Nordwest-Zeitung

Kommissari­n ermittelt unter Zeitdruck

Désirée Nosbusch ist an diesem Donnerstag wieder im „Irland-Krimi“zu sehen

- Von Ulrike Cordes

Berlin – Auf Irland fühle sie sich fast zu Hause. So hat es Désirée Nosbusch 2019 zu ihrem ersten TV-Auftritt als Ex-Polizeipsy­chologin Cathrin Blake erzählt. „Das Land wirkt mystisch, tief und bescheiden“, erinnerte sich die aus Luxemburg stammende Hauptdarst­ellerin (56, „Bad Banks“) an die Dreharbeit­en zur ARDReihe „Der Irland-Krimi“.

Und sie fügte hinzu: „Es entspricht meinem Naturell – ich habe auch einen Hang zu Mystik und Aberglaube­n.“Keltisch-mystisch, samt einer geballten Ladung innerer und äußerer Dunkelheit, geht es auch in der dritten Episode „Das Verschwind­en“an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten zu.

Entführung auf Feier

Ausgelasse­n feiern da verkleidet­e junge Leute Samhain – ein altirische­s, mit Halloween verwandtes Fest, bei dem die Lebenden Zugang zu den Toten finden. Auch Teenager Holly (Abby Fitz) stürzt

sich mit ihrem Musikerfre­und Pete (Oliver Foley) ins wilde Treiben. Als beide sich innig küssen, bricht das Unglück über sie hinein. Ein vermummter Mann tötet Pete und verschlepp­t Holly.

Noch in der Nacht findet ihr besorgter verwitwete­r Vater (Jonathan Delaney Tynan), ein Wirtschaft­sanwalt, ihren blutigen Finger vor der Haustür. Und die deutschstä­mmige Psychologi­n Blake wird von Superinten­dent Kelly (Declan

Conlon) als Externe in den Fall hineingezo­gen, um den Traumatisi­erten zu stützen.

Der Vater erhält einen Anruf mit einer hohen Lösegeldfo­rderung. In Verdacht gerät bald der Nachbar – er könnte Holly verschlepp­t haben. Die Zeit drängt also. Doch damit ist des Unglücks nicht genug in der in diesig-grauen, eher statischen Bildern erzählten Geschichte nach dem Drehbuch von Marianne Wendt und Christian Schiller (Kamera:

Roland Stuprich). Die bereits in den ersten Episoden angelegte Jagd der Polizei auf einen Drogenring und die andauernde Wut von Cathrins Sohn Paul (Rafael Gareisen) auf seine Mutter, von der er sich nach dem Tod seines Vaters verraten fühlte, verschärfe­n das Seelenelen­d.

Zurückhalt­end gespielt

Wer sich von so viel Düsternis nicht erschlagen fühlt,

dürfte mit diesem „Irland-Krimi“einen vor allem atmosphäri­sch starken, dabei meist zurückhalt­end gespielten Fernsehfal­l erleben. Und könnte sich auch schon mal auf den vierten Film der Reihe einstellen.

„Vergebung“wird Cathrin Blake am 1. April um 20.15 Uhr von Galway nach Nordirland führen. Dorthin, wo die Wunden des bewaffnete­n Konflikts um nationale Identität noch immer tief klaffen.

 ?? BILD: Sammy Hart/ARD Degeto ?? Kriminalps­ychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) setzt ihre Arbeit als externe Ermittleri­n der irischen Polizei fort und sucht ein entführtes Mädchen.
BILD: Sammy Hart/ARD Degeto Kriminalps­ychologin Cathrin Blake (Désirée Nosbusch) setzt ihre Arbeit als externe Ermittleri­n der irischen Polizei fort und sucht ein entführtes Mädchen.

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