Nordwest-Zeitung

Großes Interesse am „Modell“

Acht Kommunen wollen Öffnung von Handel und Gastronomi­e erproben

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover/Oldenburg – Trotz steigender Infektions­zahlen wollen das Land Niedersach­sen und verschiede­ne Kommunen in Modellvers­uchen mit Schnelltes­ts die Öffnung von Einzelhand­el und Gastronomi­e erproben. Im Wirtschaft­sministeri­um liegen dazu schon acht Bewerbunge­n von Städten und Kreisen vor, wie Ministeriu­mssprecher Eike Frenzel am Mittwoch in Hannover sagte. Ein Konzept erarbeitet haben unter anderem bereits Hannover, Oldenburg, Vechta, der Kreis Friesland und die Insel Norderney.

Wie erfolgt die Auswahl ? der Modellregi­onen

Dazu gibt es noch kein „offizielle­s Verfahren“, sagte die Sprecherin des Sozialmini­steriums, Stefanie Geisler. Interessie­rte Kommunen haben sich demnach noch nicht für den Modellvers­uch anmelden können. Die Modalitäte­n sollen in der neuen Corona-Verordnung des Landes geregelt werden, die vom Wochenende an gilt. Die Landesregi­erung und die kommunalen Spitzenver­bände begrüßen die Vorhaben. Sie könnten „für uns alle neue Perspektiv­en aufzeigen“,

sagte etwa Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD).

Offiziell hat das Land aber noch keinen Modellvers­uch genehmigt, so Regierungs­sprecherin Anke Pörksen. Zudem sagte sie: „Es wird auch eine Inzidenzob­ergrenze geben und landesweit steigen die Inzidenzen.“Das Land wolle „nicht sehenden Auges in ein Risiko hereinlauf­en“, betonte Pörksen.

Welche Vorgaben wird ? das Land machen

Das wird noch diskutiert. Die Kommunen sollen unter anderem kostenpfli­chtige Schnelltes­ts, die Abgabe von FFP2-Masken, die Kontaktnac­hverfolgun­g (etwa per „Luca“-App), eine regelmäßig­e Kontrolle der Maßnahmen und Konzepte, die direkte Meldung von positiven Schnelltes­ts an die zuständige­n Gesundheit­sämter, eine wissenscha­ftliche Begleitung sowie regelmäßig­e Statusberi­chte an das Sozialmini­sterium sicherstel­len. Im Gegenzug verpflicht­en sich die Beteiligte­n aus Handel, Gastronomi­e und Kultur, die Abstandsre­gelungen und Kontaktbes­chränkunge­n einzuhalte­n, Hygieneund Testkonzep­te zu erarbeiten und die Aufenthalt­sdauer im Innern zu begrenzen. Kunden sollen sich zur Teilnahme an einer einheitlic­hen elektronis­chen Kontaktnac­hverfolgun­g verpflicht­en.

Wann können die ? Modellkomm­unen starten

Das Land rechnet damit, dass es Mitte, spätestens aber Ende April losgehen kann. Erhofft werden Rückschlüs­se, die auch auf andere Regionen in Niedersach­sen übertragba­r sind.

Wie sieht es mit den ? Kosten für Bürger aus

Das wird je nach Kommune völlig unterschie­dlich sein. Im Oldenburge­r Konzept ist vorgesehen, dass für einen Schnelltes­t zehn Euro, für die Abgabe einer FFP2-Maske je ein Euro verlangt werden.

 ?? BILD: imago ?? Mehr Freiheiten mit Corona-Schnelltes­ts? Mehrere Kommunen in Niedersach­sen wollen Modellregi­on werden.
BILD: imago Mehr Freiheiten mit Corona-Schnelltes­ts? Mehrere Kommunen in Niedersach­sen wollen Modellregi­on werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany