Insulanern platzt der Kragen
Vertreter unserer Inseln fordern Perspektiven für Inlandstourismus
Ostfriesische Inseln – Die Vertreter der ostfriesischen Inseln fordern nach knapp fünf Monaten Lockdown Perspektiven für den Inlandstourismus. In einer Pressekonferenz der Ostfriesische Inseln GmbH informierten die Vertreter am Freitag über die Situation. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Wilhelm Loth, wies auf den „erheblichen solidarischen Beitrag“hin, den der Tourismus zur Bekämpfung der Pandemie leiste: „Über Monate hieß es: Im Frühling geht es weiter.“
Keine sofortige Öffnung
Angesichts der Tatsache, dass nun Frühling sei und es immer noch nicht die geringste Perspektive gebe, die Menschen jedoch ins Ausland reisen können, wurde Loth deutGmbH,
lich: „Es ist klar, dass den Leuten hier der Kragen platzt.“
Die Verantwortlichen betonten, dass sie keine sofortigen Öffnungen fordern: „Wir möchten nicht sofort zum 100-prozentigen Tourismus übergehen, aber unter der Voraussetzung, dass die Infektionszahlen gering sind, wieder bestimmte Betriebe öffnen
können“, sagte Wangerooges Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos). Die Inseln könnten sich auch vorstellen, Modellregion zur Erprobung neuer Corona-Strategien zu werden. Dazu sind die Verantwortlichen gerade in Gesprächen mit der Landesregierung.
Göran Sell, Geschäftsführer der Ostfriesische Inseln verwies im Hinblick auf Öffnungen zudem auf die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr: „Wir können auf viele erprobte Konzepte zurückgreifen.“Als Beispiel wurde die doppelte Teststrategie genannt: Vor der Fahrt auf die Inseln muss ein PCR-Test gemacht werden, auf den Inseln folgen regelmäßige Schnelltests.
Sonderrolle der Inseln
Es bestehe jedoch Hoffnung, dass zwischen Ostern und Pfingsten Perspektiven aufgezeigt werden: „Den Landkreisen ist die Sonderrolle der Inseln bewusst, und es besteht Offenheit, besondere Lösungen zu entwickeln“, sagte Sell. Er hofft zudem, dass die Gründung der Tourismusagentur Nordsee (Tano) dazu beiträgt, künftig mit einer noch stärkeren Stimme zu sprechen.