Eltern beklagen Versäumnisse beim Trägerverein
KiB hat Frist für Verlängerung des Mietvertrages verstreichen lassen und zu spät informiert
Ohmstede – Dass ihre Kinder im Sommer das Kinderhaus Schimmelweg verlassen müssen, stimmt die Eltern traurig. Dass das aus ihrer Sicht überhaupt nicht sein müsste, ärgert sie maßlos. Wütend macht sie aber vor allem die mangelhafte Kommunikation mit dem Vorstand des Trägervereins KiB und vor allem dessen Versäumnisse.
Denn nicht einfach ein auslaufender Mietvertrag, wie KiB-Vorständin Eltje Jahnke gegenüber unserer Redaktion sagte, sei Grund für das wahrscheinliche Aus der in Oldenburg aufgrund der Immobilie und des Konzeptes einzigartigen Kindertagesstätte, betonen sie. Vielmehr habe eben diese Vorständin, so Elternratsvertreter Michael Engels und ein weiteres Mitglied aus der Elternschaft, eine Zusatzvereinbarung zum Mietvertrag nicht genutzt. Diese hätte es dem KiB erlaubt, von sich aus den zum 31. August dieses Jahres endenden Mietvertrag um weitere fünf oder zehn Jahre zu verlängern – wenn das bis zu zwölf Monate im Voraus kundgetan worden wäre.
Das aber wissen die Eltern nach eigenem Bekunden nur
Idyllisch und einmalig vom Konzept: das Kinderhaus Schimmelweg. Dem droht nun das Aus, was Eltern der betreuten Kinder noch verhindern wollen.
dank eigener Recherche. Erfahren hätten sie davon erst Anfang November, lange nachdem die Klausel abgelaufen war. „Hätte die Zusatzvereinbarung in der Einrichtung vorgelegen, wäre eine Verlängerung ganz sicher nicht vergessen worden“, so Engels. Eingeräumt
habe der KiB diese Klausel und das Versäumnis aber erstmals Ende November auf Druck der Eltern. Ein beauftragter Jurist soll vergessen haben, sich zu kümmern.
Jahnke hatte hingegen gegenüber unserer Redaktion davon gesprochen, dass der
Mietvertrag gekündigt worden sei, da die Testamentbindung an einen sozialen Zweck nach dem Tod des ursprünglichen Eigentümers ausgelaufen sei. Von einer Verlängerungsmöglichkeit hatte sie nicht gesprochen.
Überhaupt bemängelt die
Elternschaft die fehlende oder allenfalls schleppende Kommunikation. „Zwar wirbt der KiB mit Transparenz, Partizipation, Verlässlichkeit und Elternkommunikation“, so Engels. In Wahrheit sei da aber ganz viel Schweigen, Misstrauen und Fehlinformation. So auch bei den Kosten für notwendige Sanierungen. Während der KiB den Bedarf nach außen mit mindestens 200 000 Euro angibt, sprechen zwei unabhängig voneinander von den Eltern angefragte Experten für Altbausanierung von 35 000 bis 50 000 Euro. „Insgesamt sind Informationen zurückgehalten worden und unser Einsatz für den Erhalt des Kinderhauses massiv behindert worden“, beklagt Engels.
Einig sind sich die Eltern und Jahnke nur in einer Sache: Das Heft des Handelns hat die Eigentümerin der Einrichtung in der Hand. Die konnte sich nach übereinstimmender Schilderung bisher nicht zu einem Verkauf durchringen. Dabei stünden vier Investoren bereit – drei davon konnten durch das Engagement der Eltern gewonnen werden. Die hoffen nach wie vor, dass die einzigartige Einrichtung doch noch erhalten werden kann.