Vereine setzen Signale am Bahnübergang
Ofenerdieker fordern bei Bahn-Wachen eine Unterführung
Ofenerdiek – Der Kampf geht öffentlich weiter. Was früher die Monatsdemo war, ist jetzt die Bahn-Wache. Die Forderung bleibt die gleiche: Die Ofenerdieker wollen eine Unterführung am Bahnübergang „Am Stadtrand“. Am Montagnachmittag postierten sich Vertreter verschiedener Vereine an den Schranken, um diese Forderung erneut in den Fokus zu rücken. Zeit für Gespräche gab es genug beim Stau vor den lange geschlossenen Schranken.
Letzte Chance
„Wir sehen unsere letzte Chance. Jetzt, da der Ausbau der Bahnstrecke OldenburgWilhelmshaven zur besseren Anbindung des Jade-WeserPorts für den Güterverkehr vorangetrieben wird und klar ist, dass es eine Umfahrung nicht geben wird“, sagte Ernst Dickermann, Vorsitzender des Bürgervereins, im Gespräch mit unserer Redaktion. Noch gilt für das Areal, das für eine Unterführung genutzt werden könnte, eine Veränderungssperre. „Bis 2022“, so Dickermann, „das heißt, ab dem nächsten Jahr könnte der schmale, etwa 40 Meter tiefe Streifen zwischen Karuschenweg und der Straße Am Stadtrand bebaut werden. Das meiste gehört der GSG. Dann können wir eine Unterführung nicht mehr hinkriegen.“
Mit „wir“meint er die überwiegende Mehrheit der Arbeitsgemeinschaft (AGM) Ofenerdieker Vereine (30 Mitgliedsvereinigungen). Ihre Forderung richtet die AGM erneut massiv an die Ratsparteien. „Wir möchten eine Entscheidung vor den Sommerferien. Denn bis nach den Kommunalwahlen der neue Rat entscheiden kann, ist das Jahr schon wieder rum.“
In 18 Monatsdemos in den Jahren 2011 und 2012 hatten die Ofenerdieker eine Bahnunterführung gefordert. Schließlich legte die Stadt eine
Premiere der Bahn-Wache: Am Montag um 16 Uhr postierten sich Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Ofenerdieker Vereine an den Schranken, um eine Bahnunterführung zu fordern. Den Lärmschutz gibt es unterdessen.
Machbarkeitsstudie vor. Und: „Anders als damals muss die Stadt sich nun nicht mehr an den Kosten beteiligen“, weist Ernst Dickermann auf das neue Eisenbahnkreuzungsgesetz hin, das Kommunen von der Zuzahlung befreit.
Schnell ein Stau
Zusammen mit Hermann Diercks (AGM), Peter Weigelt (Bürgerverein), Ralf Bruns (Siedlergemeinschaft Jan Koopmann), Malte Diehl (Pro Bahn), SPD-Ratsfrau Nicole Piechotta (auch Bürgerverein)
und Stephan Guzanin (SV Ofenerdiek) traf sich Ernst Dickermann zur ersten BahnWache. Mit Daumen hoch kommentierten sofort viele Autofahrer die Aktion. Als die Schranken für gut zehn Minuten unten waren, staute sich der Verkehr in alle Richtungen. Der Stau hatte sich auch acht Minuten nach Freigabe des Übergang längst nicht aufgelöst. „Und in zehn Minuten kommt der nächste Zug“, wusste Malte Diehl.
■ Alle 14 Tage montags (außer zu Ostern) soll es künftig Bahn-Wachen geben.
Der Anfang: Die erste Monatsdemo fand am 12. Mai 2011 statt. Es folgten noch 17 weitere.