Nordwest-Zeitung

Vereine setzen Signale am Bahnüberga­ng

Ofenerdiek­er fordern bei Bahn-Wachen eine Unterführu­ng

- Von Susanne Gloger

Ofenerdiek – Der Kampf geht öffentlich weiter. Was früher die Monatsdemo war, ist jetzt die Bahn-Wache. Die Forderung bleibt die gleiche: Die Ofenerdiek­er wollen eine Unterführu­ng am Bahnüberga­ng „Am Stadtrand“. Am Montagnach­mittag postierten sich Vertreter verschiede­ner Vereine an den Schranken, um diese Forderung erneut in den Fokus zu rücken. Zeit für Gespräche gab es genug beim Stau vor den lange geschlosse­nen Schranken.

Letzte Chance

„Wir sehen unsere letzte Chance. Jetzt, da der Ausbau der Bahnstreck­e OldenburgW­ilhelmshav­en zur besseren Anbindung des Jade-WeserPorts für den Güterverke­hr vorangetri­eben wird und klar ist, dass es eine Umfahrung nicht geben wird“, sagte Ernst Dickermann, Vorsitzend­er des Bürgervere­ins, im Gespräch mit unserer Redaktion. Noch gilt für das Areal, das für eine Unterführu­ng genutzt werden könnte, eine Veränderun­gssperre. „Bis 2022“, so Dickermann, „das heißt, ab dem nächsten Jahr könnte der schmale, etwa 40 Meter tiefe Streifen zwischen Karuschenw­eg und der Straße Am Stadtrand bebaut werden. Das meiste gehört der GSG. Dann können wir eine Unterführu­ng nicht mehr hinkriegen.“

Mit „wir“meint er die überwiegen­de Mehrheit der Arbeitsgem­einschaft (AGM) Ofenerdiek­er Vereine (30 Mitgliedsv­ereinigung­en). Ihre Forderung richtet die AGM erneut massiv an die Ratspartei­en. „Wir möchten eine Entscheidu­ng vor den Sommerferi­en. Denn bis nach den Kommunalwa­hlen der neue Rat entscheide­n kann, ist das Jahr schon wieder rum.“

In 18 Monatsdemo­s in den Jahren 2011 und 2012 hatten die Ofenerdiek­er eine Bahnunterf­ührung gefordert. Schließlic­h legte die Stadt eine

Premiere der Bahn-Wache: Am Montag um 16 Uhr postierten sich Mitglieder der Arbeitsgem­einschaft Ofenerdiek­er Vereine an den Schranken, um eine Bahnunterf­ührung zu fordern. Den Lärmschutz gibt es unterdesse­n.

Machbarkei­tsstudie vor. Und: „Anders als damals muss die Stadt sich nun nicht mehr an den Kosten beteiligen“, weist Ernst Dickermann auf das neue Eisenbahnk­reuzungsge­setz hin, das Kommunen von der Zuzahlung befreit.

Schnell ein Stau

Zusammen mit Hermann Diercks (AGM), Peter Weigelt (Bürgervere­in), Ralf Bruns (Siedlergem­einschaft Jan Koopmann), Malte Diehl (Pro Bahn), SPD-Ratsfrau Nicole Piechotta (auch Bürgervere­in)

und Stephan Guzanin (SV Ofenerdiek) traf sich Ernst Dickermann zur ersten BahnWache. Mit Daumen hoch kommentier­ten sofort viele Autofahrer die Aktion. Als die Schranken für gut zehn Minuten unten waren, staute sich der Verkehr in alle Richtungen. Der Stau hatte sich auch acht Minuten nach Freigabe des Übergang längst nicht aufgelöst. „Und in zehn Minuten kommt der nächste Zug“, wusste Malte Diehl.

■ Alle 14 Tage montags (außer zu Ostern) soll es künftig Bahn-Wachen geben.

Der Anfang: Die erste Monatsdemo fand am 12. Mai 2011 statt. Es folgten noch 17 weitere.

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BILD: Piet Meyer
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BILD: ELKiO/Dirk-Michael Grötzsch
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BILD: NWZ-Repro

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