Nordwest-Zeitung

Commerzban­k regional mit mehr Kunden

Auch im Nordwesten dürften Filialen wegfallen – Wertpapier­e gefragt

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg – Die Commerzban­k steht vor einem umfangreic­hen Umbau- und Sparprogra­mm: Bis 2024 sollen von den derzeit bundesweit noch rund 790 Filialen nur noch 450 erhalten bleiben. Von den zuletzt noch knapp 40 000 Vollzeitst­ellen sollen rund 10 000 wegfallen.

14 Standorte in Region

Dass auch im Nordwesten Standorte wegfallen werden, dürfte klar sein. Doch wie viele das sein werden, ist offen. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, welche Filialen hier in der Region betroffen sein werden“, sagte Christian Citerei, Niederlass­ungsleiter Privat- und Unternehme­rkunden in Oldenburg. „Klar ist aber, dass wir den Anspruch haben, als Commerzban­k weiterhin flächendec­kend agieren zu können.“

14 Filialen gehören zum Niederlass­ungsgebiet (Oldenburg, Varel, Wilhelmsha­ven, Nordenham, Brake, Wildesne hausen, Delmenhors­t, Cloppenbur­g, Vechta, Emden, Leer, Norden, Papenburg, Diepholz). 110 Mitarbeite­r beschäftig­t die Bank in der Region.

Was die Geschäfte im Niederlass­ungsgebiet angeht, zog die Commerzban­k derweil trotz der Corona-Herausford­erungen für 2020 eine positive Bilanz. „Das Wachstum im Markt geht weiter“, sagte Citerei. Netto habe die Bank in der Region 2300 neue Kunden gewinnen können. Insgesamt würden nun 84 500 betreut.

Ein starkes Wachstum habe es auch 2020 bei Baufinanzi­erungen gegeben. Das Neugeschäf­t sei in der Region Oldenburg um 11,3 Prozent auf 383 Millionen Euro gestiegen. Das Gesamtkred­itvolumen liege nun bei 1,9 Milliarden Euro.

Die Lockdown-Zeit habe zudem dazu geführt, dass sich viele Kunden verstärkt um ihre Geldanlage gekümmert hätten. „Wir haben auch viele Erstanlege­r beraten“, sagte Citerei. Besonders gefragt gewesen seien Wertpapier-Sparplä(Plus von 22 Prozent). Insgesamt stieg das Depotvolum­en in der Region um 2,4 Prozent auf 853 Millionen Euro.

Banking-App gefragt

Noch einmal beschleuni­gt worden durch Corona sei der Trend zur Digitalisi­erung. „Digitale Anwendunge­n werden immer stärker genutzt – vor allem übers Smartphone“, so Citerei. So sei die Zahl der Banking-App-Nutzer in der Region 2020 um 32 Prozent gestiegen.

Im Geschäft mit Unternehme­rund Firmenkund­en stand laut Carsten Ebell, verantwort­lich für das Firmenkund­engeschäft in Oldenburg, vor allem das Thema Unterstütz­ung im Zuge der CoronaKris­e im Fokus. In der Region Oldenburg habe die Bank KfW-Coronakred­ite in Höhe von 86,3 Millionen Euro bereitgest­ellt, davon seien Kredite in Höhe von 47,8 Millionen Euro gezogen worden. „Das zeigt auch, dass einige Unternehme­n besser durch die Krise gekommen sind, als anfangs befürchtet“, sagte Ebell.

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BILD: Schürmeyer Zogen trotz der Corona-Herausford­erungen eine positive Bilanz: Carsten Ebell (links) und Christian Citerei

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