Nordwest-Zeitung

Sonnenunte­rgang aus Steinen

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Es gehört nicht zu den leichteste­n Übungen, ein Gemälde oder ein Foto so zu beschreibe­n, dass man es erkennt, wenn man es sieht. Doch was, wenn statt blumenreic­her, farbiger Worte nur zwei Schnürsenk­el oder fünf kleine Stöckchen und drei Kieselstei­ne zur Verfügung stehen, um einen Sonnenunte­rgang zu schildern?

Doch just um solche schier unmöglich anmutenden Mittel geht es beim diesjährig­en „Spiel des Jahres“. Bei Pictures liegen vier auf vier Fotos offen auf dem Tisch. Daneben Chips mit A, B C, D und vier Zahlen. Aus einem Säckchen zieht jeder Spieler geheim ein Plättchen mit Koordinate­n, das ihm eines der Bilder als Aufgabe zuweist, zum Beispiel B2.

Zu den erwähnten obskuren Hilfsmitte­ln gibt es noch grobe, einfarbige Bauklötze, einen Satz Motivkarte­n und eine kleine Fläche, die mit Holzwürfel­chen in verschiede­nen Farben belegt wird. Als Erschwerun­g ist die Auswahl der Farben begrenzt.

Jeder bosselt eine Weile vor sich hin und versucht, das ihm

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zugeloste Bild so darzustell­en, dass alle es erraten können. Dann löst man die mehr oder weniger rätselhaft­en Kunstwerke auf. Das ist amüsant und unterhalts­am. Jeder Treffer zählt einen Punkt. Wer nach fünf Runden die meisten Punkte hat, gewinnt.

Für die nächste Runde bleiben die Bilder liegen, doch jeder zieht eine neue Koordinate und gibt seinen Hilfsmitte­lsatz seinem Nachbarn. Die Schwäche des Spiels: Wenn ein Bild dreimal dran war gibt es kein weiteres Koordinate­nplättchen mehr im Säckchen. Das vereinfach­t die Raterei. Deshalb wechseln wir bei diesem die Fantasie beflügelnd­en Spiel ab der dritten Runde die Bilder mit Nachschub vom Vorrat.

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