Nordwest-Zeitung

Lockdown bis zum 18. April

Keine Lockerung der Kontaktreg­eln an Ostern – Gespräche bis in die Nacht

- Von Michael Fischer

Berlin – Angesichts stark steigender Corona-Infektions­zahlen soll der Lockdown in Deutschlan­d bis zum 18. April verlängert werden. Das haben Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpr­äsidenten

der Länder am Montag bei ihren Beratungen über den weiteren Kampf gegen die Pandemie beschlosse­n, wie die Nachrichte­nagentur dpa aus mehreren Quellen erfuhr.

Die strengen Kontaktreg­eln sollen auch für Verwandten­besuche über Ostern nicht gelockert werden. Ein finaler Beschluss stand am Abend aus.

Die „Notbremse“für bereits erfolgte Lockerunge­n soll bestehen bleiben. Sie gilt für Regionen, in denen die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen über 100 steigt. Das ist inzwischen für weite Teile Deutschlan­ds der Fall – gehandelt wird aber oft trotzdem

nicht. Der Durchschni­ttswert für das ganze Land liegt seit Sonntag über 100. Ein Beschlusse­ntwurf, der am Montag kurz vor den Beratungen vom Kanzleramt verschickt worden war, hatte noch eine leichte Lockerung der Kontaktreg­eln über Ostern vorgesehen.

Das Papier enthielt den Vorschlag, Schulen und Kitas zu schließen oder gar nicht zu öffnen, sofern Erzieher, Lehrer und Schüler oder betreute Kinder nicht zweimal pro Woche getestet werden könnten. Ab einer Inzidenz von 200 könnte es demnach „mit einigen Tagen Vorlauf“auch eine Schließung von Schulen und Kitas geben. Darüber gab es noch keinen Konsens. Die Gespräche dauerten bis in die Nacht.

Wegen massiver Differenze­n bei den Beschränku­ngen für den Osterurlau­b wurden die Beratungen für mehrere Stunden unterbroch­en. In Länderkrei­sen war von einem offenen Konflikt zwischen Merkel und fünf Urlaubslän­dern, darunter wohl auch Niedersach­sen, die Rede. Diese fünf Länder wollten Tourismus im Inland unter strengen Auflagen ermögliche­n.

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