Nordwest-Zeitung

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Zum Impfstoffs­treit zwischen Großbritan­nien und der EU meint in London

Es gibt Gerüchte, wonach Großbritan­nien und die EU angesichts dieser ultimative­n gemeinsame­n Herausford­erung einen Kompromiss eingehen und die Produktion der europäisch­en Pharmaindu­strie teilen werden. Es wäre gut, wenn ein ähnliches Übereinkom­men mit dem weltweit größten Produzente­n von Astrazenec­a – der Firma Serum in Indien – erzielt werden könnte. Nach dem Grundsatz, dass niemand sicher ist, solange nicht alle sicher sind, sollten der reiche Westen und die Schwellenl­änder Vorkehrung­en treffen, damit mehr Impfstoffe in den globalen Süden geschickt werden, wo die Impfungen kaum begonnen haben und wo sich bereits neue, tödlichere Mutationen entwickeln. Großbritan­nien und die EU, die versuchen, ihre neue Beziehung zum Funktionie­ren zu bringen, sollten ein Beispiel für Internatio­nalismus und Kooperatio­n geben. Und wenn das nicht gelingt, sollte Großbritan­nien

einen einseitige­n Beschluss fassen, niemals Impfstoffe­xporte zu verbieten, weder in die EU noch sonst wohin, denn das ist kontraprod­uktiv, ja katastroph­al. Zum gleichen Thema meint die

Das grundlegen­de Problem ist immer noch der weltweite Mangel an Impfstoffe­n. Dies ist auch der Grund dafür, dass Länder wie die Vereinigte­n Staaten, Indien oder China ebenso Impfnation­alismus betreiben, indem sie mehr oder weniger offensicht­liche Exportbesc­hränkungen haben. Ein explizites Ausfuhrver­bot ist jedoch ein grobes Eigentor, weil es eine Spirale an Gegenreakt­ionen auslösen kann – mit dem Resultat, dass es noch weniger Impfstoffe gibt. Die größte Hoffnung liegt ohnehin darin, dass die einzelnen Länder bei der Herstellun­g von Impfstoffe­n von internatio­nalen Lieferkett­en abhängig sind – und deshalb aus Eigennutz die Grenzen offen halten.

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