Milliardenprojekt für Wasserstoff
EWE will mit Partnern Technologie im Nordwesten vorantreiben
78,46 11,02 50,30 74,62 34,83 24,98 84,74 10,56 67,30 35,50
16,46 176,80 21,16 24,30 63,40 54,50 128,60
36,73 218,85
84,68 + 3,45% + 2,75% + 2,44% + 2,42% + 2,14% + 1,96% + 1,88% + 1,73% + 1,69% + 1,66%
– 6,80% – 5,76% – 5,70% – 4,71% – 4,52% – 4,05% – 3,96% – 3,87% – 3,33% – 3,13%
Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2020 in Deutschland. Damit war der Konsum so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989, so das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Im Vergleich zu 2019 wurden pro Person 750 Gramm weniger Fleisch gegessen.
Oldenburg – Der Oldenburger Energiekonzern EWE will zusammen mit mehreren Industriepartnern den Einsatz von Wasserstoff im größeren Maßstab im Nordwesten vorantreiben. Das Projekt „Clean Hydrogen Coastline“soll dabei die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft abbilden – also von der Produktion und Speicherung, über den Transport, bis hin zur Nutzung in Industrie und Verkehr, teilten die Projektpartner am Mittwoch mit.
Neben EWE sind der Stahlhersteller Arcelor-Mittal Bremen, das Fahrzeugbau-Unternehmen Faun (OsterholzScharmbeck), der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie, der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und die Bremer EWE-Tochter SWB beteiligt. Investiert werden sollen bis zu 1,3 Milliarden Euro. Gestartet werden soll das Projekt – bei „passenden regulatorischen Rahmenbedingungen“– im zweiten Quartal 2022.
Auch im Verkehr soll Wasserstoff verstärkt zum Einsatz kommen.
Geplant ist, bis 2026 bis zu 400 Megawatt Elektrolysekapazität mit entsprechender Speicherung von Wasserstoff ins Energiesystem zu integrieren. „Wir haben in Norddeutschland – der Windkraftregion – die besten Voraussetzungen, um Wasserstoff als integralen Bestandteil in das Energiesystem einzubinden und den Grundstein für eine europäische Wasserstoffwirtschaft zu legen“, sagt EWE-Vorstandschef Stefan Dohler. „Um Wasserstoff im großen Maßstab zu marktfähigen Preisen nutzen zu können, müssen jetzt Großprojekte der Industrie folgen.“Einige Projekte sind bereits konkret geplant:
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Am Standort Bremen will Arcelor-Mittal Stahl mithilfe von Wasserstoff produzieren. Bis 2026 ist nach Unternehmensangaben der Bau einer Eisenerz-Direktreduktionsanlage und eines Elektrolichtofenbogens geplant, um damit im ersten Schritt, 1,5 Millionen Tonnen Rohstahl mit deutlich geringeren CO2-Emissionen herzustellen.
Die Faun-Gruppe, die schon Erfahrung bei der Ausrüstung von Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellensystemen hat, will die Fertigung erweitern, um bis 2026 bis zu 12 000 Fahrzeuge in den Betrieb bringen zu können. Zudem ist mit EWE der Aufbau eines dezentralen WasserstoffTankstellennetzes geplant.
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Industrie/Verkehr
Transport Über
Ferngasleitungen will
Gasunie bis 2025 eine Verbindung zwischen Produktionsund Speicherstandorten für Wasserstoff sowie möglichen Absatzmärkten schaffen – und zwar in Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Der Netzbetreiber Tennet will das Stromnetz nutzen, um Elektrolyseanlagen auch in größerem Maßstab einzubinden. Potenzial biete dabei auch der Anschluss zusätzlicher erneuerbarer Energien, insbesondere im Bereich Offshore-Wind.
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Produktion/Speicher
Um Wasserstoff zu erzeugen, soll u.a. am SWB-Kraftwerksstandort Mittelsbüren in Bremen eine große Elektrolyseanlage errichtet werden. Im EWEErdgasspeicher Huntorf (Wesermarsch) soll im Rahmen des Projekts ein Kavernenspeicher auf Wasserstoff umgerüstet werden. Durch bestehende Gasleitungen könne der Standort Huntorf bereits kurzfristig an Oldenburg und Bremen sowie das Fernleitungsnetz angebunden werden.