Wenn Veranstaltungen (nicht) nach den Regeln laufen
So gehen Polizei und Ordnungsamt bei Verstößen gegen Masken- und Abstandspflicht vor – Zwei Beispiele
Oldenburg – Wo immer Menschen momentan zusammenkommen darf sie nicht fehlen: die Maske. Denn je mehr Menschen an einem Ort versammelt sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Corona-Infektion sich ausbreitet.
In Oldenburg hat es deshalb seit Monaten fast keine größeren Ansammlungen von Menschen mehr gegeben. Einige wenige Ausnahmen waren dabei Beerdigungen auf dem Friedhof in Bümmerstede. Wie man auf Bildern sehen konnte, hielten sich dabei nicht alle Anwesenden zu jeder Zeit an die geltenden Maskenund Abstandsregeln.
Immer wieder erreichen unsere Redaktion Anfragen, warum solche Veranstaltungen unter dieser Voraussetzung nicht von Polizei oder dem Ordnungsamt aufgelöst werden. Auch im Hinblick auf den für Samstag angekündigten Schweigemarsch der Kritiker von Corona-Verordnungen gibt es vielfache Bedenken, ob sich die Teilnehmer an die geltenden Regeln halten werden.
Polizei und Stadtverwaltung haben Stellung genommen zur Situation auf dem Friedhof in Bümmerstede und dem anstehenden Schweigemarsch in der Oldenburger Innenstadt.
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Der Friedhof
Die Oldenburger Polizei spricht beim Thema Beerdigungen von einem konkreten Fall, bei dem eine entsprechende Größenordnung erreicht wurde. Dabei handelte es sich um die Beisetzung eines 19-Jährigen Delmenhorsters, der im Gewahrsam der Polizei kollabierte und später in einem Oldenburger
Wird nicht immer von Teilnehmern von Großveranstaltungen getragen: FFP-2-Maske.
Krankenhaus starb.
Dabei habe es laut Polizei einzelne Coronaverstöße gegeben. Aus Gründen der Pietät und der Verhältnismäßigkeit habe die Polizei aber von einer Verfolgung dieser Fälle abgesehen.
Die Stadtverwaltung erklärt in diesem Zusammenhang, dass jeweils nur 30 Personen in Andachtshallen zugelassen seien. Bei den Beisetzungen
selbst sei die Anzahl der Teilnehmer laut Corona-Verordnung aber nicht begrenzt.
Die Trauergäste würden nach Einschätzung der Stadt der Maskenpflicht nachkommen und seien bemüht, Abstände einzuhalten. Das sei auch bei der Bestattung am 11. März so gewesen, auch wenn das Abstandsgebot in Einzelfällen nicht eingehalten worden sei.
Der Schweigemarsch Dass Kritiker der CoronaVerordnungen sich bei ihren Demonstrationen nur selten an die Regeln halten, hat die Großdemonstration am vergangenen Samstag in Kassel erneut gezeigt. Um zu gewährleisten, dass es in Oldenburg nicht zu ähnlichen Situationen kommt, habe es ein Kooperationsgespräch mit dem Veranstalter gegeben, teilen Polizei und Stadt mit.
„In dem Gespräch wurde unter anderem auf die Einhaltung der entsprechenden Vorschriften hingewiesen. Die Versammlung wurde mit Beschränkungen versehen“, heißt es weiter von der Stadt.
„Während der Demonstration wird die Polizei mit einer ausreichenden Anzahl an Kräften im Einsatz sein, die Entwicklung beobachten und Lage-angepasst einschreiten“, berichtet die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion.
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