Park-App in Oldenburg lässt noch auf sich warten
Bargeldloses Bezahlen nicht an allen Automaten möglich – App-Lösung fehlt noch ganz
Oldenburg/mtn – Autofahrer, die ihr Parkticket nicht mehr am Parkscheinautomat lösen, sondern bequem per App bezahlen wollen, müssen sich in Oldenburg wohl noch gedulden. Zwar prüft die Stadt nach eigenen Angaben diese Form der digitalen Parkraumbewirtschaftung, zögert aber noch mit der Einführung. Als Grund führt sie Erfahrungen aus anderen Städten an, die auf maximal 10 Prozent Nutzung sowie auf mögliche Funklöcher, Serverüberlastung oder Hardwareprobleme verweisen.
So lange müssen die Autofahrer an den 149 Parkscheinautomaten auf den städtischen Parkflächen bezahlen – bar oder mit Karte. Mit Münzen bezahlen, kann man an allen Geräten, bargeldlos noch nicht. An 29 Automaten im Stadtgebiet kann derzeit mit sogenannter NFC-Technik kontaktlos gezahlt werden. Im April wird die Stadt 23 weitere solcher Automaten aufstellen, vier weitere sollen zudem nachgerüstet werden.
Oldenburg – Wer kennt das nicht? Der Parkplatz ist gefunden, jetzt muss noch das Parkticket gezogen werden. Was fehlt, ist das Kleingeld für den Automaten. Aber es gibt ja auch die moderne Form des Bezahlens, die gerade auch in der Corona-Pandemie vielfach bevorzugt wird: bargeldlos.
Das aber funktioniert in Oldenburg noch längst nicht überall. Nach Auskunft der Stadt gibt es 149 Parkscheinautomaten für städtische Parkflächen. Mit Bargeld bezahlen, kann man an allen, bargeldlos noch nicht. Bis Ende 2020 konnte immerhin an 96 Automaten mit der zuvor aufgeladenen Geldkarte bezahlt werden. Weil sich diese Technik aber nicht wirklich durchsetzte und die Banken diese Funktion ab diesem Jahr nicht mehr anbieten, kann an den Automaten seit Januar 2021 selbstverständlich nicht mehr mit Geldkarte bezahlt werden.
Immerhin gibt es an 29 Automaten im Stadtgebiet aktuell modernere Möglichkeiten des Bezahlens – per so genannter NFC-Technik. Die Abkürzung steht für Near Field Communication (Nahbereichskommunikation). Mit dieser Technik ausgestattete Karten können hier eingesetzt werden, aber auch Smartphones mit der entsprechenden Bezahlmöglichkeit. Ganz so wie an vielen Supermarktkassen.
Im kommenden Monat wird die Stadt 23 neue Automaten mit NFC-Lesern aufstellen. Vier weitere sollen noch nachgerüstet werden. Dann gebe es nur noch in den Anwohnerparkzonen Automaten ohne bargeldlose Bezahlmög
lichkeit. Im Haushalt der Stadt sind im Zweijahresrhythmus Mittel zum Austausch von rund 25 Parkautomaten veranschlagt. Für die Neubeschaffung dieser Automaten (je nach Ausschreibungsergebnis mal einige mehr, mal einige weniger) sind alle zwei Jahre 150 000 Euro im städtischen Haushalt veranschlagt.
Doch wie steht es in der selbst ernannten Übermorgenstadt
mit dem Bezahlen per App ohne Parkschein? Nach Angaben der Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung „Smartparking“ist das in 180 deutschen Städten schon Gegenwart. „Die Einführung des sogenannten Handyparkens wird durch die Stadt Oldenburg geprüft“, heißt es dazu. Bisher sei die Einführung nicht umgesetzt worden, vor allem aus zwei Gründen: Trotz der weiten Verbreitung von Smartphones in der Bevölkerung nutzen nach Auskunft anderer Städte, die das Handyparken eingeführt haben, nur rund 5 bis 10 Prozent der Parkenden diese Möglichkeit. Aus Osnabrück sei man zudem auf mangelnde Netzabdeckung, Serverüberlastung oder Hardwareprobleme vor Ort hingewiesen.