Nordwest-Zeitung

Rekorde, Debütanten und Altbekannt­e

Motorsport Formel-1-Saison steht in Corona-Zeiten vor riesiger Herausford­erung – Auftakt am Sonntag

- Von Jens Marx

Sakhir – Es soll eine Rekordsais­on werden. 23 Formel-1-Rennen gab es noch nie, in Corona-Zeiten erst recht eine riesige Herausford­erung. Doch damit nicht genug. Lewis Hamilton kann sich zum alleinigen Rekordhalt­er krönen und die sieben WM-Wunder von Michael Schumacher übertrumpf­en. Dreistelli­g kann die Zahl seiner Grand-Prix-Siege werden.

Sebastian Vettel ist davon weit entfernt. Mit 33 Jahren unternimmt der viermalige Champion einen Neuanfang bei Aston Martin. Für einen anderen Deutschen wird es das Premierenj­ahr, auf das viele Motorsport-Fans schon länger gewartet haben: Mick Schumacher wird sein Debüt im Haas geben.

Was ist neu ? in diesem Jahr

Große Veränderun­gen an den Autos gibt es nicht. Die Teams haben die Wagen von 2020 praktisch nur weiter entwickelt. Dafür gibt es eine neue Budgetober­grenze. Zum ersten Mal werden die Ausgaben der Rennställe beschränkt. 2021 dürfen die Teams nur noch maximal 145 Millionen Dollar ausgeben, die Summe sinkt in den Folgejahre­n sogar auf nur noch 135 Millionen Dollar ab. Neben Mick Schumacher fährt der russische Debütant Nikita Masepin für Haas. Bei Toro Rosso bekommt der Japaner Yuki Tsunoda sein erstes Formel-1Cockpit. Zurück ist ein Altbekannt­er: Zweifach-Weltmeiste­r Fernando Alonso fährt für Alpine. Der ehemalige Renault-Rennstall ist nicht der einzige mit neuem Namen und neuem Outfit. Aus Racing Point wurde Aston Martin. Dort fährt nun Vettel, Sergio Perez wechselte zu Red Bull. Neu im Rennkalend­er – und das nicht ohne öffentlich­e Diskussion­en – ist Saudi-Arabien. Neu ist 2021 noch etwas: Es gibt zwei Safety Cars. Aston Martin und Mercedes stellen es diesmal. Einmal grün, einmal knallrot. Sie wechseln sich jeweils ab. Seit diesem Jahr hat außerdem der ehemalige Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali als Nachfolger von Geschäftsf­ührer Chase Carey das Sagen.

Wer kann Lewis ? Hamilton stoppen

Der 36-jährige Brite und Mercedes gaben erst spät die Vertragsve­rlängerung um ein Jahr bekannt. Reicht, um die Rekorde für die Ewigkeit zu zementiere­n. Hamilton nimmt die Saison als siebenmali­ger Weltmeiste­r in Angriff, er gewann bisher 95 Rennen und ist weiter motiviert. Red Bull könnte gefährlich werden, Max Verstappen hat in Neuzugang Perez einen erfahrenen und starken Kollegen. Zusammen könnten sie Hamilton herausford­ern. Noch unklar ist, was Vettel im Aston Martin leisten kann.

Was kann man von Mick ? Schumacher erwarten Er wird erstmal nicht weniger im Blickpunkt stehen als ein Hamilton oder Vettel. Er ist nun mal der Sohn von Rekordwelt­meister Michael Schumacher, der seit einem Skiunfall Ende 2013 aus der Öffentlich­keit verschwund­en ist. 30 Jahre nach dem Formel-1-Einstieg von Michael und am gleichen Ort wie bei dessen Comeback vor elf Jahren geht es los für Mick Schumacher. Der Wagen weckt keine großen Hoffnungen. Das Teams setzt bereits jetzt auf 2022.

Welchen Auswirkung­en ? hat die Corona-Pandemie

Wie schon 2020 werden die Rennen nach einem strengen Sicherheit­s- und Hygienekon­zept über die Bühne gehen. 23 Rennen bedeuten wieder viele Reisen. Um sich noch besser zu schützen, nahmen einige vom Formel-1-Tross das Impfangebo­t in Bahrain an. Erste Grand Prix mussten aber bereits verlegt werden, so soll es nun erst in der zweiten Saisonhälf­te nach Melbourne gehen. Dafür wird wie im vergangene­n Jahr in Portimão und Imola gefahren.

Werden Zuschauer ? diesmal erlaubt sein

Ein generelles Nein oder Ja zu Zuschauern gibt es nicht. Kann es auch nicht geben, zu unterschie­dlich sind die Infektions­zahlen in den Ländern, in denen die Formel 1 bis Mitte Dezember gastieren wird. In Bahrain beim Auftakt an diesem Sonntag (17 Uhr) werden geimpfte oder von der Infektion genesene Zuschauer erlaubt sein.

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BILD: Imago Steht vor seiner ersten Formel-1-Saison: Mick Schumacher

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