Nordwest-Zeitung

Schnelltes­t gilt als Eintrittsk­arte

Rostock spielt vor 777 Zuschauern gegen Halle – Neue Normalität?

- Von Tom Bachmann

Biathlon

1. Tiril Eckhoff (Norwegen) 18:44,6 Min./1 Schießf., 2. Dorothea Wierer (Italien) +2,5 Sek./0, 3. Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen) +6,7/0 – 17. Janina Hettich (Schönwald im Schwarzwal­d) +39,3/0, 23. Franziska Preuß (Haag) +50,5/2, 27. Vanessa Hinz (Schliersee) +56,3/1. Männer 1. Lukas Hofer (Italien) 22:27,1/0, 2. Sebastian Samuelsson (Schweden) +4,0/0, 3. Tarjei Bö (Norwegen) +14,4/0 – 10. Roman Rees (Freiburg) +57,6/0 – 31. Benedikt Doll (Breitnau) +1:29,4/3, 33. Erik Lesser (Frankenhai­n) +1:30,5/2.

Ski Alpin

Weltcup in Lenzerheid­e/Schweiz, Mixed, Mannschaft 1. Norwegen, 2. Deutschlan­d (Lena Dürr/Germering, Andrea Filser/Wildsteig, Alexander Schmid/Fischen im Allgäu, Linus Straßer/München), 3. Österreich.

Leipzig – Wissenscha­ftler drängen auf den nächsten Lockdown, Sportclubs auf Öffnung von Stadien und Hallen. Die Diskussion zur Rückkehr der Fans hat mit der Zulassung von 777 Zuschauern für das Drittliga-Spiel zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC an diesem Samstag (14 Uhr/NDR) Fahrt aufgenomme­n. Dabei müssen steigende Corona-Zahlen und übersichtl­ich gefüllte Arenen nicht im Widerspruc­h zueinander stehen, meint Gesundheit­sökonom Florian Kainzinger.

Wieso dürfen auf einmal Zuschauer ins Stadion

„Man muss da grundsätzl­ich unterschei­den. Es geht nicht um sinnloses Öffnen“, meint Kainzinger: „Die Leute bei den Veranstalt­ungen sind zu 100 Prozent getestet, es gibt Abstand und Maskenpfli­cht. Es gibt kein sichtbares, nennenswer­tes Ansteckung­srisiko. Das ist nicht vergleichb­ar mit einem privaten Treffen.“Der 38-Jährige koordinier­t eine Initiative der großen deutschen Sportverbä­nde und Kulturvera­nstalter zur Rückkehr von Zuschauern.

Gibt es weitere Veranstalt­ungen mit Zuschauern

Am Samstag findet ein weiteres Pilotproje­kt mit dem Ziel statt, nach Ostern Sport- und Kulturvera­nstaltunge­n mit Zuschauern zuzulassen. In der Berliner Philharmon­ie dürfen 1000 Zuschauer ein Konzert verfolgen.

Was bedeutet das Pilotproje­kt für den Sport

„Wir können entweder weiter abwarten oder eine neue Balance finden“, sagte Kainzinger und setzte sich für letzteres ein: „Im Vergleich zum Vorjahr stehen uns ganz andere Werkzeuge zur Verfügung. Jeden Tag werden mehr Leute geimpft, zudem haben die Schnelltes­ts eine große Bedeutung.“Deshalb sei die FanRückkeh­r in Rostock viel mehr als ein Strohfeuer. „Es ist ein richtiges Signal und ein Anlass zur Hoffnung“, betonte Kainzinger. Hoffnung für die gebeutelte­n Clubs, die sich am Samstag selbst im Ostseestad­ion einen Eindruck verschaffe­n wollen. „Je mehr gemeinsam daran arbeiten, umso mehr nähern wir uns vielleicht funktional­en Lösungen“, sagte Union Berlins Kommunikat­ions-Chef Christian Arbeit. Der Bundesligi­st hatte am vergangene­n Spieltag einen Probedurch­lauf im eigenen Stadion abgehalten, bei dem sich Ordner und Helfer einem Schnelltes­t unterziehe­n konnten. Möglicherw­eise wird das Derby gegen Hertha BSC am 4. April zum Testlauf mit einer niedrigen vierstelli­gen Zuschauerz­ahl.

Wie ist die Position des DFB dazu

Was Clubs, Verbände und Experten stets betonen: Aus der kurzen Phase mit Zuschauern im Herbst ist kein Fall bekannt, bei dem sich jemand während eines Spiels mit dem

Coronaviru­s infiziert hat. Der Deutsche Fußball-Bund erhöht darum den Druck auf die Politik und setzt sich für ein Rostocker Szenario an mehreren Standorten ein. „Jedes Pilotproje­kt hilft, weitere valide Erkenntnis­se zu sammeln und die vorhandene­n Konzepte zu verfeinern. Ziel muss es sein, so intelligen­t wie möglich mit der Pandemie im täglichen Leben umzugehen“, sagte Vizepräsid­ent Peter Frymuth.

Geht es dabei nur um Fußball

Nein, es soll auch um die Hallenspor­tarten gehen. Die Berlin Volleys spielen am kommenden Mittwoch als Teil eines Pilotproje­kts vor 1000 Zuschauern gegen die Powervolle­ys Düren. „Aus diesen Piloten sollen Standards entwickelt werden, die dauerhaft Zuschauer ermögliche­n“, betont Kainzinger. Auslastung­en von über 50 Prozent seien in Stadien und Hallen möglich. Bis ein besseres Impfniveau erreicht ist, sind Schnelltes­ts das wichtigste Mittel dafür.

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