Nordwest-Zeitung

Scherben über gesamten Schulhof verteilt

Feuerwehr in Wilhelmsha­ven bis Donnerstag im Einsatz – Nicht nur Brandursac­he ist offen

- Von Ursula Große Bockhorn Und Michael Hacker

Wilhelmsha­ven – Auf dem Schulhof der Marion-DönhoffSch­ule in Wilhelmsha­ven sind am Donnerstag nach dem verheerend­en Großbrand nur einige Schaulusti­ge zu sehen, die sich das Ausmaß des Brandes vor Augen führen wollen. Auf dem gesamten Gelände finden sich ansonsten vorwiegend Scherben von zerborsten­en Fenstersch­eiben, Metallteil­e hängen an der vom Rauch geschwärzt­en Fassade herunter. Das Löschwasse­r bahnt sich seinen Weg von der obersten Etage des östlichen Trakts durch die Stockwerke – es klingt teilweise ähnlich wie an einem Wasserfall.

Nachdem Oberbürger­meister Carsten Feist die Arbeit aller Beteiligte­n bereits am Unglücksta­g hervorhob, schloss sich ihm jetzt Josef Schun, Leiter der Berufsfeue­rwehr, an. „Die rund 110 Einsatzkrä­fte der Berufs- und Freiwillig­en Feuerwehr haben einen grandiosen Job gemacht.“

Am Tag nach dem Brand suchen Fachleute nach Antworten auf offene Fragen. Was hat das Feuer im Klassenrau­mtrakt der Oberschule verursacht? Wie groß ist das Ausmaß des Schadens? Darauf konnten Brandsachv­erständige am Donnerstag keine Auskunft geben. „Das wird dauern“, sagte ein Sprecher der Polizei.

34 Klassen, 570 Schüler

Noch während die Feuerwehr mit der Brandbekäm­pfung beschäftig­t war, beratschla­gten Schulleitu­ng und Stadtverwa­ltung, wie es weitergeht. Bis zum heutigen

Mittwoch: Einsatzkrä­fte löschten in der Marion-DönhoffSch­ule. Es wurden viele Teile zerstört.

Freitag ist der Unterricht für die 34 Klassen ausgesetzt. Wann die gut 570 Schüler an die Nogatstraß­e zurückkehr­en können, ist ungewiss. Für den gesamten Gebäudekom­plex steht ohnehin eine energetisc­he Sanierung an.

Auf einen Fragenkata­log der Wilhelmsha­vener Zeitung antwortete Stadt-Pressespre­cherin

Julia Muth mit einer allgemeine­n Pressemitt­eilung. So gab es auch noch keine Auskunft auf die Frage nach dem Versicheru­ngsschutz. Es sei klar, so Muth, dass „eine Rückkehr an die Nogatstraß­e nicht kurzfristi­g erfolgen kann“. Sie zitiert Oberbürger­meister Carsten Feist, dass die Schüler „sicherlich bis zu den Sommerferi­en“an anderen Orten untergebra­cht würden.

Absolute Priorität

Dass die Suche nach neuen Unterbring­ungsmöglic­hkeiten schwierig ist, sehen auch die Vorsitzend­e des Schulaussc­husses des Rates, Helga Weinstock, und der Stadtelter­nratsvorsi­tzende Martin Burkhart. Helga Weinstock wie Martin Burkhart sprechen sich aber auch gegen eine Flickschus­terei aus: „Gerade für die Marion-Dönhoff-Schule, die in den vergangene­n sieben Jahren massiv unter den Folgen einer verfehlten Schulentwi­cklungspla­nung zu leiden hatte, müsse nun eine gute Lösung gefunden werden.“Das habe nun absolute Priorität vor allen anderen Baumaßnahm­en.

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BILD: Gabriel-Jürgens Donnerstag: Das komplette Gebäude ist aktuell nicht nutzbar. Fachleute suchen nach Antworten auf offene Fragen.
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Dpa-BILD: Hecker

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