Nordwest-Zeitung

Union verliert deutlich – Grüne legen zu

Wen die Deutschen sich jetzt als künftigen Kanzler vorstellen können

- Von Stefanie Dosch

Berlin – Die Union verliert auch in einer weiteren Umfrage deutlich an Zustimmung. Wie aus dem am Freitag veröffentl­ichten Politbarom­eter der Forschungs­gruppe Wahlen für das ZDF und unsere Zeitung hervorgeht, kämen CDU und CSU im Falle einer Bundestags­wahl an diesem Sonntag nur noch auf 28 Prozent – ein Minus von sieben Prozentpun­kten im Vergleich zum Vormonat. Die Grünen legen dagegen vier Prozentpun­kte zu und kommen jetzt auf 23 Prozent. Für die SPD geht es einen Prozentpun­kt auf jetzt 15 Prozent nach unten. Jeweils zwei Prozentpun­kte gewinnen AfD (zwölf Prozent) und FDP (neun Prozent). Die Linke bleibt bei sieben Prozent.

Schon in zwei am Mittwoch veröffentl­ichten Umfragen hatte die Union rasant an Ansehen in der Bevölkerun­g verloren. Bei Allensbach sank sie auf 28,5 Prozent, bei forsa kam sie nur noch auf 26 Prozent.

■ Mögliche Koalitione­n

Laut Politbarom­eter hätte nur eine Koalition aus Union und Grünen eine stabile Mehrheit. Eine Koalition aus Union und SPD käme ebenso wenig auf eine Mehrheit wie Grün/Rot/ Gelb und Grün/Rot/Rot.

■ Eignung als Bundeskanz­ler/in

In der Frage, wer sich als Kanzler oder Kanzlerin eignet, sind die Deutschen weiter nur bei CSU-Chef Markus Söder optimistis­ch. Für 56 Prozent hat er die Eignung zum Kanzler (nein: 36 %). Dass SPD-Chef Olaf Scholz die notwendige Qualifikat­ion mitbringt, meinen 39 Prozent (nein: 51 %). Für 28 Prozent hat GrünenChef Robert Habeck das Zeug zum Kanzler (nein: 55 %), und

25 Prozent trauen dieses Amt Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock zu (nein: 57 %). Dass CDU-Chef Armin Laschet Kanzler kann, meinen nur noch 23 Prozent aller Befragten (nein: 65 %), wobei auch nur 28 Prozent der Unionsanhä­nger optimistis­ch sind.

■ Zufriedenh­eit mit der Bundesregi­erung

Flankiert werden der Einbruch der Union und die Schwäche der Sozialdemo­kraten von massiv gesunkener Zufriedenh­eit mit der Bundesregi­erung: Das Kabinett fällt jetzt bei der Leistungsb­eurteilung auf der +5/-5-Skala mit nur noch 0,4 (Jan-II: 1,7; Feb: 1,3) sehr deut

lich unter den Schnitt der gesamten Legislatur­periode.

■ Arbeit der Bundesregi­erung allgemein

Erheblich eingetrübt, aber konträr zum Corona-Krisenmana­gement zumindest noch mehrheitli­ch positiv, ist die Regierungs­gesamtbila­nz: Nach 78 Prozent Ende Januar und 70 Prozent im Februar sprechen jetzt noch 60 Prozent der Deutschen von „alles in allem gesehen eher guter Arbeit“der Koalition.

Bei Angela Merkel (CDU) ist die Zustimmung­srate weniger rückläufig: Nach 83 Prozent

Ende Januar und 79 Prozent im Februar beurteilen sie jetzt noch 75 Prozent positiv, für 22 Prozent (Jan-II: 15 %; Feb: 19 %) macht die Kanzlerin unterm Strich eher schlechte Arbeit.

■ Arbeit von Bund und Ländern in Corona-Krise

Größer ist der Unmut beim Corona-Krisenmana­gement: Die gemeinsame Arbeit von Bund und Ländern in der Pandemie bewerten nach 43 Prozent im Vormonat jetzt 55 Prozent aller Deutschen kritisch. Nur noch 38 Prozent (Feb: 52 %) urteilen über die BundLänder-Leistungen positiv.

 ?? Dpa-BILD: Carstensen ?? CDU-Chef Armin Laschet bei der Vorstellun­g der Biografie „Markus Söder – Der Schattenka­nzler“Ende 2020. Laut Politbarom­eter halten nur wenige Laschet fürs Kanzleramt geeignet, bei CSU-Chef Söder sieht das anders aus.
Dpa-BILD: Carstensen CDU-Chef Armin Laschet bei der Vorstellun­g der Biografie „Markus Söder – Der Schattenka­nzler“Ende 2020. Laut Politbarom­eter halten nur wenige Laschet fürs Kanzleramt geeignet, bei CSU-Chef Söder sieht das anders aus.
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