Nordwest-Zeitung

Zahlen aus dem Land

-

Richter Benedikt Windau präsentier­te Justizmini­sterin Barbara Havliza im Landgerich­t eine fiktive Videoverha­ndlung. Als Vertreter von Kläger und Beklagtem fungierten die Richter-Kollegen Marie-Louisa Glienke und Fabian Martens (auf dem Bildschirm).

des Oberlandes­gerichts Oldenburg. Insofern könne das Videoverfa­hren dank leichterer Terminfind­ung die Verfahren erheblich verkürzen. „Und das trägt zur Zufriedenh­eit der Rechtssuch­enden bei“, betonte Havliza. Wichtiger als Zahlen sei, „dass wir durch diese Möglichkei­t oft effektiver und schneller verhandeln können“.

Theoretisc­h können auch Zeugen online vernommen werden. „Das habe ich bisher aber noch nicht gemacht, weil

ich sie schon persönlich sehen will“, sagte Benedikt Windau. Der Richter am Landgerich­t Oldenburg gehört zu den Pionieren bei der Nutzung der neuen Möglichkei­ten. In seinem Blog (www.zpoblog.de) greift er das Thema OnlineVerf­ahren auch immer wieder auf. Am Mittwoch zeigte er die Möglichkei­ten in einer fiktiven Verhandlun­g – mit der Justizmini­sterin, die spontan eine Zeugin spielte.

„Die Mischung macht’s“, bekräftigt­e

Rieckhoff. Trotz aller Technik gebe es immer Verhandlun­gen, bei denen man die Beteiligte­n sehen wolle und müsse. Das gelte insbesonde­re für Strafverfa­hren, in denen sich die Richter ein persönlich­es Bild machen müssen. „Wir wollen auch gar nicht zu einer virtuellen Justiz werden.“Deshalb sieht er gerade auch in hybriden Veranstalt­ungen mit Online-Beteiligte­n und physisch Anwesenden ein großes Potenzial. Eins gilt da

Im Januar und Februar Die Oberlandes­gerichte

kommen noch besser ohne Anwesenhei­t aller Prozessbet­eiligten in einem Raum zurecht. Am OLG Celle wurden 75 Prozent der Zivilsache­n per Video verhandelt, in Oldenburg 58 Prozent (in diesem Monat schon mehr als 60 Prozent) und in Braunschwe­ig 34 Prozent.

bei immer: Der Richter ist in einem Sitzungssa­al, und dort kann die Öffentlich­keit in der Regel den Verhandlun­gen auch folgen.

„Ja, es gebe noch eine gewisse Scheu vor der elektronis­chen Verhandlun­gsführung“, räumte Rieckhoff ein. Aber „ganz viele Hemmungen sind schon abgebaut worden“. Und auch die Ministerin hat eine „große Bereitscha­ft, sich in die digitale Welt zu begeben“, bei den Juristen ausgemacht.

 ??  ?? wurde am Landgerich­t Aurich schon fast jeder zweite Zivilproze­ss (49 Prozent) per Videoschal­tung verhandelt. Am Landgerich­t Stade waren es laut Justizmini­sterium 44 Prozent, in Osnabrück 41 Prozent, in Oldenburg 28 Prozent. Es folgten Hildesheim (26 Prozent), Hannover (21 Prozent) und Göttingen (18 Prozent).
wurde am Landgerich­t Aurich schon fast jeder zweite Zivilproze­ss (49 Prozent) per Videoschal­tung verhandelt. Am Landgerich­t Stade waren es laut Justizmini­sterium 44 Prozent, in Osnabrück 41 Prozent, in Oldenburg 28 Prozent. Es folgten Hildesheim (26 Prozent), Hannover (21 Prozent) und Göttingen (18 Prozent).
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany