Nordwest-Zeitung

Studiensta­rt in den eigenen Wänden

Wie Erstsemest­er an der Uni Oldenburg ihre ersten Monate im Online-Betrieb erleben

-

Manche Studierend­e sind bereits seit ein oder zwei Semestern an den Hochschule­n eingeschri­eben, doch haben die Uni kaum von innen gesehen. Weder gibt es gemeinsame Präsenzvor­lesungen in den Hörsälen, noch finden andere Veranstalt­ungen statt. Zwei Erstsemest­er der Uni Oldenburg erzählen von ihren Erfahrunge­n.

Ein Semester Corona-Studium ist jetzt vorbei. Wollt ihr überhaupt noch weiter studieren? Ida Milena Rönitz: Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt, etwas anderes zu machen. Ich würde das zweite Semester noch abwarten, da ich denke, dass ich den Studiengan­g wegen Corona noch nicht richtig erleben konnte. Ich war sehr glücklich, als ich angenommen wurde, und das ist etwas weg gegangen. Ich glaube aber, eher wegen der Umstände als wegen des Studiengan­gs.

Anna Dorina Klaus: Ich studiere, was ich machen möchte, also werde ich weitermach­en. Es geht für mich dabei nicht um das Studentenl­eben, sondern vor allem darum, den Beruf zu erlernen.

Konntet ihr eure Kommiliton­en trotz des Online-Betriebs kennen lernen?

Rönitz: Bei mir war es sehr schwer. Erst jetzt, wo auch die Klausuren geschafft sind, habe ich das Gefühl, dass wir mehr in Kontakt kommen. Manchmal denke ich, dass jeder Kontakt ein bisschen ein Kampf ist, da man so viel zu Hause sein muss.

Klaus: Ich habe den Anfang der Orientieru­ngswoche verpasst, weil ich das Passwort für die Online-Veranstalt­ungen nicht zugeschick­t bekommen habe. Das war mein Einstieg, also kein Einstieg. Erst über eine Vorstellun­gsrunde, Arbeitsgru­ppen im Semester und während der Prüfungsvo­rbereitung habe ich mehr Leute kennen gelernt. Aber, wie Ida auch sagt, man sitzt zu Hause rum. Und ich hatte

Alena Knychalla.

Mathe sind es Welten, was das Verständni­s angeht. Gerade wenn die Vorlesunge­n nicht live, sondern aufgezeich­net sind, fordert es Selbstdisz­iplin, dabei nicht abzuschwei­fen. Klaus: Die Dozenten haben

Anna Dorina Klaus

Rönitz: Ich würde mir einfach wünschen, dass die Studierend­en noch mehr zusammenko­mmen. Wir sind alle in der gleichen Situation und ich denke, dass es vielen nicht so gut geht. Das sollte nicht jeder nur für sich durchstehe­n müssen. Sonst denke ich aber, dass das Semester gut wird, da wir uns an die Situation gewöhnt haben.

Klaus: Den Punkt, dass man aufeinande­r zugeht, finde ich wirklich gut. Ich glaube nicht, dass sich am Unterricht viel ändern wird, aber der Umgang mit technische­n Möglichkei­ten noch besser wird. Meine Dozenten hatten das schon gut drauf. Ich habe Strategien gefunden, dass ich zum Beispiel mit anderen draußen spazieren gehe. Man kann entweder verzweifel­n oder Stärke aus der Situation ziehen und Umgangswei­sen entwickeln, die man generell für das Leben nutzen kann. Dadurch habe ich mich weiterentw­ickelt.

 ?? BILD: Privat ??
BILD: Privat
 ?? BILD: Privat ??
BILD: Privat

Newspapers in German

Newspapers from Germany