Ausgangssperren in Oldenburg kein Thema
Viele Infektionen in Familien – Lage in Krankenhäusern angespannt
Oldenburg/Hannover – Niedersachsen will mit nächtlichen Ausgangssperren in Hotspots, zusätzlichen Tests und Impfungen durch die dritte Welle der Corona-Pandemie kommen. „Wir müssen die Welle brechen“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in einer Regierungserklärung vor dem Landtag. Er sprach von einem „Dreiklang aus Infektionsschutz, Testungen und Impfungen“.
In der neuen Corona-Verordnung, die am Wochenende in Kraft gesetzt werden soll, ist vorgesehen, dass in Regionen mit mehr als 100 Infizierten pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen Kommunen zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens nächtliche Aus
gangssperren verhängen können. Liegt der Inzidenzwert drei Tage lang oberhalb der 150, müssen sie Ausgangssperren verhängen.
In der Stadt Oldenburg sind Ausgangssperren derzeit kein
Thema. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit Anfang Februar beständig unter 100. Lediglich am 21. und 22. März wurde die kritische 100er-Marke mit Werten von 98,2 und 97 knapp erreicht. Am Freitag betrug der Wert 86,9. Infektionen finden derzeit vor allem im familiären Umfeld statt. Betroffen sind zuletzt immer mehr jüngere Menschen.
Die Lage in den drei Oldenburger Krankenhäusern – die auch Schwerpunktkliniken für Covid-19-Patienten aus den Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch sind – ist angespannt, aber nicht dramatisch. Am Freitag vermeldete das DIVI-Intensivregister fünf freie und 91 belegte Intensivbetten. Unter den Intensivpatienten waren 14 an Covid-19 erkrankte, sieben von ihnen wurden invasiv beatmet.
Geimpft sind inzwischen alle impfwilligen Bewohner in stationären Alten- und Pflegeheimen der Stadt sowie Mieter in Einrichtungen des Betreuten Wohnens, die 80 Jahre und älter sind.