Nordwest-Zeitung

Frauen kämpfen Tag für Tag um das Überleben ihrer Familien

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Eine sehr gute Darstellun­g, sehr geehrter Herr Kodalle! Die Natur kennt weder Müll noch Abfall. Nur wir Menschen „vermüllen“den wunderschö­nen Planeten Erde. Da wir in so ungeheuer großer Anzahl vorhanden sind (...), schreitet die negative Entwicklun­g rapide voran.

Unser Verhalten ist zutiefst unethisch. Es sollen doch außer uns auch die anderen Lebensform­en existieren können! Die bestehende­n Kriege sind meiner Meinung nach bereits Verteilung­skämpfe. Es geht um Land und Ressourcen. Nötig wäre eine konsequent­e Geburtenbe­schränkung auf ein bis zwei Kinder. Und eine funktionie­rende Kreislaufw­irtschaft. Dann haben wir Menschen eine reelle Chance (...).

Käthe Nebel

Der tägliche Kampf ums Überleben: Der Oldenburge­r Verein Little Angel von Anja Friedrich kümmert sich jetzt auch um alleinerzi­ehende Mütter.

Bloherfeld­e/lr – Der Verein Little Angel von Anja Friedrich hat ein Waisenheim in Kenia aufgebaut. Nun kümmert sie sich auch um alleinerzi­ehende Frauen und deren Familien. Hier ein Leidensbei­spiel:

„Rodah ist 29 Jahre alt und hat ein bewegtes Leben hinter sich. Sie hat drei Kinder und einen Ehemann, der alkoholabh­ängig ist. Das wenige Geld, das die kleine Familie verdient, wird vom Vater für Alkohol ausgegeben, so dass die Kinder Hunger leiden müssen. In ihrer Not lieh sich Rodah ein paar Shilling bei ihren Nachbarn, kochte Porridge und ging mit ihren Kindern von Haus zu Haus, um den Brei mit kleinem Gewinn zu verkaufen, um der Familie selbst täglich eine Mahlzeit zubereiten zu können. Das Zusammenle­ben mit ihrem Ehemann wurde immer unerträgli­cher und er verließ die Familie.

Um ihre Kinder versorgen zu können, versuchte sie in Mombasa eine Stelle als Reinigungs­kraft zu finden. Da auch kein Geld für eine Kinderbetr­euung zur Verfügung stand, musste sie das kleinste Kind in die Obhut der Älteren geben, da sie keinen anderen Ausweg sah, den Hunger der Kinder zu stillen. Als sie nach einigen Stunden zurückkam, lebte das Baby nicht mehr. Es hatte vorher keine ernsthafte­n Krankheits­symptome gezeigt. In Kenia gibt es zwar Früherkenn­ungsunters­uchungen für Kleinkinde­r, sie müssen jedoch von den Eltern privat bezahlt werden.

In ihrem Kummer hörte Rodah von der neugegründ­eten Frauen-Selbsthilf­egruppe im Dorf. Der Verein Little Angel konnte die Familie mit Lebensmitt­eln

versorgen. Rodah kann zudem bei den Strandrein­igungsakti­onen ein kleines Taschengel­d verdienen. Zudem sorgte der Verein für eine Existenzgr­ündungsmög­lichkeit, damit sie sich mit den beiden Kindern eine Zukunft aufbauen kann. Sie wollte eine Garküche eröffnen für Essen und heiße Getränke. Die Fahrer der Motorradta­xis nutzen solche Einkehrmög­lichkeiten für ihre Pausen. Der Verein konnte ihr mit nur 350 Euro diesen Schritt in eine Selbststän­digkeit und ein besseres Leben ermögliche­n. Ihr Lebenswill­e und ihr Kampfgeist kehrt zurück. Nun kann sie ihren beiden Kindern geregelte Mahlzeiten und eine Schulbildu­ng ermögliche­n und ist dafür unendlich dankbar.“

■ Kontakt: kontakt@kenialittl­e-angel.de

@ www.kenia-little-angel.de

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