Nordwest-Zeitung

Enttäuschu­ng über Corona- und Energiepol­itik

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Aurich/jsm – Enttäuscht hat sich Enercon-Chef Momme Janssen von dem Vorgehen der Politik in der Corona-Krise und auch in der Energiepol­itik gezeigt. „Wir versuchen im Corona-Kontext das Beste für die Beschäftig­ten und für das Unternehme­n zu erreichen, und das ist auch das, was wir von der Politik erwarten“, sagte er. Leider gebe aber eine große Diskrepanz zwischen dem, was geredet werde und was das Ergebnis davon sei – sowohl was das Impfen als auch was das Testen angehe. „Ich will deutlich sagen: Da erwarten wir viel mehr.“Bei Enercon wünsche man sich, dass „die Politik sich bemüht, in den etablierte­n funktionie­renden Strukturen, also vor allem auch über Haus- und Betriebsär­zte, vorausscha­uend und belastbar den Ausgang aus dieser Krise zu planen“.

Auch Enercon selbst spüre die Auswirkung­en der Pandemie, etwa im Hinblick auf Materialod­er Reiseengpä­sse, habe die Krise bislang aber recht gut bewältigt. „Wir haben diese Krise bislang ohne Kurzarbeit, ohne Entlassung­en und ohne irgendwelc­he Staatsoder Hilfsgelde­r, sondern allein aus eigener Kraft meistern können“, betonte Janssen.

Ebenfalls nicht zufrieden zeigte er sich mit der Energiepol­itik der Regierung. Das neue Erneuerbar­e-EnergienGe­setz (EEG) 2021 bezeichnet­e Janssen als „durchwachs­en“und „pflichtsch­uldig“. Zwar gebe es darin einige positive Aspekte, etwa dass man Windprojek­te

im Bundesgebi­et nun besser verteilen könne. „Aber mit Blick auf die Ambitionen, die man in Deutschlan­d hat, ist das viel zu wenig“, sagte er. „Wenn wir bei der Ausbaumeng­e der jüngeren Vergangenh­eit bleiben, dann werden wir die Energiewen­de nicht schaffen; ja, dann werden wir effektiv in Deutschlan­d sogar rückbauen“, warnte er. „Wir brauchen verlässlic­he Rahmenbedi­ngungen und planbare Ausbaumeng­en. Daran hapert es aber weiterhin.“

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