Mit Bayern-Block und zwei Teenagern
Löw will für EM Ausrufezeichen setzen – Draxler und Brandt nicht nominiert
Frankfurt – Die Zeit der Kompromisse und Rücksichtnahme ist vorbei – mit seiner ersten Kadernominierung 2021 hat Joachim Löw klare EM-Signale gesetzt. Mit den zwei Teenagern Jamal Musiala und Florian Wirtz, aber ohne die etablierten Fußball-Nationalspieler Julian Draxler und Julian Brandt sowie weitere zuletzt enttäuschende Profis startet Löw im 15. Amtsjahr seine letzte große Mission.
Die anstehenden drei Spiele in der neuen WM-Qualifikation sieht der 61-Jährige dabei besonders als wichtige Stationen auf dem Weg zur EM im Sommer. Spätestens dann soll die jüngste 0:6-Schmach von Sevilla gegen Spanien getilgt werden. „Mit drei Spielen innerhalb von sieben Tagen liegt
wieder ein enorm straffes Programm vor uns. Klar aber ist: Wir wollen mit einem Ausrufezeichen in das EM-Jahr starten und unseren Fans wieder Freude machen“, betonte der ehemalige Weltmeister-Coach Löw.
„Natürlich haben wir auch die Euro im Blick. Wir wollen in den Trainingseinheiten und
Spielen sehen, welche Spieler sich aufdrängen, wer unbedingt dabei sein will“, erklärte Löw. Schon mit seinem 26köpfigen Aufgebot machte der „ewige Jogi“am Freitag deutlich, dass für ihn ab sofort neue, frische Impulse wichtiger sind als das Festhalten an lange Zeit versuchten personellen Lösungen.
Für die drei WM-Ausscheidungspartien am kommenden Donnerstag gegen Island und am 31. März gegen Nordmazedonien in Duisburg sowie am 28. März in Rumänien lud er Musiala (18) vom FC Bayern und Wirtz (17) von Bayer Leverkusen in den A-Kader ein. „Beide haben riesiges Potenzial, und ich bin sicher, dass wir in den nächsten Jahren noch viel Freude an ihnen haben werden“, sagte Löw, für den selbst allerdings nach der
EM Schluss ist.
Weitere sofortige Veränderungen: Nach persönlichem Aufschwung bei Eintracht Frankfurt kehrt Amin Younes nach dreieinhalb Jahren in die Nationalmannschaft zurück. Dagegen verzichtet Löw gleich auf acht Akteure, die im November beim historischen 0:6 in Spanien dabei waren. Löw setzt voll auf einen starken Bayern-Block, der auf sieben Profis anwächst. Nach einer Genehmigung durch das Gesundheitsamt Duisburg kann der Bundestrainer auch auf seine in England aktiven Profis Ilkay Gündogan, Timo Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Ersatztorwart Bernd Leno bauen. Nicht dabei sind neben Draxler und Brandt auch der verletzte Dortmunder Marco Reus und Thilo Kehrer von Paris Saint-Germain.