Scherben über gesamten Schulhof verteilt
Feuerwehr in Wilhelmshaven bis Donnerstag im Einsatz – Nicht nur Brandursache ist offen
Wilhelmshaven – Auf dem Schulhof der Marion-DönhoffSchule in Wilhelmshaven sind am Donnerstag nach dem verheerenden Großbrand nur einige Schaulustige zu sehen, die sich das Ausmaß des Brandes vor Augen führen wollen. Auf dem gesamten Gelände finden sich ansonsten vorwiegend Scherben von zerborstenen Fensterscheiben, Metallteile hängen an der vom Rauch geschwärzten Fassade herunter. Das Löschwasser bahnt sich seinen Weg von der obersten Etage des östlichen Trakts durch die Stockwerke – es klingt teilweise ähnlich wie an einem Wasserfall.
Nachdem Oberbürgermeister Carsten Feist die Arbeit aller Beteiligten bereits am Unglückstag hervorhob, schloss sich ihm jetzt Josef Schun, Leiter der Berufsfeuerwehr, an. „Die rund 110 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr haben einen grandiosen Job gemacht.“
Am Tag nach dem Brand suchen Fachleute nach Antworten auf offene Fragen. Was hat das Feuer im Klassenraumtrakt der Oberschule verursacht? Wie groß ist das Ausmaß des Schadens? Darauf konnten Brandsachverständige am Donnerstag keine Auskunft geben. „Das wird dauern“, sagte ein Sprecher der Polizei.
34 Klassen, 570 Schüler
Noch während die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung beschäftigt war, beratschlagten Schulleitung und Stadtverwaltung, wie es weitergeht. Bis zum heutigen
Mittwoch: Einsatzkräfte löschten in der Marion-DönhoffSchule. Es wurden viele Teile zerstört.
Freitag ist der Unterricht für die 34 Klassen ausgesetzt. Wann die gut 570 Schüler an die Nogatstraße zurückkehren können, ist ungewiss. Für den gesamten Gebäudekomplex steht ohnehin eine energetische Sanierung an.
Auf einen Fragenkatalog der Wilhelmshavener Zeitung antwortete Stadt-Pressesprecherin
Julia Muth mit einer allgemeinen Pressemitteilung. So gab es auch noch keine Auskunft auf die Frage nach dem Versicherungsschutz. Es sei klar, so Muth, dass „eine Rückkehr an die Nogatstraße nicht kurzfristig erfolgen kann“. Sie zitiert Oberbürgermeister Carsten Feist, dass die Schüler „sicherlich bis zu den Sommerferien“an anderen Orten untergebracht würden.
Absolute Priorität
Dass die Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten schwierig ist, sehen auch die Vorsitzende des Schulausschusses des Rates, Helga Weinstock, und der Stadtelternratsvorsitzende Martin Burkhart. Helga Weinstock wie Martin Burkhart sprechen sich aber auch gegen eine Flickschusterei aus: „Gerade für die Marion-Dönhoff-Schule, die in den vergangenen sieben Jahren massiv unter den Folgen einer verfehlten Schulentwicklungsplanung zu leiden hatte, müsse nun eine gute Lösung gefunden werden.“Das habe nun absolute Priorität vor allen anderen Baumaßnahmen.