warum konzentriert sich die CDU hier nicht auf den Schlossplatz selber? Hier steht eine riesige Fläche, auch zwischen Schloss und den Schlosshöfen zur Verfügung. Die bereits angedachte Planung könnte auch direkt parallel auf den Schlossplatz verschoben werden.
Die Parkplätze am Schlossplatz abzuschaffen, wäre absolut fatal für die dort ansässigen Einzelhändler, die ohnehin schon jetzt wegen Corona um ihre Existenz fürchten müssen. (...)
Sigrid Koopmann
Haben sich in Oldenburg schon mal einige Politiker über die Übermorgen-Stadt Gedanken gemacht? Auch wenn die Verbrenner-Fahrzeuge immer weniger werden und von vielen verteufelt werden; sie werden auf lange Sicht durch Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge ersetzt werden. Wo sollen dann diese Fahrzeuge parken? Wenn Übermorgen-Stadt, dann auch mal etwas langfristiger denken.
Karlheinz Krösch
Mit Fahrrad oder zu Fuß meide ich die Straße weil die Verkehrssituation durch den ständigen KFZ-Fluss zu gefährlich ist. Warum sollte (Lastenrad-)Radfahrern zugemutet werden, von einem geeigneten Parkplatz (wo gibt es den aktuell?) in die Straße zu laufen, den Autofahrern ist der Weg aus den Schlosshöfen aber zu weit?
P&R, kostenloses (Parkhaus-)Parken und ÖPNV sollten kurzfristig folgen, dann kommen auch Kunden von außerhalb gerne. Beispiele, dass solche Konzepte funktionieren gibt es. Der Einzelhandel war dort nach kurzer Zeit überzeugt.
Jonas Balbasus
In der momentan so leidenschaftlich geführten Diskussion um die Umgestaltung des Bereiches am Schlossplatz würde ich in meiner Vision noch viel weitergehen: Verkehrsberuhigung der Schlosswall-Trasse zwischen Gartenstraße und Damm und damit die Möglichkeit, den Schlossgarten wieder an das Schlossareal anzubinden. Aus dem Sozialgericht wird ein schickes Schlosshotel mit Seeterrasse (Investoren würden Schlange stehen), die Schmuddelecke und den historischen Pulverturm wird neugestaltet; Wiederfreilegung der zugeschütteten bzw. umgelenkten Wasserläufe in diesem Areal. Ergebnis wäre dann keine Verödung, sondern eine hochattraktive moderne und naturnahe City anstelle eines Festhaltens an Verkehrskonzepten der späten Fünfzigerjahre.
Tobias Götting
Weg mit dem Parkplätzen. Auf zu neuen Ideen.
M. Wilts
Die Idee, die wichtigen Parkplätze am Schloßplatz abzuschaffen, halte ich für abwegig!
Hildburg Schoch