Nordwest-Zeitung

Dritte Corona-Welle schürt Ängste bei Topathlete­n

Konzepte keine Garantie gegen positive Fälle – Japan hebt Notstand für Olympia-Stadt auf

- Von Ulrike John

Frankfurt – Selbst das beste Konzept schützt vor CoronaFäll­en nicht. Auf dem schwierige­n Weg zu den Olympische­n Spielen in Tokio machen immer mehr Spitzenspo­rtler diese Erfahrung. So schreckte die Nachricht, dass das deutsche Team sieben positive Tests nach der Rückkehr von der Hallen-EM in Polen hat, die Leichtathl­eten auf.

„Corona ist halt eine hinterhält­ige Krankheit“, sagte Kugelstoß-Ass Christina Schwanitz. Die große Frage, die sich alle mit Blick auf die Trainingsl­ager und Tokio stellen,

sei eben: „Was ist, wenn das einer in die Bubble rein trägt?“

Bei den Titelkämpf­en am ersten März-Wochenende in Torun hatte es unter anderem von Schwanitz Lob für die Hygienemaß­nahmen gegeben.

bin nicht überrascht. Man kann sich das überall einfangen, selbst am Eingang zum Testzentru­m vor einer Halle“, sagte die Bronzemeda­illengewin­nerin nun. Der Deutsche Leichtathl­etik-Verband (DLV) meldete am Mittwoch sieben Corona-Fälle bei Nachkontro­llen in Deutschlan­d unter den 48 Startern und 19 Betreuern – ohne Namen zu nennen.

In Deutschlan­d wachsen die Bedenken angesichts der massiv steigenden Infektions­zahlen. Die Sportler befürchten vor allem, dass eine Erkrankung in der Zeit vor Olympia sie völlig aus der Form bringen könnte. Fälle wie der von Weltklasse-Ringer

Frank Stäbler („Corona hat mich 20 Prozent meiner Leistungsf­ähigkeit gekostet“) sind ihnen ein warnendes Beispiel.

Der deutsche Athletensp­recher und Fechter Maximilian Hartung glaubt eher nicht daran, noch vor den Olympische­n Spielen geimpft zu werden: „Die reduzierte Lieferprog­nose und der vorläufige Impfstopp von Astrazenec­a sind schlechte Nachrichte­n.“Trotzdem regte der Vorsitzend­e der Interessen­vertretung Athleten Deutschlan­d an, darüber zu sprechen, „wann in der Priorisier­ung Sportler an der Reihe sein können.“

Seit September 2020 sind nach IOC-Angaben 270 Sport„Ich

Großverans­taltungen auf der Welt mit rund 30 000 Athleten veranstalt­et worden. „Keine einzige dieser Veranstalt­ungen ist zum Ausgangspu­nkt der Virus-Verbreitun­g geworden“, sagte Präsident Thomas Bach bei der IOC-Session in der vergangene­n Woche: „Wir haben also den schlagende­n Beweis, dass größere internatio­nale Sportanläs­se sicher organisier­t werden können.“

Derweil wird Japans Regierung den Corona-Notstand für die Olympia-Stadt trotz großer Sorgen vor einem erneuten Anstieg der Infektions­zahlen wie geplant am Sonntag aufheben. Die Opposition kritisiert­e die Entscheidu­ng.

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BILD: Imago Glaubt nicht an eine Impfung vor Olympia: Maximilian Hartung

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