Nordwest-Zeitung

Chemothera­pie ist hochwirksa­m

- BILD: Hilkmanni Von Klaus Hilkmann

Prof. Dr. Claus-Henning Köhne (Bild) ist Direktor der Universitä­tsklinik für Innere Medizin Onkologie und Hämatologi­e im Klinikum Oldenburg.

Wie hoch ist das Rezidivris­iko nach einer Eierstockt­herapie? Köhne: Die Fünf-Jahre-Überlebens­raten haben sich seit 1975 sukzessive verbessert. Nach einem Drittel im letzten Jahrhunder­t liegt sie heute über 50 Prozent - in frühen Stadien sogar bei mehr als 80 Prozent. Das bedeutet, dass etwa die Hälfte der betroffene­n Frauen innerhalb dieser Zeit einen Rückfall ihrer Krebserkra­nkung erleiden – trotz vorausgega­ngener sorgfältig­er Operation und in der Regel zusätzlich­er Chemothera­pie.

Was ist zu tun, wenn erneut Tumoren festgestel­lt werden? Köhne: Bei einem Rezidiv stehen uns heute eine ganze Reihe von Therapieop­tionen zur Verfügung. Nach einer sorgfältig­en Untersuchu­ng zur möglichen Ausbreitun­g der Tumorerkra­nkung ist als erstes zu prüfen, ob eine erneute OP sinnvoll ist. Sollte diese nicht möglich sein, kommt die Chemothera­pie zum Einsatz. Nach dessen erfolgreic­her Durchführu­ng muss erneut interdiszi­plinär die Frage gestellt werden, ob dann eine erneute OP erwogen werden kann.

Wie wirksam ist die Chemo? Köhne: Die Chemothera­pie ist auch bei wiederholt­em Einsatz hochwirksa­m. Darüber hinaus gibt es Medikament­e die den Erfolg der Chemo erhalten und verbessern können. Diese PARP-Inhibitore­n sind bei speziellen Veränderun­gen des Eierstockk­rebses einsetzbar. Sie wirken besonders gut – aber nicht nur – bei Patientinn­en mit Mutationen der BRCA1 oder BRCA2-Gene.

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