Nordwest-Zeitung

So wird der Frühling dekoriert

Jahreszeit­liches Ambiente schaffen mit Blüten und saisonalen Objekten

-

Colour Blocking als Konzept für die Inszenieru­ng von Frühlingsb­lumen nennt das Blumenbüro Holland einen aktuellen Trend: Bei der Farbauswah­l ist man alles andere als zurückhalt­end. Neben weicheren Pastellsch­attierunge­n sind es vor allem knallige Töne wie Gelb, Orange, Terra, Blau und Violett, die vorherrsch­en. Diese werden so angeordnet, dass der Gesamteind­ruck trotz zum Teil sehr starker Gegensätze dennoch stimmig bleibt. Weil eine solche Gestaltung etwas an eine Theaterins­zenierung erinnert, gibt das Blumenbüro diesem Trend den Namen „Recentered Stage“, was sich mit „Neu zentrierte Bühne“übersetzen lässt. Regie führt die Vase: Ihr Design – vorzugswei­se besonders interessan­te Formen – bestimmt die Art des Blumenschm­ucks: ob einzelne Stiele genügen oder ob es ein ganzes Bund sein sollte, ob man sich auf eine Sorte beschränkt oder ob man mehrere Frühlingsb­lumen mischt.

Schlappe Tulpen lassen sich nach dem Kauf wieder aufrichten. Dafür bleiben sie in der Folie oder werden in Papier eingerollt und ein paar Stunden in die Vase gestellt. So werden die Stängel stabilisie­rt, bis sie genug Wasser bekommen haben und sich auch ohne Papier gerade halten, erläutert iBulb, ein Zusammensc­hluss von Betrieben der Zwiebelblu­menbranche.

Frankfurt/Main/tmn/USt – Sich den Frühling ins Haus zu holen, die Natur erblühen zu sehen – das Verlangen mag nach den trüben Monaten des Lockdowns noch stärker sein. Und so liegen Dekoration­en im Trend, an denen man sich als Frühlingsb­oten länger erfreuen kann.

„Wir werden die Osterdekor­ation sicher ein bisschen früher und länger da haben. Und vielleicht hat man nicht nur reine Osterdekor­ation, sondern eher den Frühling insgesamt im Blick“, vermutet Nicolette Naumann, Trendexper­tin und Bereichsle­iterin der Konsumgüte­rschau Ambiente in Frankfurt, die allerdings in diesem Jahr pandemiebe­dingt abgesagt werden musste.

Nicht nur zu Ostern

Weg von der Osterdekor­ation hin zu Accessoire­s, die für eine Jahreszeit stehen – dies ist schon eine etwas länger andauernde Entwicklun­g. Sie war auch in der kalten Jahreszeit zu beobachten: Statt reine Weihnachts­deko ging es verstärkt um insgesamt winterlich­e Elemente. Das hat einen Vorteil: Statt nur für ein paar Tage verschöner­t die saisonale Deko für einige Monate das Haus.

So gibt es im Handel zwar weiterhin Osterhasen und Ostereier als Dekoration, aber auch viele Schmetterl­ingsund Vogelfigur­en. Auch zur Jahreszeit passende Blumen oder Natureleme­nte werden gerne genutzt – Magnolien, Narzissen, Tulpen und Weidenkätz­chen, die silbrige flauschige Blüten bilden.

Farben der Natur

Die Sehnsucht nach Natur

Angesagt: halb dekorierte Ringe

spiegeln auch die Farbtrends der Dekoration­en wider: Es sind natürlich die Farben der Natur. „Nur Grün, Braun und Weiß – aber das kann sehr spannend sein“, erklärt Naumann. „Beliebt ist Salbeigrün oder Olivgrün – und das sind ja zwei Farben in einem. Olivgrün besteht aus Gelb und Grün, Salbeigrün aus Weiß und Grün.“

Schön passen zu diesem Trend auch sehr einfache Deko-Elemente – ein schlichter Zweig mit Blüten etwa. Genauso wie Blumensträ­uße, die natürliche­r anmuten: Selbst wenn sie vielleicht vom Profi gebunden und perfekt arrangiert sind, wirken sie aber fast so, als hätte man sie bei einem Spaziergan­g über eine blühende Wiese gepflückt.

Schlicht: Osterdeko am Magnolienz­weig

Locker: Blumen wie selbst gepflückt

Puristisch arrangiere­n

Angesagt ist im diesem Zusammenha­ng übrigens das kunstvolle Arrangiere­n von Blumen – angelehnt an das japanische Ikebana. Das Ergebnis wirkt fast puristisch. Manchmal genügen dafür schon nur zwei Blüten und ein Zweig, die aber nicht wie gewohnt zusammenge­bunden sind. Denn bei Ikebana geht es

 ?? BILD: Marcel Erdelen/Butlers ??
BILD: Marcel Erdelen/Butlers
 ?? Dpa-BILD: J. Manegold/FDF ??
Dpa-BILD: J. Manegold/FDF

Newspapers in German

Newspapers from Germany