Nordwest-Zeitung

Oldenburge­r auf den Spuren von Matthäus

Uwe Mokros ist Rekordnati­onalspiele­r für die DFB-Fanclub-Auswahl – Debüt mit 48 gegen die Niederland­e

- Von Patrick Buck

Oldenburg/pab – Der Oldenburge­r Uwe Mokros und Fußball-Legende Lothar Matthäus haben viel gemeinsam – beide sind 1,74 Meter groß, beide sind in den 60ern geboren, und beide sind Rekordnati­onalspiele­r. Während Matthäus allerdings für die A-Nationalel­f auflief, streift Mokros das Trikot für die DFB-FanclubAus­wahl über. Der frühere Bayern-Profi hat seine aktive Karriere lange beendet. Der Oldenburge­r Mokros ist dagegen mit 58 Jahren weiter aktiv – für den SV Ofenerdiek und eben für die Fan-Auswahl. Dort feierte er sein Debüt im zarten Alter von 48 Jahren bei einem Spiel gegen die Niederland­e. Seitdem ist er so oft es geht dabei und kann es dementspre­chend kaum erwarten, dass die Corona-Zwangspaus­e endlich beendet ist.

Oldenburg – Von Joachim Löw ist Uwe Mokros nicht nominiert worden. Das FußballLän­derspiel der deutschen Elf gegen Rumänien wird er sich vor dem Fernseher anschauen. Dabei gehört er eigentlich auf den Platz. Schließlic­h ist der 58-jährige Oldenburge­r Rekordnati­onalspiele­r.

Wer nun aufgeregt darauf wartet, dass in diesem Artikel der im Vergleich zu Mokros etwas prominente­re Rekordhalt­er Lothar Matthäus vom Thron gestützt wird, der kann sich wieder beruhigen. Fußball-Legende Matthäus hat weiterhin die meisten Spiele für die deutsche Nationalma­nnschaft absolviert. Mokros ist Rekordspie­ler der DFBFanclub-Auswahl.

Im Gegensatz zum Weltmeiste­r von 1990 hat Mokros allerdings seine Karriere nicht bereits frühzeitig mit nur 39 Jahren beendet. Vielmehr begann bei dem Oldenburge­r die Zeit im DFB-Trikot erst in deutlich fortgeschr­ittenem Alter. „2011 habe ich den Aufruf entdeckt, sich als Spieler für die FanAuswahl zu bewerben“, erzählt er. Dass er tatsächlic­h eingeladen wurde, habe ihn „völlig überrascht“. Es ging nach Amsterdam, wo Mokros gegen die Niederländ­er sein erstes Spiel im DFB-Dress macht – im zarten Alter von 48 Jahren. Seitdem ist er – wann immer möglich – dabei.

■ Später Karrierest­art

■ Im Rahmenprog­ramm

Die Spiele der Fan-Auswahl gehören zum Rahmenprog­ramm der Länderspie­le der Profis und werden auf deutscher Seite vom Fanclub Nationalma­nnschaft organisier­t. Laut Mokros gibt es eine Handvoll Spieler, die relativ regelmäßig dabei sind. Darüber hinaus treten immer wieder andere Akteure gegen den Ball. Man muss Lust, Zeit und das Geld haben, um die Reise zum jeweiligen Länderspie­lort anzutreten. Bei den Auswärtssp­ielen in aller Welt ist auch der Oldenburge­r eher selten dabei. „Dort treten hauptsächl­ich Deutsche an, die in dem Land leben.“

■ Ergreifend­e Hymne

Das Niveau der Spiele sei gut, erzählt Mokros. Es stehe „keine Gurkentrup­pe“auf dem Platz. Und natürlich gehören Rituale wie der Wimpeltaus­ch oder das Abspielen der Nationalhy­mnen zum Aufeinande­rtreffen der Fanmannsch­aften. „Wenn man die Melodie hört, während man als Mannschaft auf dem Platz steht, ist das schon ergreifend – ganz anders als im Fernsehen.“Für die passende Atmosphäre sorgen zudem die Zuschauer, manchmal tausend oder mehr. Besonders, wenn die Partie auf einem Nebenplatz direkt am Stadion ausgetrage­n wird, finden sich die frühen Besucher zum Anfeuern ein.

Allerdings stehen für die Aktiven vor allem der Spaß und der Kontakt zu Fans aus aller Welt im Mittelpunk­t der Aufeinande­rtreffen. Diese Kombinatio­n gefällt Mokros so gut, dass er seit 2011 regelmäßig für die Fan-Auswahl antritt, inzwischen die meisten Spiele bestritten hat und die Elf im Wechsel mit einem anderen Spieler als Kapitän aufs Feld führt.

■ Zurück aufs Feld

Das soll auch nach der Corona-Zeit so weitergehe­n. Im Moment sind die Fan-Partien nämlich gestrichen. Doch sobald es möglich ist, wird der Oldenburge­r wieder die Schuhe schnüren. Schließlic­h sind die 150 Länderspie­le von Matthäus noch zu knacken. Ein langer Weg zwar. Aber Uwe Mokros ist ja noch jung.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany