Einmal Innsbruck und zurück
Am vorletzten Wochenende war ich in Innsbruck. Schöne Berge, weite Schluchten, weiter Blick. Mit mir relativ viele Leute. Ich war mit dem Rennrad dort und quälte mich den Berg hoch. Ziemlich anstrengende Steigungen. Nach kurzer Zeit war ich klitschnass geschwitzt. Wie schön, dass mich die Sonne wärmte.
Als ich endlich den Berg geschafft hatte, trat mein Sohn zu mir ans Rad und sagte: „Die Sauerei machst du nachher weg, nicht wahr?“, und er zeigte auf die Schweißtropfen auf dem Boden, die um mich herum eine kleine Pfütze bildeten. Ich schaute ihn an: „Nun sieh doch mal“, sagte ich, „ich bin gerade in Innsbruck auf den Berg gefahren.“Kopfschüttelnd ging er auf den Balkon.
Der Aufstieg lohnt sich
Natürlich bin ich nicht in Innsbruck gewesen. Ich bin nur virtuell den Berg hochgefahren. Mein Fahrrad ist auf einen Rollentrainer gespannt und mein Tablet zeigt mir die Strecke an, andere Rennradfahrer und die Landschaft.
Fast wie ein Bild für Corona: ein endloser Aufstieg dahin, wo man alles besser überblicken kann. Eingesperrt sein, sich nicht von der Stelle wegbewegen und trotzdem ist alles ziemlich anstrengend.
Ich schaue hoch
Ich schaue hoch zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe. Mögen wir doch endlich oben ankommen. Mögen wir nicht stagnieren auf irgendwelchen Ebenen und Tableaus, sondern endlich zu aufmunternden Talfahrten aufbrechen. Die Räder laufen lassen mit gutem Gefühl. Gott ist dein Schutz, der dir um die Ohren fegt, wacht gewiss über dein Leben – so ähnlich nachzulesen im Psalm 121.