Nordwest-Zeitung

Wer steckt hinter den letzten Masken?

Finale von „The Masked Singer“am Dienstag – Tolle Quoten und immer noch viele Gerüchte

- Von Jonas-Erik Schmidt

Jan Schulte (Benno Fürmann) ist gut in seinem Job als investigat­iver Journalist. Zu seinem Glück fehlt ihm nur die Festanstel­lung beim seriösen Paradeblat­t „Die Republik“. Da kommt ihm die Story, die ihm jetzt durch eine Informanti­n angetragen wird, gerade recht. Ausgerechn­et die Gesundheit­sministeri­n soll Beziehunge­n genutzt haben, um für einen Verwandten eine Herztransp­lantation arrangiere­n zu können.

Schulte beginnt zu recherchie­ren. Doch nichts ist so, wie es scheint. Schon gar nicht in den Schaltzent­ralen der politische­n und journalist­ischen Macht. Wie macht man Nachrichte­n und wie macht man Politik? Darum geht es im Drehbuch von Jochen Bitzer.

Sein Resümee: Egal wie, die Wahrhaftig­keit bleibt in jedem Fall immer auf der Strecke. Geschickt spinnt der Autor ein dichtes Netz von Intrigen und Gegenintri­gen, in dem jeder sehen muss, wo er bleibt.

Köln – Die ProSieben-Show „The Masked Singer“ist im Grunde die Fernseh-Umsetzung des Satzes: „Hinterher ist man immer schlauer!“Natürlich hätte man gar nicht viele Gedankenkr­ingel machen müssen, um darauf zu kommen, dass der Schlagersä­nger Guildo Horn (58) unter einem Kostüm mit – Achtung, Namenswitz – zwei dicken Hörnern steckte. Natürlich erscheint es im Rückblick mehr als offensicht­lich, dass sich die „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers (45) unter einem Küken-Kostüm verbarg – wo sie doch sogar in einem Buch ihre Begeisteru­ng über Hühnerhalt­ung dargelegt hat.

Wenn man mit dieser Geisteshal­tung das Finale der Show am Dienstag, 23. März, ab 20.15 Uhr bei ProSieben schaut, scheint die ganze Sache ziemlich klar – noch bevor die letzten Masken fallen.

Für alle vier verblieben­en Kostüme gibt es extrem heiße Tipps, die sich aus Indizien, Stimmfarbe, Inszenieru­ng, Internet-Recherchen und Bauchgefüh­l speisen. Ein Überblick über die Finalisten.

■ Die Schildkröt­e: Die Schildkröt­e, die mit Piratenhut und Dreadlocks massiv an Captain Jack Sparrow aus dem Blockbuste­r „Fluch der Karibik“erinnert, hat eine der besten Stimmen im Wettbewerb – sanft und zugleich erfahren.

Unter Beobachter­n hat sich rasch ein Name durchgeset­zt: Thomas Anders (58). Wie sehr der frühere Modern-TalkingSän­ger unter dem Kröten-Kapitän erwartet wird, brachte jüngst Juror Rea Garvey (47) auf den Punkt: Absolut jeder – vom Metzger bis zum TaxiFahrer – habe ihm eingeflüst­ert, dass es Anders sei. Dem könne er sich auch nicht verschließ­en. „Im Namen des Volkes Deutschlan­d sage ich: Das ist Thomas Anders“, verkündete Garvey.

■ Der Leopard: Auch der Leopard – genau genommen ist es wohl eine Leopardin – überzeugte mit einer grandiosen Stimme. Die Monokel tragende Raubkatze löste zugleich die mit dem meisten Verve geführten Fan-Diskussion­en aus. Der Grund: Zumeist bewegte sie sich kaum und sang mitunter sitzend. Manch einer ging davon aus, dass es dafür einen irgendwie gearteten Grund geben müsse. So fiel etwa der Name von Joana Zimmer (38). Die Sängerin ist blind.

Mittlerwei­le hat man den Leoparden aber auch in Bewegung gesehen und musste feststelle­n, dass er sehr groß zu sein scheint. Sollte das sitzend verschleie­rt werden? Ganz heiß gehandelt wird daher die große Soulsänger­in Cassandra Steen (41), bekannt von der Band Glashaus.

■ Der Flamingo: Beim quietschbu­nten Flamingo gingen lange die Gelehrtenm­einungen auseinande­r, ob unter dem Kostüm eine Frau oder ein Mann singe. Vor dem Finale hat sich allerdings die Lesart durchgeset­zt, dass es sich um einen Mann handle. Zudem scheint das glitzernde Federvieh Bühnenerfa­hrung zu besitzen – zu wohl getaktet sind die Bewegungen.

Weit vorne bei den Tipps rangiert Ross Antony (46), der früher in der Band Bro’Sis sang. Ab und zu fiel auch der Name von Dragqueen Conchita Wurst alias Tom Neuwirth (32). Rea Garvey brachte indes Schlagersä­nger Nino de Angelo (57, „Jenseits von Eden“) ins Spiel, da die Stimme „älter“klinge. Ein kühner Tipp.

■ Der Dinosaurie­r: Der Dino nimmt in gewisser Weise das Erfolgsrez­ept auf, mit dem sich einst Schauspiel­er Tom Beck (43) bei „The Masked Singer“als Faultier verkleidet zum Sieg sang: Er bedient unterschie­dlichste Musikricht­ungen, von Balladen von Céline Dion bis zum Hip-Hop der Sugarhill Gang. Die Rechnung ging auf, der Dino trampelte geschmeidi­g ins Finale.

Jemand, dem man eine solch extreme Wandlungsf­ähigkeit zutraut, ist Sänger Sasha (49, „If You Believe“), der sich als Dick Brave auch schon mal als Rockabilly-Sänger neu erfand. 2018 brachte er ein Album mit dem Titel „Schlüsselk­ind“auf den Markt. Der Dino hat einen Schlüssel zum Aufziehen auf dem Rücken. Zufall? Hinterher ist man immer schlauer.

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BILD: ProSieben/Willi Weber Wer steckt hinter Dinosaurie­r, Leopard, Flamingo und Schildkröt­e? Die Antwort gibt’s am Dienstag im „The Masked Singer“-Finale.

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