So sehen die neuen Wände aus
Unterschiedlicher Lärmschutz an Bahnstrecke – Kritik an Farbauswahl
Oldenburg – Die Lärmschutzwände entlang der Gleise lassen sich nach dem höchstrichterlichen Urteil im vergangenen Herbst nicht mehr verhindern. Aber bei der Farbe gab es Spielraum. Denn die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben der Stadtverwaltung bei der farblichen Gestaltung der Wände freie Hand gegeben.
Und die Auswahl kommt zumindest bei einer Reihe von Anliegern überhaupt nicht gut an. Wolfgang Liebe, der im Babenend wohnt, findet „das Quietschgrün einfach nur scheußlich“. Wenn schon solche Wände errichtet werden müssten, wäre eine Gestaltung in Grau-Tönen optisch besser erträglich. „Oder auch die gestaffelten Grüntöne wie Richtung Jaderberg.“
Grün- und Grautöne
Die Deutsche Bahn erstellt die fast 16 Kilometer langen Wände – acht Kilometer auf jeder Seite – in Grün- und Grautönen: Vom Pferdemarkt bis in Höhe Bahnweg werden die Lärmschutzwände in zwei Grautönen errichtet.
Ab Mitte Bahnweg bis zur Stadtgrenze baut die DB zudem in zwei Grüntönen. Im Gebiet Rastede ist ein dunkelgrüner Ton vorgesehen. Auf der bahnabgewandten Seite sollen später Kletterpflanzen ranken.
Acht Kilometer lang, vier Meter hoch: Die ersten Lärmschutzwände entlang der Gleise nördlich der Autobahnbrücke stehen. Die grüne Farbgebung ist umstritten.
Abschnittsweise installiert die DB auch so genannte Gabionen, das heißt mit Steinen befüllte Gitterwände. Sie benötigen mehr Platz als die Aluminiumwände und sind unter anderem nördlich des Bahnübergangs Bürgerbuschweg, nördlich des Übergangs Karuschenweg und am Bahnübergang „Am Strehl“geplant.
„Farbgebung und Gestaltung sind in enger Abstimmung
mit der Stadtplanung erfolgt“, bestätigt ein Sprecher der Stadtverwaltung. Die Wände bestünden in der Regel aus Aluminiumelementen mit einer den Lärm absorbierenden Seite zu den Gleisen.
Transparente Elemente
Nicht nur die ab Schiene meist vier Meter hohen Wände, sondern auch die Stützen
für Oberleitungsmasten und Signalisierung würden jeweils in grau bzw. grün gehalten. Im Bereich der Bahnüberführungen entstehen transparente Lärmschutzelemente. Diese durchsichtigen Wände gelten zwar als optisch deutlich ansprechender. Allerdings geht die Transparenz zu Lasten des Schallschutzes. Das heißt, die Elemente haben nicht die gleiche lärmabweisende Wirkung.
Bahnbrücken wie die an der Ziegelhofstraße und der Elsässer Straße erhielten neben den Wänden so genannte Unterschottermatten. Diese verringerten den Lärm bei der Überfahrt des Zuges über die Brücken zusätzlich. Der Schienenfahrweg sei mit so genannten besohlten Schwellen ausgestattet worden. Mechanische Schwingungen seien damit verringert worden.