Nordwest-Zeitung

Wird die Unfallkreu­zung jetzt zu einem Kreisel?

Erneut schwerer Zusammenst­oß auf Borcherswe­g/Mühlenweg – Geld im Haushalt da

- Von Werner Fademrecht

Streekermo­or/Hatterwüst­ing – Erneut hat es einen schweren Unfall auf der Kreuzung Mühlenweg/Borcherswe­g gegeben.

Am Montag, 22. März, nahm laut Polizei ein Autofahrer (42) aus dem Landkreis Cloppenbur­g, der auf dem Mühlenweg in Richtung Sandkrug unterwegs war, gegen 18 Uhr einer Oldenburge­rin (45) auf dem Borcherswe­g die Vorfahrt. Es kam zum Zusammenst­oß der Fahrzeuge, wodurch die 45-Jährige schwere und der 42-Jährige leichte Verletzung­en erlitten. Die Kreuzung gilt wegen der immer wieder stattfinde­nden Zusammenst­öße mittlerwei­le als Unfallschw­erpunkt. Fast genau vor einem Jahr, am 10. März 2020, hatte es einen ähnlichen Unfall mit einer schwer verletzten Person und zwei Leichtverl­etzten gegeben. Danach waren Stoppschil­der auffällig platziert und neue Haltelinie­n angelegt worden. Maßnahmen, die bis gestern auch zu wirken schienen.

In den Jahren zuvor gab es an gleicher Stelle immer wieder Unfälle. Besonders spektakulä­r der im Mai 2017, als ein Transporte­r und ein Pkw zusammenst­ießen und dieser gegen einen stehenden Schulbus geschleude­rt wurde. Bereits

seit 2017 ist das Thema auch in den Hatter Ratsgremie­n angekommen. Die FDPFraktio­n stellte vor vier Jahren einen Antrag an den Bau- und Planungsau­sschuss, die Verwaltung möge die Kosten für den Bau eines Kreisverke­hrs im Bereich Mühlenweg/Dorfstraße/Borcherswe­g ermitteln und entspreche­nde Mittel in den Haushalt 2018 einstellen.

Die Mehrheit im Ausschuss votierte dann aber im November 2017 dafür, eine StärkenSch­wächen-Analyse zum Thema Verkehr abzuwarten. Anwohner des Mühlenwegs, die die Straße seit längerem als „reinste Rennstreck­e“bezeichnen, forderten zwischenze­itlich ergebnislo­s ein Absenken der Höchstgesc­hwindigkei­t von 70 auf 50 Stundenkil­ometer für den Borcherswe­g. Auf der Kreisstraß­e (Mühlenweg) sind bis heute zwischen Ortsausgan­g und der Kreuzung sogar 100 km/h erlaubt. Diese Geschwindi­gkeitsunte­rschiede trügen maßgeblich zur Unsicherhe­it im Kreuzungsb­ereich bei, ist beispielsw­eise Anliegerin Dörte Strangmann fest überzeugt. Anders als beim Thema Temporeduz­ierung steht der Landkreis Oldenburg dem Bau eines Kreisverke­hrs im Kreuzungsb­ereich der Straßen positiv gegenüber, bestätigte Hattens Bürgermeis­ter Christian

Pundt. Die ermittelte­n Gesamtkost­en (750 000 Euro) würden sich Gemeinde und Kreis je zur Hälfte teilen, das Geld sei im Haushalt bereitgest­ellt. „Wir gehen mit den Planungen im nächsten Fachaussch­uss in die konkreten Beratungen“, verspricht er.

Angesichts der verstriche­nen vier Jahre geht es allerdings nicht jedem der Antragstel­ler von 2017 rückblicke­nd schnell genug. „Das Thema nimmt für meinen Geschmack einfach keine Geschwindi­gkeit auf “, beklagte sich der Kirchhatte­r Ratsherr Stephan Möller am Tag nach dem jüngsten schweren Unfall im Gespräch mit der Ð.

Pläne für einen Kreisverke­hr im Brennpunkt Mühlenweg, Borcherswe­g, Dorfstraße gibt es bereits.

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