Oldenburger auf den Spuren von Matthäus
Uwe Mokros ist Rekordnationalspieler für die DFB-Fanclub-Auswahl – Debüt mit 48 gegen die Niederlande
Oldenburg/pab – Der Oldenburger Uwe Mokros und Fußball-Legende Lothar Matthäus haben viel gemeinsam – beide sind 1,74 Meter groß, beide sind in den 60ern geboren, und beide sind Rekordnationalspieler. Während Matthäus allerdings für die A-Nationalelf auflief, streift Mokros das Trikot für die DFB-FanclubAuswahl über. Der frühere Bayern-Profi hat seine aktive Karriere lange beendet. Der Oldenburger Mokros ist dagegen mit 58 Jahren weiter aktiv – für den SV Ofenerdiek und eben für die Fan-Auswahl. Dort feierte er sein Debüt im zarten Alter von 48 Jahren bei einem Spiel gegen die Niederlande. Seitdem ist er so oft es geht dabei und kann es dementsprechend kaum erwarten, dass die Corona-Zwangspause endlich beendet ist.
Oldenburg – Von Joachim Löw ist Uwe Mokros nicht nominiert worden. Das FußballLänderspiel der deutschen Elf gegen Rumänien wird er sich vor dem Fernseher anschauen. Dabei gehört er eigentlich auf den Platz. Schließlich ist der 58-jährige Oldenburger Rekordnationalspieler.
Wer nun aufgeregt darauf wartet, dass in diesem Artikel der im Vergleich zu Mokros etwas prominentere Rekordhalter Lothar Matthäus vom Thron gestützt wird, der kann sich wieder beruhigen. Fußball-Legende Matthäus hat weiterhin die meisten Spiele für die deutsche Nationalmannschaft absolviert. Mokros ist Rekordspieler der DFBFanclub-Auswahl.
Im Gegensatz zum Weltmeister von 1990 hat Mokros allerdings seine Karriere nicht bereits frühzeitig mit nur 39 Jahren beendet. Vielmehr begann bei dem Oldenburger die Zeit im DFB-Trikot erst in deutlich fortgeschrittenem Alter. „2011 habe ich den Aufruf entdeckt, sich als Spieler für die FanAuswahl zu bewerben“, erzählt er. Dass er tatsächlich eingeladen wurde, habe ihn „völlig überrascht“. Es ging nach Amsterdam, wo Mokros gegen die Niederländer sein erstes Spiel im DFB-Dress macht – im zarten Alter von 48 Jahren. Seitdem ist er – wann immer möglich – dabei.
■ Später Karrierestart
■ Im Rahmenprogramm
Die Spiele der Fan-Auswahl gehören zum Rahmenprogramm der Länderspiele der Profis und werden auf deutscher Seite vom Fanclub Nationalmannschaft organisiert. Laut Mokros gibt es eine Handvoll Spieler, die relativ regelmäßig dabei sind. Darüber hinaus treten immer wieder andere Akteure gegen den Ball. Man muss Lust, Zeit und das Geld haben, um die Reise zum jeweiligen Länderspielort anzutreten. Bei den Auswärtsspielen in aller Welt ist auch der Oldenburger eher selten dabei. „Dort treten hauptsächlich Deutsche an, die in dem Land leben.“
■ Ergreifende Hymne
Das Niveau der Spiele sei gut, erzählt Mokros. Es stehe „keine Gurkentruppe“auf dem Platz. Und natürlich gehören Rituale wie der Wimpeltausch oder das Abspielen der Nationalhymnen zum Aufeinandertreffen der Fanmannschaften. „Wenn man die Melodie hört, während man als Mannschaft auf dem Platz steht, ist das schon ergreifend – ganz anders als im Fernsehen.“Für die passende Atmosphäre sorgen zudem die Zuschauer, manchmal tausend oder mehr. Besonders, wenn die Partie auf einem Nebenplatz direkt am Stadion ausgetragen wird, finden sich die frühen Besucher zum Anfeuern ein.
Allerdings stehen für die Aktiven vor allem der Spaß und der Kontakt zu Fans aus aller Welt im Mittelpunkt der Aufeinandertreffen. Diese Kombination gefällt Mokros so gut, dass er seit 2011 regelmäßig für die Fan-Auswahl antritt, inzwischen die meisten Spiele bestritten hat und die Elf im Wechsel mit einem anderen Spieler als Kapitän aufs Feld führt.
■ Zurück aufs Feld
Das soll auch nach der Corona-Zeit so weitergehen. Im Moment sind die Fan-Partien nämlich gestrichen. Doch sobald es möglich ist, wird der Oldenburger wieder die Schuhe schnüren. Schließlich sind die 150 Länderspiele von Matthäus noch zu knacken. Ein langer Weg zwar. Aber Uwe Mokros ist ja noch jung.