Erneut starkes Erdbeben im Nordosten Japans
Vorübergehende Warnung vor Tsunami – Menschen kommen mit Schrecken davon
Die Autorin Sophie Passmann steht dem Rummel um Spargel in Deutschland skeptisch gegenüber. „Ich verachte Spargel. Ich verstehe auch die Spargel-Geilheit der Deutschen nicht“, sagte die 27-Jährige im Podcast „Toast Hawaii“von Bettina Rust. Gründe für ihre Abneigung lieferte Passmann bei gleichzeitigem Protest von Rust direkt hinterher: Spargel sei süß, wahnsinnig mühsam zu schälen und schmecke nur mit Sauce Hollandaise. „Was ich an Spargel mag, ist alles außer den Spargel. Gib’ mir ein Stück Schinken mit Sauce Hollandaise“, sagte Passmann. „Leute, es ist einfach nur ein weiteres saisonales Gemüse.“
Tokio – Bei einem erneut starken Erdbeben im Nordosten Japans sind die Bewohner am Wochenende mit dem Schrecken davon gekommen. Die Erschütterung vom Samstagabend (Ortszeit) mit einer Stärke von 6,9 vor der Präfektur Miyagi löste vorübergehend eine Tsunami-Warnung aus. Größere Schäden oder Opfer gab es nicht. Lokale Medien meldeten zwei Verletzte. Zunächst hatte die Meteorologische Behörde die Bebenstärke mit 7,2 angegeben. Vor zehn Jahren war dieselbe Region einer Tsunami-Katastrophe mit Tausenden Toten heimgesucht worden.
Keine neuen Schäden
Auch in der Atomruine Fukushima Daiichi sowie anderen Kernkraftwerken der Region stellten die Betreiber nach eigenen Angaben keine neuen Schäden fest. In Fukushima wird nächste Woche der Fackellauf für die im Sommer geplanten Olympischen Spiele beginnen. Die Erschütterung von 18.09 Uhr (10.09 MEZ) war auch im Großraum Tokio zu spüren.
Erst Mitte vergangenen Monats war dieselbe Region im Nordosten von einem starken Beben erschüttert worden. Rund 150 Menschen wurden verletzt. Das neue Beben traf die Region nur eine Woche nach dem Gedenken an die Opfer der Tsunami-Katastrophe vor zehn Jahren. Damals hatte ein starkes Seebeben vor derselben Küste einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der fast 20000 Menschen in den Tod riss. Im Kernkraftwerk Fukushima war es zu einem Super-Gau gekommen.
Auch diesmal hatte die Meteorologische Behörde zuvon nächst eine Tsunami-Warnung ausgegeben und davor gewarnt, dass Flutwellen von bis zu einem Meter Höhe auf Teile der Küste Miyagis treffen könnten. Einige Bewohner flüchteten sofort auf Anhöhen. Evakuierungsanordnungen für rund 11 000 Bewohner wurden im Verlauf des Abends wieder aufgehoben.
Beben 59 Kilometer tief
Das Erdbebenzentrum habe in rund 59 Kilometer Tiefe vor der Küste der Präfektur Miyagi gelegen, wie die Meteorologische Behörde mitteilte. Es habe relativ dicht am Fokus des Erdbebens von Mitte Februar gelegen, das eine Stärke von 7,3 hatte und die Präfekturen Miyagi und Fukushima erschüttert hatte. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitierte den Geophysik-Professor Shinji Toda von der Tohoku University, wonach das Beben einen großen Tsunami hätte auslösen können, wenn das Erdbebenzentrum in geringerer Tiefe gelegen hätte.
Die nationale Meteorologische Behörde warnte unterdessen für die kommenden Tage vor möglichen weiteren Beben von ähnlicher Stärke.