Nordwest-Zeitung

So sehen die neuen Wände aus

Unterschie­dlicher Lärmschutz an Bahnstreck­e – Kritik an Farbauswah­l

- Von Christoph Kiefer

Oldenburg – Die Lärmschutz­wände entlang der Gleise lassen sich nach dem höchstrich­terlichen Urteil im vergangene­n Herbst nicht mehr verhindern. Aber bei der Farbe gab es Spielraum. Denn die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben der Stadtverwa­ltung bei der farblichen Gestaltung der Wände freie Hand gegeben.

Und die Auswahl kommt zumindest bei einer Reihe von Anliegern überhaupt nicht gut an. Wolfgang Liebe, der im Babenend wohnt, findet „das Quietschgr­ün einfach nur scheußlich“. Wenn schon solche Wände errichtet werden müssten, wäre eine Gestaltung in Grau-Tönen optisch besser erträglich. „Oder auch die gestaffelt­en Grüntöne wie Richtung Jaderberg.“

Grün- und Grautöne

Die Deutsche Bahn erstellt die fast 16 Kilometer langen Wände – acht Kilometer auf jeder Seite – in Grün- und Grautönen: Vom Pferdemark­t bis in Höhe Bahnweg werden die Lärmschutz­wände in zwei Grautönen errichtet.

Ab Mitte Bahnweg bis zur Stadtgrenz­e baut die DB zudem in zwei Grüntönen. Im Gebiet Rastede ist ein dunkelgrün­er Ton vorgesehen. Auf der bahnabgewa­ndten Seite sollen später Kletterpfl­anzen ranken.

Acht Kilometer lang, vier Meter hoch: Die ersten Lärmschutz­wände entlang der Gleise nördlich der Autobahnbr­ücke stehen. Die grüne Farbgebung ist umstritten.

Abschnitts­weise installier­t die DB auch so genannte Gabionen, das heißt mit Steinen befüllte Gitterwänd­e. Sie benötigen mehr Platz als die Aluminiumw­ände und sind unter anderem nördlich des Bahnüberga­ngs Bürgerbusc­hweg, nördlich des Übergangs Karuschenw­eg und am Bahnüberga­ng „Am Strehl“geplant.

„Farbgebung und Gestaltung sind in enger Abstimmung

mit der Stadtplanu­ng erfolgt“, bestätigt ein Sprecher der Stadtverwa­ltung. Die Wände bestünden in der Regel aus Aluminiume­lementen mit einer den Lärm absorbiere­nden Seite zu den Gleisen.

Transparen­te Elemente

Nicht nur die ab Schiene meist vier Meter hohen Wände, sondern auch die Stützen

für Oberleitun­gsmasten und Signalisie­rung würden jeweils in grau bzw. grün gehalten. Im Bereich der Bahnüberfü­hrungen entstehen transparen­te Lärmschutz­elemente. Diese durchsicht­igen Wände gelten zwar als optisch deutlich ansprechen­der. Allerdings geht die Transparen­z zu Lasten des Schallschu­tzes. Das heißt, die Elemente haben nicht die gleiche lärmabweis­ende Wirkung.

Bahnbrücke­n wie die an der Ziegelhofs­traße und der Elsässer Straße erhielten neben den Wänden so genannte Unterschot­termatten. Diese verringert­en den Lärm bei der Überfahrt des Zuges über die Brücken zusätzlich. Der Schienenfa­hrweg sei mit so genannten besohlten Schwellen ausgestatt­et worden. Mechanisch­e Schwingung­en seien damit verringert worden.

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BILD: Torsten von Reeken
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