Wie der Waldspaziergang zum Erlebnis wird
Tipps für den Familienausflug – So ist die Situation der Forstgebiete im Nordwesten
Im Nordwesten – Der Frühlingsbeginn und wärmeres Wetter locken zahlreiche Spaziergänger in den Wald. Der 21. März steht jedoch nicht nur für den Beginn der Vegetation, sondern auch für den Tag des Waldes und somit auch dessen Schutz. Rainer Städing, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten für die Forstämter Ahlhorn, Ankum, Neuenburg und Nienburg, gibt Tipps für den Waldspaziergang und berichtet, wie es den Wäldern im Nordwesten geht.
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Verhalten im Wald
„Pflanzen und Tiere können gerne bewundert und fotografiert, sollten aber nicht beunruhigt oder gepflückt werden“, erklärt Städing und weist zudem auf das Rauch- und Feuerverbot ab März sowie die Leinenpflicht für Hunde während der Brut- und Setzzeit hin. Städing schätzt, dass sich die Besucherzahlen in den Wäldern seit einem Jahr verdoppelt bis verdreifacht haben. „Wenn sehr viele Leute in einem Naturschutzgebiet spazieren gehen und Kaffee trinken wollen, steigt das Potenzial für Konflikte, denn Picknick abseits der Wege ist nicht so empfehlenswert.“
Er rät deswegen dazu, nicht die bekannten, hoch frequentierten Waldgebiete – beispielsweise den Hasbruch oder den Wildenloh –, sondern unbekanntere Gebiete aufzusuchen und Stoßzeiten wie sonntags nach dem Mittagessen zu vermeiden.
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Auf Entdeckertour
Damit der Spaziergang mit der Familie für die Kinder nicht zu einem langweiligen Trip wird, können die Eltern mit dem Nachwuchs auf Entdeckertour gehen. „Wenn Kinder in einem Wald, der nicht Naturschutzgebiet ist, ein bisschen abseits der Wege laufen, halte ich das für unproblematisch“, sagt Städing. Eltern können auch Dinge in den Randbereichen verstecken und mit ihren Kindern eine Schnitzeljagd unternehmen.
Im Hasbruch ist es seit Beginn der Corona-Pandemie selten so leer wie auf diesem Archiv-Bild.
Mit einem Fernglas können Tiere beobachtet werden. Mit einem kleinen Taschenbuch oder per App kann nachgeforscht werden, was gesehen wurde. „Auch Spiele wie Zapfen werfen oder mit einem Löffel tragen oder über einen Baumstamm balancieren sind
möglich“, sagt Städing. Er warnt jedoch vor gestapelten Baumstämmen: „Viele haben kein Gefühl mehr dafür, wie schnell diese abrollen.“
Zurzeit bereitet sich die Natur auf die Vegetationszeit vor: „An den Bäumen und Sträuchern kann man sehen, dass die Knospen schwellen, erste Frühblüher sind bereits zu sehen“, sagt Städing. Zudem sind viele Vögel zu hören.
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Zustand des Waldes
„Den hiesigen Wäldern geht es im Vergleich zu den südlichen Regionen Niedersachsens relativ gut“, berichtet Städing. Denn durch die Nähe zur Küste ist das Klima im Oldenburger Land relativ ausgeglichen, die Luftfeuchtigkeit gleicht die Trockenheit relativ gut aus. Vorteil der Wälder hier ist zudem der niedrige Fichtenanteil: „Die Eichenwälder sind prägend für die Region und relativ unempfindlich, Probleme mit Eichenfraß gab es in den letzten Jahren im Upjeverforst und im Hasbruch“, sagt Städing.
Die Kiefernwälder in der Region wurden noch nicht angegriffen, Probleme mit dem Fichtenborkenkäfer gab es im Wald Hurreler Sand bei Hude. Buchen an den Südwest-Waldrändern leiden trotz der Küstennähe unter der Trockenheit.