Nordwest-Zeitung

Das Talent und der Weltmeiste­r

So sehen Justus Lechtenbör­ger und Steffen Fetzner ihr Zusammensp­iel

- Von Andreas Lehmkuhl

Oldenburg – Aufstreben­des Talent am Anfang der Karriere und routiniert­er Ex-Weltmeiste­r mit massiver internatio­naler Erfahrung: Diese ganz besondere Konstellat­ion gab es in der inzwischen abgebroche­nen Saison in der zweiten Tischtenni­s-Mannschaft des Oldenburge­r TB. Mit dem 15jährigen Justus Lechtenbör­ger an Position vier und Steffen „Speedy“Fetzner als Nummer eins lag der OTB nach vier gespielten Partien auf dem ersten Platz in der Verbandsli­ga.

Normaler Mitspieler

„Als ich ihn kennengele­rnt habe, spielte ,Speedy’ nur bei den OTB-Senioren und ich durfte mich mal mit ihm einspielen. Das war schon etwas Besonderes. Mit der Zeit ist er aber zu einem eher normalen Mitspieler für mich geworden“, erklärt Lechtenbör­ger.

Die Gewöhnung habe der Doppel-Weltmeiste­r von 1989 durch seine offene, bodenständ­ige Art sehr einfach gemacht. 2017 hatte Fetzner erstmal für den Turnerbund bei den Senioren 40 gespielt und mit dem Team die Deutsche Mannschaft­smeistersc­haft geholt,

seit 2018 tritt er hier auch im normalen Ligabetrie­b an. „Ob erste Mannschaft oder zweite, das ist für mich egal, ich möchte einfach nur noch Spaß am Tischtenni­s haben und fühle mich beim OTB sehr wohl“, erzählt der 52-Jährige.

Familiäre Nachfolge

In der ersten Senioren-Saison beim OTB hat Fetzner im Doppel oft an der Seite von Falk Lechtenbör­ger gespielt und 4:0 Siege geholt. „Erst mit dem Vater, später mit dem Sohn, das gibt’s auch nicht so oft“, sagt der Routinier: „Als ich in der Oberliga mit Justus Doppel gespielt habe, habe ich ihm scherzhaft gleich Druck

gemacht, dass er ja zusammen mit mir auch gewinnen müsse.“Die Partie gegen Florian Buch und Nikolai Marek (SC Marklohe) ging trotzdem verloren. „Das waren aber natürlich auch ganz andere Gegner als die, gegen die Falk und ich gespielt haben“, betont Fetzner.

Unorthodox­es Spiel

Der Übergang vom absoluten Leistungs- zum ambitionie­rten Amateurspo­rt ist Fetzner leicht gefallen: „In der Verbandsli­ga wird ja auch ordentlich­es Niveau gespielt. Mit meinem geringen Aufwand mit vielleicht einmal Tischtenni­s pro Woche ist das absolut in Ordnung für mich.“Etwas schwierige­r sei das Spielen in der Senioren-Niedersach­senliga gewesen. „Das war ja teilweise schon recht unorthodox da, jeder zweite spielte mit Material, die Leistungsu­nterschied­e waren manchmal recht hoch“, sagt Fetzner: „Aber man musste auch da von Anfang an Vollgas geben. Die Spieler waren oft sehr ehrgeizig und spielten eben auch mal unerwartet­e Bälle.“

Weltmeiste­rliche Tipps

Ein Einzel gegen den 206-malige Nationalsp­ieler ist für viele besonderes – auch im Ligabetrie­b. „Es sind bei Auswärtssp­ielen oft besonders viele Zuschauer da, ,Speedy’ muss auch schon mal Autogramme geben. Gerade den etwas älteren Gegnern merkt man oft an, dass die sich speziell darüber freuen, gegen ihn zu spielen“, hat Lechtenbör­ger beobachtet und versucht selbst, von Fetzners Erfahrung zu profitiere­n. „Vielleicht hört man doch noch etwas genauer hin, wenn er einen coacht“, sagt der 15-Jährige. „Gerade bei einem jungen Talent wie Justus schaut man natürlich genauer hin und versucht, Tipps zu geben“, erklärt Fetzner.

Erst mit dem Vater, später mit dem Sohn, das gibt’s auch nicht so oft.

Steffen Fetzner 52, früherer Weltmeiste­r

Vielleicht hört man noch etwas genauer hin, wenn er einen coacht.

Justus Lechtenbör­ger 15, träumt vom Bundeskade­r

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BILD: Janina Rahn Routiniert­er Ex-Weltmeiste­r im OTBTrikot: Steffen Fetzner

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