Nordwest-Zeitung

Mit „Luca-App“aus der Corona-Pandemie

System soll schnellere Kontaktver­folgung durch die Gesundheit­sämter gewährleis­ten

- Von Markus Minten Und Florian Mielke

Oldenburg – Die Stadt Oldenburg setzt große Hoffnungen auf den Einsatz der„Luca-App“. Mit Hilfe der Smartphone-Anwendung will die Stadt die Kontaktnac­hverfolgun­g bei Corona-Fällen erleichter­n, verbessern und auch – sobald möglich – Lockerunge­n im Alltagsleb­en möglich machen.

Wer hat die „Luca-App“entwickelt

Hinter der App stecken die Software-Entwickler der Nexenio GmbH und einige Kulturscha­ffende wie die bekannte Band Die Fantastisc­hen Vier. „Mit Luca lassen sich u.a. Konzerte und Veranstalt­ungen sicher durchführe­n, die Gesundheit­sämter werden nachhaltig entlastet und Infektions­ketten schneller unterbroch­en, was am Ende zu mehr Freiheit führen wird“, erklärt die Band auf der LucaIntern­etseite ihr Engagement.

Was soll die Anwendung genau bewirken

„Mit der Luca-App kannst du deine Anwesenhei­t in einem Restaurant, einer Bar oder bei einer Veranstalt­ung ganz einein

Klaus Büscher aus dem Umweltamt nutzt die „Luca-App“vor Beginn der Umweltauss­chusssitzu­ng am Donnerstag­abend.

fach dokumentie­ren“, heißt es auf der Internetse­ite weiter. Aber auch bei privaten Treffen ist das möglich. Laut Stadt wird die Kontaktver­folgung mit der App erheblich erleichter­t.

Wie funktionie­rt die Luca-App

Zunächst einmal muss die Anwendung aus den gängigen Apps-Stores herunterge­laden und es muss sich angemeldet werden. In wenigen leichten Schritten sind dabei Vor- und Nachname, Telefonnum­mer und optional E-Mail-Adresse sowie Wohnort anzugeben. Zum Schluss erhält man per

SMS zur Verifizier­ung einen Code zur Eingabe in die App. Damit wird ein persönlich­er QR-Code erzeugt, der als digitaler Fingerabdr­uck dient.

Mit diesem kann man dann ganz einfach per Scan überall „einchecken“. So werden so genannte Cluster gespeicher­t. Das heißt: Die App erfasst, wer sich wann und wo getroffen hat. Bei einem positiven Corona-Befund kann man mit einem Klick alle Check-ins direkt ans Gesundheit­samt schicken, das kann ohne Papierkram sofort alle Personen informiere­n kann, mit denen man in Clustern war. Eine digitale Kontaktnac­hverfolgun­g ist ohne Zeitverzög­erung gewährleis­tet.

Ist das Herunterla­den und die Nutzung kostenlos

Jein. Für Privatpers­onen, Gastronome­n, Veranstalt­er usw. ist die App kostenlos. Für die Gesundheit­sämter fallen „für die Lizenz, die Infrastruk­tur, die Zertifikat­e, den Support und die Wartung“dagegen Gebühren an, so die Entwickler.

Wird für die Nutzung ein Smartphone benötigt

Wer die App nicht herunterla­den will oder kann, hat ebenfalls Möglichkei­ten: Auf der Luca-Homepage kann unter „Nutze Luca“mit der Web-App temporärer QR-Code generiert werden. Wer es analog mag, kann sich über die Internetse­ite einen Anhänger mit personalis­iertem QR-Code bestellen oder seine Kontaktdat­en über ein Formular beim Gastgeber angeben. Diese Daten werden ebenfalls verschlüss­elt und für den Gastgeber unleserlic­h gespeicher­t.

Sind meine Kontaktdat­en sicher

Ja. Der persönlich­e QR-Code ändert sich minütlich und die Kontaktdat­en werden verschlüss­elt gespeicher­t. Gastgeber sehen im Gegensatz zu Zetteln keine Daten der Gäste.

Wann kommt die Luca-App nach Oldenburg

Sie ist längst da. Viele Menschen dürften sie schon auf dem Smartphone haben. Zahlen über Einrichtun­gen, die sie nutzen, gibt es nicht. Seit Dienstag dieser Woche gibt es eine Schnittste­lle der App zum Gesundheit­samt. Nun können Daten aus der App direkt an das Gesundheit­samt übermittel­t werden. Dadurch können Infektions­ketten nachvollzo­gen werden und Kontaktper­sonen werden benachrich­tigt.

@ www.luca-app.de

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BILD: Thomas Husmann

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